: Jennifer Lewis, Andrea Laurence, Jules Bennett
: Baccara Exklusiv Band 197
: Cora Verlag
: 9783733726812
: Baccara Exklusiv
: 1
: CHF 4.90
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 384
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

EIN KÖNIGREICH FÜR DIE LEIDENSCHAFT von JENNIFER LEWIS
Als der König stirbt, soll Lani als seine Witwe dessen Bruder heiraten. Doch ihre Ehe war die Hölle, und das Leben an der Seite des Thronerben wird kaum besser sein - zumal AJ wieder als Filmregisseur in L.A. arbeiten will. Trotzdem fühlt sich Lani unglaublich zu ihm hingezogen ...
VERLOBT MIT EINEM MILLIONÄR? von ANDREA LAURENCE
Sie, verlobt mit Medienmogul Will Taylor? Als Cynthia im Krankenhaus erwacht, kann sie sich an nichts erinnern - nicht mal an ihren eigenen Namen. Aber zumindest weckt Wills Kuss in ihr Wärme und Verlangen. Ja, er spricht eindeutig die Sprache der Liebe! Bis Cynthias Erinnerung schlagartig zurückkehrt ...
ROTE LIPPEN MUSS MAN KÜSSEN von JULES BENNETT
Noah muss unbedingt aufhören an die wunderschöne Callie zu denken. Schließlich hat er geschworen, sich nie wieder mit einer Frau einzulassen. Außerdem arbeitet Callie für ihn - Grund genug, Distanz zu wahren! Doch dann wird Callie bei einem Autounfall verletzt, und Noah ist der Einzige, der ihr helfen kann ...



<p>Jennifer Lewis gehört zu den Menschen, die schon in frühester Kindheit Geschichten erfunden haben. Sie ist eine Tagträumerin und musste als Kind einigen Spott über sich ergehen lassen. Doch sie ist immer noch überzeugt davon, dass es eine konstruktive Tätigkeit ist, in die Luft zu starren und sich Wolkenschlösser auszumalen. Die Entdeckung, dass sie ihre Gedankengespinste auch auf Papier bringen konnte, beschreibt sie als Offenbarung. Es brauchte zwar ein bisschen Übung, aber nachdem sie eine Finalistin des Golden Heart Contest, einem Nachwuchspreis der Romance Writers of America, wurde, konnte sie 2006 ihr erstes Buch veröffentlichen. Seither wird sie nicht müde, neue Geschichten zu erträumen, um sie mit ihren Lesern zu teilen. Jennifer wurde in Manhattan geboren, wuchs aber in London auf und lernte Europa auf ausgedehnten Reisen in ihren Jugendjahren kennen. Zum Studium ging sie zurück in die USA, wo sie ihren Bachelor in Sprachwissenschaften an der Brown University machte. Danach ging sie nach New York und arbeitete in einem Museum für Fernsehen. Während sie Ausstellungen über Elvis Presley oder Monty Python organisierte, machte sie ihren Master-Abschluss in Kunst. Jennifer Lewis lebt auch heute noch in New York, mit ihrem Ehemann und zwei Kindern, die genauso gerne Lüftschlosser bauen wie sie.</p>

1. KAPITEL

„Was? Wie kommst du auf die Idee, dass ich sie heiratenmuss?“ AJ Rahia versuchte die Stimme zu dämpfen und sah sich kurz um. Nur wenige Meter entfernt von ihm stand die Frau, von der die Rede war. Wie alle Gäste, die zu dieser Trauerfeier gekommen waren, war sie schlicht und elegant gekleidet.

Traurig lächelnd ergriff AJs Mutter seine Hand. „Das ist deine Pflicht, mein Sohn. Wenn der König stirbt, muss einer seiner Brüder die Nachfolge antreten und die königliche Witwe heiraten.“

Plötzlich hatte AJ das Gefühl, als rückten die Wände des alten Palastes näher an ihn heran. „Das ist doch lächerlich. Schließlich leben wir im einundzwanzigsten Jahrhundert. Außerdem bin ich absolut sicher, dass sie mich genauso wenig heiraten will wie ich sie.“ Er zwang sich, sich nicht nach der hübschen jungen Witwe umzudrehen, die er seit ihrer Hochzeit fünf Jahre zuvor nicht mehr gesehen hatte.

