: Sanni Aran
: Tod in Bartavelle Capitaine LeGuels erster Fall - ein Provencekrimi
: ambiente krimis
: 9783945503270
: 1
: CHF 6.30
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: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 176
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Alt, steinreich und ziemlich tot! Aufruhr im beschaulichen Provencestädtchen Bartavelle. Ein Bauunternehmen aus der Stadt errichtet eine luxuriöse Seniorenresidenz für wohlhabende Pensionäre aus aller Welt im schönen, unberührten Hinterland. Als dort einer der Bewohner ermordet aufgefunden wird, ist das kriminalistische Gespür von capitaine Yanik LeGuel gefordert. Der smarte Ermittler stößt in dem mondänen Rentnerparadies auf eine Mauer aus Schweigen. Als weitere Morde passieren, muss er alles auf eine Karte setzen, um den Mörder aufzuhalten.

1. Montag

Wie ein Schloss aus einem Märchen ragte der Prunkbau auf dercolline de Bartavelle empor. Die Fassade war in einem sanften Cremeton gestrichen und wurde immer wieder von großen Flügelfenstern unterbrochen. Vor den Fenstern waren kleine, runde Steinbalkone angebracht, auf denen bunte Sonnenschirme viele verschiedene Farbtupfer setzten. Um das Gebäude herum war eine parkähnliche Anlage errichtet worden, die von einer hohen Steinmauer eingefasst war, um unliebsame Besucher fernzuhalten. Eine Terrasse lud mit vielen Teakholzmöbeln, kleinen gemütlichen Sitzgruppen und Liegestühlen zum Verweilen ein. Die gepflegte Rasenfläche wies, im Vergleich zu allen anderen Feldern und Wiesen in der Provence, die aufgrund der heißen Augustsonne völlig verdorrt waren, einen satten, gesunden Grünton auf. Oleanderbüsche säumten die ordentlich angelegten Kiespfade, die durch den Park führten.

Der Südhang, der zum kleinen Dorf Bartavelle hinabführte, war komplett abgeholzt worden. Anschließend hatte ein fleißiger Gärtner dort Oliventerrassen angelegt, die sich in exakter Symmetrie stufenweise den Hang hinab aneinanderreihten. Alles wirkte perfekt.

„Zu perfekt!“, kommentierte Yanik LeGuel das Anwesen und nahm das Fernglas, das er soeben noch vor die Augen gehalten hatte, herunter. Es war Sonntagfrüh und der junge Polizist, der seit einem Jahr alscapitaine de police im Präsidium von Bartavelle arbeitete, befand sich auf einem morgendlichen Ausflug mit seinem Freund Arthur. Gemeinsam waren die beiden Männer durch die alten Steineichenwälder gestreift, die das Land um den Ort bedeckten. Arthur, der Jäger war und die Wälder betreute, nahm Yanik des Öfteren mit auf seine Streifzüge. Der Polizist hatte sich als aufmerksamer und interessierter Begleiter herausgestellt und seit einigen Monaten waren diese gemeinsamen Ausflüge in aller Frühe bereits zur Tradition geworden. Arthur kramte seine Thermoskanne aus dem Rucksack, schraubte sie auf und reichte sie Yanik. Der nahm einen Schluck und musste kräftig husten.

„Den Kaffee hast du aber mit reichlich Calvados gestreckt, mein Lieber“, lachte er und reichte die Kanne zurück.

Arthur nickte.

„Es ist Sonntag. Wir haben heute keine Verpflichtungen. Warum dann den Tag nicht mit einem richtigencafé-calva beginnen?“

Arthur verstaute die Kanne zurück in seinem Rucksack und zog ein Baguette, etwas Käse und eine Salami hervor.

„Lass uns erst einmal frühstücken, bevor wir weitergehen. Ich möchte noch die westlichen Hänge überprüfen. Ich hoffe, dass die Baumaßnahmen der dortigen Wildpopulation nicht geschadet haben!“

Nachdem die beiden ihre Brotzeit verspeist und alles zusammengepackt hatten, machten sie sich wieder auf den Weg. Der Aufstieg über die Westhänge war beschwerlich, denn dieser Teil dercollines war nicht wie die anderen