: Alison Weir
: Anne Boleyn Die Mutter der Königin
: Ullstein
: 9783843722162
: Die Tudor-Königinnen
: 1
: CHF 8.10
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: Erzählende Literatur
: German
: 550
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die dramatische Geschichte der Frau, die Henry VIII. enthaupten ließ England, Anfang des 16. Jahrhunderts: Als Anne Boleyn als Hofdame von Königin Katharina an den englischen Hof kommt, ist König Henry sofort hingerissen von ihr. Sie wird seine Obsession. Um mit Anne zusammen sein zu können, nimmt Henry Skandale in Kauf. Weil sie sich weigert, seine Mätresse zu sein, lässt sich Henry von seiner ersten Ehefrau Katharina scheiden und reformiert die religiöse und politische Tradition Englands. Was er nicht weiß: Anne wird seine Liebe niemals erwidern. Als auch sie ihm keinen männlichen Erben schenken kann, fällt sie in Ungnade. 'Ein Meilenstein des historischen Romans.' The Times

Alison Weir ist eine Bestsellerautorin aus Großbritannien, die weltweit über 2,7 Millionen Bücher verkauft hat. Sie hat 17 historische Sachbücher und viele historische Romane veröffentlicht. Alison Weir ist Mitglied der Royal Society of Arts and Sciences. Sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.

Kapitel 2


1513 – 1514

Anne fand die Seereise sehr belebend. Sie stand auf dem Deck, gut gewappnet gegen den frischen Frühlingswind und die raue See, und sah zu, wie die Kreidefelsen von Dover in der Ferne verschwanden. Immer wieder dachte sie an Vaters stolze letzte Umarmung, an Mutters tränenreichen Kuss, an Mary, die vor Neid platzte, und an George – Gott segne ihn! –, der mit den Tränen kämpfte. Beinahe hätte sie auch geweint, denn sie wusste, sie würde sie alle vermissen, vor allem natürlich Mutter und George. Doch sie gestand sich nur einen kurzen Moment der Traurigkeit zu, dann wandte sie sich entschlossen an Sir John Broughton, einen Ritter aus Westmorland, mit dem sich ihr Vater am Hof angefreundet hatte. Sir John war in Geschäften nach Brügge unterwegs und hatte angeboten, seine Reise ein wenig auszudehnen, damit er Anne nach Mechelen begleiten konnte. Er war um die dreißig, wirkte aber jünger und hatte lockiges rotes Haar und einen starken nordenglischen Akzent.

»Es ist mir eine Ehre, eine so charmante junge Dame unter meine Fittiche zu nehmen«, hat