: Ann Murdoch
: Spuk Thriller Trio-Band 2 - Drei Romane
: Uksak E-Books
: 9783738941029
: 1
: CHF 3.30
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 303
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Über diesen Band: Dieser Band enthält folgende Romane: Ann Murdoch: Gespenst zu vermieten Ann Murdoch: Das verhängnisvolle Tagebuc Ann Murdoch: Rosen für die Ewigkeit Immer bei Vollmond besucht der Geist eines vor langer Zeit ermordeten Adligen den Garten eines englischen Schlosses und pflückt eine Rose... Was steckt hinter dieser Legende, die Star-Autorin Ann Murdoch mit einer dramatischen Liebesgeschichte verknüpft.

Teil 1


Sonya war ahnungslos. Eigentlich war sie hergekommen, um eine ganz besondere Art von Arbeit auszuführen. Höflich ausgedrückt gehörte sie zum horizontalen Gewerbe. Es war schon seltsam, dass man sie zu diesem doch vornehmen Haus geladen hatte. Aber sicher würde die Bezahlung dann auch dementsprechend vornehm sein.

Sie lächelte den Mann vor sich einladend an und wollte schon den Reißverschluss ihres hautengen Kleides öffnen. Eine rasche unerwartete Bewegung irritierte sie jedoch, und dann spürte sie den Einstich einer Spritze. Noch bevor sie aufschreien konnte, sackte ihr Körper zusammen.

„Sie müssen keine Angst haben“, sagte der Mann, der ihren schlaffen Leib jetzt durch den Raum zerrte und dann auf einem Stuhl ablegte. Gurte an den Armlehnen und auch unten an den Stuhlbeinen wurden festgezogen, dann wurde auch der Kopf fixiert.

Ein irres Lachen brach sich Bahn aus der Kehle des Mannes. „Ich will Ihnen nichts Böses, ganz im Gegenteil. Sie nehmen teil an einem faszinierenden Experiment, in dessen Verlauf Ihr Geist ungeahnte Höhen erreichen wird. Sie werden sich verändern von einer einfachen Frau von der Straße zu einer wahren Geistesgröße. Ihre Intelligenz und Ihre Ausdauer werden sprunghaft zunehmen, und Sie werden auf jedes Wort von mir hören. Gemeinsam werden wir dann völlig neue Wege gehen.“

Ein Irrer!, schoss es Sonya durch den Kopf. Bisher hatte sie Glück gehabt mit ihren Kunden, so einer war ihr noch nicht untergekommen, aber einmal ist immer das erste Mal. Sie wollte aufbegehren, ihn anschreien, dass sie gar kein Verlangen danach hatte, anders sein zu wollen, als sie es im Augenblick war. Und dass sie auf keinen Fall irgendwelche Experimente mit ihm machen wollte. Doch außer ihren Augen konnte sie keinen Körperteil rühren.

Mit Entsetzen und heftig schlagendem Herzen musste sie es zulassen, dass der Mann Elektroden an ihrem Kopf befestigte. Davon gingen dünne Kabel zu Geräten, die irgendwie einen medizinischen Eindruck machten. Erneut bekam sie eine Spritze, und gleich darauf setzte ein Alptraum in ihrem Innern ein.

Schmerzen rasten durch ihren Körper, vor ihrem geistigen Auge formten sich grauenerregende Gestalten, alles verwob sich zu einem wirren Kaleidoskop, und ihre lautlosen Schreie verhallten ungehört im Nichts.

Eine Stunde später löste der Mann auch die letzten Gurte.

„War noch immer nicht die richtige Mischung“, murmelte er enttäuscht, während er den leichten Körper der zierlichen Frau über seine Schulter warf.

Er verließ den Raum durch eine Tapetentür, ging dann durch einen langen Gang und