: Diverse Autoren
: E-Book 1-6 Der große Roman Jubiläumsbox 1 - Liebesroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783740927172
: Der große Roman
: 1
: CHF 11.00
:
: Erzählende Literatur
: German
: 320
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Das große Zeitalter des Romans lebt. Es kehrt zu uns zurück in Gestalt von Der große Roman. Was man in dieser romantischen, klassischen Ausgabe findet, ist ebenso natürlich wie außergewöhnlich spannend. Schicksale voller Emotionen und Gefühle erwarten die Leserschaft. Meisterhaft erzählt werden die Romane von bestsellerverdächtigen Schriftstellerinnen. Keine Leseprobe vorhanden. E-Book 1: Das Wort, das sie für immer trennte E-Book 2: Von der Liebe bezwungen E-Book 3: Die Beichte einer Mutter E-Book 4: Das tragische Erbe E-Book 5: Wer bist du, Anna-Maria? E-Book 6: Wolken, die vorüberziehen

Ein auffällig silbergrauer Sportwagen löste sich aus der Reihe der vorbeiflutenden Fahrzeuge. Er bog in die Einfahrt zur unterirdischen Garage, die im Keller des modernen Geschäftshochhauses untergebracht war. Mit aufheulendem Motor verschwand er in dem steil abfallenden Gang, als hätte ihn ein Riesenmaul verschlungen.

Quietschend hielt er in der weiten Halle. Das Motorgebrumm erstarb. Aus seiner Kabine eilte der Garagenmeister herbei. »Guten Morgen, Baronesse!« rief er der jungen Dame zu, die ausgestiegen war.

»Morgen, Schröder.«

Erika eilte zu der Tür des Fahrstuhls, der von der Garage bis ins letzte Stockwerk des zwölfgeschossigen Neubaues führte. Dort oben hatte sie ihr Architekturbüro.

Mit großer Geschwindigkeit führte sie der Lift empor. Erika stieg aus und verweilte eine Sekunde vor der Eingangstür ihres Büros.

»Studio Erika Haller« stand in moderner Schrift auf dem Messingschild. Kurz und prägnant, wie Erika es liebte. Sogar das »von« ihres Familiennamens hatte sie wegfallen lassen. Im Geschäftsleben war die Sachlichkeit ihr oberster Grundsatz.

Erika lächelte zufrieden und stieß die Tür auf.

»Morgen!« rief sie den beiden weiblichen Angestellten zu, die in ihren blütenweißen Kitteln schon bei der Arbeit waren.

»Guten Morgen, Fräulein Haller!« kam es doppelstimmig zurück.

Erika durchschritt den modernen Büroraum mit seinen praktischen Möbeln voll raffinierter Schlichtheit und öffnete die Tür mit dem kleinen Messingschild »Abteilung Statik«.

»Morgen, Doktor!«

»Einen schönen guten Morgen, Baronesse«, gab Dr. Werner gemütlich zurück. Er blieb hartnäckig bei dem ihr zustehenden Titel, obwohl es Erika störte. Er nahm die Brille ab und putzte sie an seiner Krawatte, während er Erika blinzelnd musterte. »Welch schönes Halstuch zu der eleganten Sportjacke! Es könnte freilich einen ganz schwachen Ton dunkler sein, wenn ich mir die Bemerkung gestatten darf.«

Erika zog die Augenbrauen hoch. Dr. Werners Umgangston, in dem immer ein wenig gutmütiger Spott mitklang, war für ihren Geschmack etwas zu väterlich. Allerdings war er ein Könner. Ohne ihn hätte sie noch nicht den halben Erfolg zu verzeichnen gehabt, wie er ihr jetzt beschieden war. Seine Bemerkung über den Farbton des Halstuches war typisch für die Art, mit der er seine junge Chefin behandelte. Ärgerlich war, daß er tatsächlich recht hatte.

»Ich möchte gern mit Ihnen sprechen, Doktor«, sagte Erika. »Kommen Sie doch bitte mit in mein Büro.«

»Gern, Baronesse.« Dr. Werner erhob sich ächzend von seinem wackeligen Schreibtischstuhl. Er hatte ihn gegen das supermoderne Möbel ausgetauscht, das Erika ursprünglich für ihn vorgesehen hatte. Überhaupt verschandelte er mit