So hatte etwas Neues begonnen: Ich war nicht zur Therapie erschienen, zum vereinbarten Erstgespräch. Ich war einfach weitergefahren, hatte mich – im Wortsinn – unbemerkt von und aus meiner Familie entfernt. Sieben Jahre vor dem Ruhestand, ein siebenundfünfzigjähriges, ein altesMädchen in einem alten Auto. Das Bernhard gut gepflegt hatte, mit Lackstiften die Rostschäden überdeckt, sich um den jährlichen Service gekümmert, den Ölwechsel.
Als ich damals auf der A1 Richtung Westen Ausfahrt für Ausfahrt ignorierte und damit jede Möglichkeit zur Umkehr, zum Abtun der Idee als idiotisch, ein dummer Ausrutscher, was hatte ich mir dabei nur gedacht. Stellte ich mir zur rechten Zeit vor, wie mein Mann an diesem feuchtkalten Tag nach Hause kam. Wie jeden Tag würde er seinen Autoschlüssel auf die Ablage im Vorzimmer legen. Die Schuhe hatte er bereits draußen ausgezogen, auf dem raufaserigen Abstreifer, um keinen Schmutz hereinzutragen. Um in Socken das Haus zu betreten, die Schuhe in der Hand, auf das Zeitungspapier würde er sie stellen, links, seine standen immer links. Es war frisches Zeitungspapier, vorbereitet von ihm (aufgefaltet, hingelegt) am Morgen, bevor er in die Arbeit gefahren war, die er noch siebeneinhalb Jahre zu ertragen hätte, so seine wiederkehrende Rede.
Denn gab es Regen, Schnee, Hagel, bereits fallend oder angekündigt, war die Einfahrt sandig wegen der Baustelle (was sie war, als ich dem Heim nicht mehr traute und ihm den Rücken kehrte, der Mann beschwerte sich damals oft, die Bauarbeiter würden keine Ordnung halten, zudem Material verschwenden), legte er am Morgen eine neue Doppelseite Zeitungspapier vor den Schuhschrank im Vorzimmer. Und warf die alte, beschmutzte Doppelseite auf dem Weg zu seinem Auto in die Papiertonne. Zuvor schüttelte er Erdbrocken und anderen Dreck in die Mülltonne, die daneben stand. Wahrscheinlich, ich ne