: Anne Gracie
: Spiel zweier Herzen
: dp Verlag
: 9783968171623
: 1
: CHF 4.10
:
: Erzählende Literatur
: German

Sie ist nur einen Herzensbrecher von der Freiheit entfernt ...
Der historische Liebesroman für Fans von Michelle Willingham

England, 1816: Das Schicksal hat die Merridew-Schwestern mit Schönheit beschenkt - das heißt, alle, bis auf die Älteste. Aber Prudence hegt keinen Groll, denn sie liebt ihre Schwestern unendlich. Als ihr grausamer Großvater mit einer Verletzung im Bett liegt, beginnt sie einen genialen Plan auszuhecken, der es allen fünf Schwestern ermöglichen soll, den Fängen ihres Erziehungsberechtigten zu entkommen. Und alles, was es braucht, ist ein kleines bisschen eheliche Täuschung.

Der berüchtigte Herzensbrecher Gideon hat seine eigene Art, Damen in Ohnmacht zu versetzen. Doch als Prudence vor seiner Haustür steht und ihn mit seinem Vetter, dem Herzog, verwechselt, ist es Gideon, der verzaubert ist. Die entzückende Lady behauptet, sie und der Herzog seien verlobt. Trotz der Lügen ist Gideon von der charmanten Lady so angetan, dass er in ihr Spiel einsteigt und sich dabei den ein oder anderen Kuss stiehlt ...

Erste Leserstimmen
'Eine rundum charmante und berührende historical Romance.'
'Die Liebesgeschichte zwischen Prudence und Gideon war mein Highlight des Romans, aber auch die Rahmenhandlung hat mich wunderbar unterhalten!'
'Warm erziger historischer Liebesroman mit intelligenten, spritzigen Dialogen.'
'Genau die Richtige Mischung aus Witz, Romantik und Drama!'



Anne Gracie ist die preisgekrönte Autorin von 19 Werken, die bei Berkley USA, Penguin Australia und Harlequin International veröffentlicht wurden. Sie ist eine nationale Bestsellerautorin in den USA und ihre Regency-Liebesromane wurden in mehr als 18 Sprachen übersetzt, inklusive japanischer Manga-Editionen (was sie ziemlich cool findet). Als lebenslange Verfechterin weltumfassender Alphabetisierung schreibt sie auch Lese-Lern-Bücher für Erwachsene.

1. Kapitel


Unser Schicksal steht nicht in den Sternen geschrieben, sondern in uns selbst.

William Shakespeare

Dereham Court, Norfolk, England, 1816

„Prue! Prue! Komm schnell. Er schlägt wieder Grace, diesmal auf dem Dachboden!“ Die siebzehnjährige Hope stürmte aufgelöst in das Zimmer. Ihre Zwillingsschwester Faith war mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen direkt hinter ihr.

Prudence Merridew schrak von ihrer Arbeit über dem Haushaltsbuch hoch. Der Federhalter, den sie in der Hand gehalten hatte, fiel unbeachtet auf die Seite und verspritzte dabei mehrere Tintenflecke. Eilig verließ sie den Raum, dicht gefolgt von ihren Schwestern.

„Was war diesmal der Auslöser?“, erkundigte sich Prudence im Laufen über ihre Schulter.

„Ich weiß nicht. Charity sagt, er habe sie auf dem Dachboden gefunden, als sie gerade ein Geschenk für deinen Geburtstag bastelte“, antwortete Hope keuchend.

„Charity hat versucht, ihn aufzuhalten“, warf Faith ein. „Aber er hat sie auch geschlagen.“

Ihre Zwillingsschwester fügte hinzu: „Ich wollte ebenfalls hochgehen und es versuchen, aber ich konnte das hier nicht rechtzeitig aufbekommen.“ Sie deutete auf ihr linkes Handgelenk. Es zeigte die Schürfspuren von Stricken. „Außerdem hat er die Tür abgeschlossen. Charity hat gesagt, ich sollte dich und die Schlüssel holen.“

„Ja, ich habe sie. James! James!“, rief Prue nach ihrem jungen, kräftigen Lakaien. Sie rannte die Treppe empor, wobei sie immer zwei Stufen auf einmal nahm. Auf dem zweiten Treppenabsatz hatte der Diener die jungen Mädchen eingeholt.

„Lord Dereham schlägt Grace auf dem Dachboden. Schnell!“, drängte ihn Prudence. Sie erreichten den dritten Treppenabsatz und nahmen die schmaleren Stufen, die zu den Dienstbotenquartieren und dann auf den Dachboden führten. Die neunzehnjährige Charity saß auf den obersten Stufen und hielt sich mit einer Hand ihre Wange.

„Oh Prue! Ich habe versucht …“

Prudence zog sacht die Hand ihrer Schwester weg. Zwei leuchtend rote Striemen verunstalteten die ansonsten makellose Reinheit von Charitys hellem Teint. Prue biss sich auf die Lippe. Charity war immer so sanftmütig und gut!

„Es war sehr tapfer von dir, es zu versuchen, Liebes!“

Sie schaute zu Faith, der furchtsamsten ihrer Schwestern. Sie zitterte am ganzen Körper wie Espenlaub, aber sie war dennoch gekommen, sich Großvater in einem seiner Wutanfälle entgegenzustellen. „Faith, nimm Charity mit nach unten in mein Zimmer. Hol von Mrs. Burton Salbe und etwas zum Einreiben. Charity, fort mit dir und lass deine Wange versorgen. Und bereite alles für Grace vor.“

Die beiden jungen Mädchen stiegen die Treppe vorsichtig hinab, und Prudence rief ihnen nach: „Sobald Hope und Grace bei euch sind, schließt die Tür ab und macht niemandem außer mir auf.“

Sie hasteten weiter nach oben. Als sie am letzten Absatz ankamen, blieb Prudence stehen. „Wir werden möglichst lautlos hineingehen, dann stürze ich mich auf ihn. Genau in dem Augenblick nehmen Sie, James, Miss Grace und bringen sie in Sicherheit.“

„Sie können sich auf mich verlassen, Miss Prue!“, erklärte der große Lakai mit grimmiger Entschlossenheit.

Prue nickte. „Danke. Ich weiß nicht, welche Folgen dies hier nach sich ziehen wird, aber ich werde dafür sorgen, dass Sie keinen Nachteil davon haben, James. Das verspreche ich.“

„Aber Prue, er ist außer sich vor Wut!“, rief Hope. „Er wird dich auch schlagen.“

„Aye, Miss Prue, besser ich werfe mich auf ihn.“ In James’ Augen glomm ein rebellisches Funkeln. „Ich bin größer als Sie.“

„Nein, er wird Sie dafür deportieren oder hängen lassen! Wenn er mich schlägt, dann schlage ich zurück!“, erwiderte Prue wild entschlossen. „Ich habe endgültig genug von diesen abscheulichen Wutanfällen und seinen Einschüchterungsversuchen. Ich bin beinahe einundzwanzig und wenn ich volljährig bin …“ Sie b