Während seine Mutter ihm liebevoll die Hand drückte, sagte sie leise, wenn auch nachdrücklich: „Sie ist sanft und schön.“

„Aber Mutter!“

„Und ich habe keinen anderen Sohn außer dir.“

Wieder empfand AJ dieses unbestimmte Schuldgefühl – wie jedes Mal, wenn er nach Rahiri zurückkehrte. Nach seiner Geburt, die offenbar sehr schwer gewesen war, hatte seine Mutter keine Kinder mehr bekommen können. Dass er das Rückflugticket nach Los Angeles bereits in der Tasche hatte, hatte er ihr bisher verschwiegen, und sogleich meldete sich sein schlechtes Gewissen. Eigentlich war er nur zur Trauerfeier gekommen – wenn man diese Veranstaltung überhaupt eine Trauerfeier nennen konnte, fand sie doch ohne den Leichnam statt.

„Bestimmt wird sie erst mal trauern und nicht an eine erneute Heirat denken.“ Zärtlich legte er seiner Mutter den Arm um die Schultern. „Und danach findest du sicher den richtigen Mann für sie.“

„Einen König kann man nicht suchen.“ Eindringlich sah sie ihn an. „Zum König wird man geboren.“

„Aber ich wurde nicht als König geboren. Sondern um Actionfilme zu drehen, was ausgesprochen gut bezahlt wird.“

Doch seine Mutter winkte nur ab. „Ja, ja, aber für diesen Kinderkram bist du doch langsam wirklich zu alt. Komm nach Hause, mein Sohn. Hier gehörst du hin, und wir brauchen dich.“

Die Last drückte immer mehr auf AJs Schultern. „Um das Land zu regieren? Kein Interesse. Was ist mit Cousin Ainu? Er hält sich doch für eine erstklassige Führungspersönlichkeit und wird die Aufgabe bestimmt mit großer Begeisterung übernehmen.“

Allmählich wurde seine Mutter ungehalten. „Seit Menschengedenken haben die Rahias das Land Rahiri regiert. Diese Tradition muss unbedingt aufrechterhalten werden.“

„Aber manchmal wirkt sich ein Wechsel sehr positiv aus.“ Leider klang das nicht ganz so überzeugend, wie AJ gehofft hatte. „Neue Besen kehren gut, und das Alte …“ Entsetzt sah er, wie seiner Mutter die Tränen in die kohlschwarzen Augen traten. „Entschuldige, das war sehr unsensibel von mir“, stieß er schnell hervor. „Natürlich wollte ich damit nicht sagen, dass Vanus Tod …“

Etwas Positives ist? Allerdings war das sein erster Gedanke gewesen, als er vom Tod seines Bruders gehört hatte. Andererseits wurde jetzt von ihm erwartet, dass er in dessen Fußstapfen trat – sehr schmale Fußstapfen wohlgemerkt, denn sein Bruder hatte immer nur die teuersten Designerschuhe getragen –, und das war alles andere als positiv.

„Ich weiß, mein Kind. Du bist sehr direkt und musst das sagen, was dir gerade durch den Kopf geht. Du warst schon immer so: schwer zu bändigen und ein freier Geist …“

„Und vollkommen ungeeignet, König zu sein.“ Ganz so wild, wie man immer sagte, war er als Kind nicht gewesen. Aber dieser Ruf hing ihm an, und das war in der jetzigen Situation vielleicht von Vorteil.

„Komm, sprich mit Lani.“ Seine Mutter blieb eisern. Sie packte ihren Sohn mit festem Griff und zog ihn mit sich, bis sie vor der jungen Witwe standen. „Lani, du erinnerst dich doch noch an AJ? Vanus jüngeren Bruder?“

Mit weit aufgerissenen Augen starrte Lani ihn an, dann senkte sie schnell den Blick und setzte ein gezwungenes Lächeln auf. „Ja … ja, natürlich. Schön, dich wiederzusehe