: Cassandra Clare, Wesley Chu
: Die Roten Schriftrollen Die Ältesten Flüche 1 - Roman
: Goldmann
: 9783641251017
: Die Ältesten Flüche
: 1
: CHF 11.20
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: Fantasy
: German
: 448
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Es sollte ein romantischer Urlaub zu zweit werden: Endlich wollte Magnus Bane, der charismatische Hexenmeister von Brooklyn, etwas traute Zweisamkeit mit seiner großen Liebe, dem Schattenjäger Alec Lightwood, genießen. Aber kaum in Paris angekommen, erfahren die beiden, dass ein dunkler Dämonenkult die Welt ins Chaos zu stürzen droht. Um dessen mysteriösem Anführer das Handwerk zu legen, begeben sie sich auf eine gefährliche Jagd quer durch Europa, bei der Freund und Feind kaum noch auseinanderzuhalten sind. Magnus und Alec müssten einander blind vertrauen - doch dunkle Geheimnisse stellen die Beziehung der beiden auf eine harte Probe ...

Cassandra Clareist eine internationale Bestsellerautorin. Ihre Bücher wurden weltweit über 50 Millionen Mal verkauft und in 35 Sprachen übersetzt. Seit dem Überraschungserfolg der »Chroniken der Unterwelt« waren all ihre Romane große Bestseller. So auch die neueste Serie »Die Letzten Stunden«. Cassandra Clare lebt in Massachusetts, USA.

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Kollision in Paris

Von der Aussichtsplattform des Eiffelturms aus breitete sich die Stadt wie ein Geschenk zu Magnus Banes und Alec Lightwoods Füßen aus. Die Sterne funkelten, als wüssten sie, dass sie Konkurrenz hatten. Die Kopfsteingassen schimmerten, als wären sie aus purem Gold, und die Seine wand sich wie ein silbernes Band um eine elegante Pralinenpackung: Paris, Stadt der Boulevards und der Boheme, der Liebenden und des Louvre.

Paris war auch der Schauplatz von Magnus’ peinlichsten Pannen, planlosesten Projekten und einiger katastrophaler Romanzen. Doch die Vergangenheit spielte jetzt keine Rolle.

Denn dieses Mal beabsichtigte Magnus, alles richtig zu machen. Während seiner vierhundert Jahre langen Streifzüge durch die Welt hatte er eines gelernt: Wohin auch immer die Reise führte, die Reisebegleitung war von entscheidender Bedeutung. Er blickte über den kleinen Tisch hinweg zu Alec, der das Glitzern und den Glanz der Stadt ignorierte und stattdessen Ansichtskarten an seine Familie schrieb. Der Anblick entlockte Magnus ein Lächeln.

Jedes Mal wenn er eine Karte geschrieben hatte, setzte AlecWünschte, du wärst hier darunter. Und jedes Mal schnappte Magnus sich die Karte und krakelte schwungvollEigentlich nicht! daneben.

Alec beugte sich über den Tisch und verfasste die nächste Karte. Über seine muskulösen Arme erstreckten sich Runenmale, von denen eines an seiner Kehle, direkt unterhalb des markanten Kiefers, bereits zu verblassen begann. Eine Locke seiner ständig zerzausten schwarzen Haare fiel ihm in die Augen, und Magnus verspürte den Drang, den Arm auszustrecken und die Strähne beiseitezuschieben. Doch er hielt sich zurück. Gelegentlich reagierte Alec auf den Austausch von Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit mit Verlegenheit. Zwar mochten hier keine anderen Schattenjäger anwesend sein, aber die Irdischen akzeptierten solche Gesten ebenso wenig – auch wenn Magnus sich noch so sehr wünschte, dass es anders wäre.

»Und, bist du mit tiefgründigen Gedanken beschäftigt?«, fragte Alec.

Magnus lachte spöttisch. »Ich bemühe mich, das zu vermeiden.«

Es war wichtig, das Leben zu genießen – doch manchmal musste man selbst dafür zunächst Arbeit investieren. Die Planung ihrer Europareise hatte einige Herausforderungen mit sich gebracht, und Magnus war gezwungen gewesen, ganz allein eine Reihe brillanter Ausflüge zu organisieren. Er konnte sich nur ansatzweise ausmalen, wie ein Telefonat mit einer Reiseagentur ausgefallen wäre, der er seine ziemlich einzigartigen Anforderungen schilderte.

»Wohin soll’s denn gehen?«, würde die Reisebüroangestellte das Gespräch beginnen.

»In den ersten Urlaub mit meinem neuen Freund«, würde Magnus erwidern, da es für ihn noch immer ungewohnt war, der Welt von seiner Beziehung zu Alec erzählen zu können. Außerdem gab er gern an. »Ganz neuer Freund. So neu, dass uns noch dieser typische Neuwagengeruch anhaftet.«

So neu, dass sie noch immer den Rhythmus des anderen lernten – jeder Blick und jede Berührung ein Schritt i