Mein erster Arztbesuch – Eine Einführung für Patienten und deren Angehörige
Viele Patienten, die ihren Arzt auf eine Medikation mit Cannabismedikamenten ansprechen, erfahren eine Ablehnung. Das kann verschiedene Gründe haben. Viele Ärzte sind grundsätzlich nicht bereit zu einer solchen Therapie, weil sie Cannabis für wirkungslos oder für eine gefährliche Droge, die nicht therapeutisch verwendet werden sollte, halten. Es gibt jedoch auch viele Ärzte, die für eine Therapie gewonnen werden könnten, sich bisher allerdings kaum damit befasst haben. In diesen Fällen kommt es auch darauf an, wie sie von ihren Patienten auf das Thema angesprochen werden. Einige Tipps können helfen, grundlegende Fehler beim ersten Arztbesuch zu vermeiden.
Grundsätzliches
Sie können nicht davon ausgehen, dass Ihr Arzt sich mit dem Thema bereits gut auskennt. Eine Therapie mit Cannabismedikamenten ist zwar nicht kompliziert, wenn man einige grundlegende Dinge beachtet, aber die meisten Ärzte verfügen nicht über dieses grundlegende Wissen. Zwar ist eine zunehmende Zahl von Ärzten offen für das Thema, es sind aber leider bisher zu wenige.
Um Ihre Chancen zu verbessern, sollten Sie sich vor Ihrem Arztbesuch vor allem sehr gut informieren, damit Sie alle möglichen aufkommenden Fragen beantworten können und Ihr Arzt ein Stück seiner Unsicherheit verliert, wenn er erstmalig eine solche Therapie durchführt. Es ist wichtig, dass Sie zum Experten werden.
Es ist zudem hilfreich, wenn Sie sich in die Lage Ihres Arztes hineinversetzen, der möglicherweise wenig Zeit hat, sich in die Thematik einzuarbeiten, und für den eine solche Therapie aufgrund des Zeitaufwandes für die Begleiterhebung durch die Bundesopiumstelle und den notwendigen Kostenübernahmeantrag bei der Krankenkasse nicht attraktiv ist.
Arztgruppen
Grundsätzlich kann man aus Patientensicht vier Arztgruppen unterscheiden:
• Erfahrene Ärzte, die bereits Patienten mit Cannabismedikamenten behandeln und Erfahrungen mit unterschiedlichen Cannabismedikamenten (Fertigpräparate, Dronabinol, Extrakte, Cannabisblüten) haben.
• Erfahrene Ärzte, die eine Therapie mit Dronabinol und Fertigpräparaten bevorzugen, weil einige Ärzteverbände Ärzten nahelegen, sich darauf zu konzentrieren und zu beschränken oder weil die Inhalation von Cannabisblüten zu stark mit dem Freizeitkonsum assoziiert