: Anna Herzblum
: Die Liebe wohnt im zweiten Stock links Roman
: Verlagsgruppe Droemer Knaur
: 9783426457849
: 1
: CHF 10.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 352
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Sommer in Berlin und das hässlichste Sofa der Welt: ein zauberhaft leichtfüßiger Liebesroman von Bestseller-Autorin Nelly Berlin: Statt endlich mit ihrem Robert zusammenzuziehen, steht Lucy plötzlich buchstäblich auf der Straße - ohne Freund und ohne Dach überm Kopf, dafür mit einem potthässlichen pinken Sofa, das Robert ihr großzügig überlassen hat. Ob sie ausgerechnet dieses Monstrum an bessere Zeiten erinnern soll? Zum Glück sind Lucys beste Freundinnen Neni und Julia mit einer Notfall-Wohnung zur Stelle. Dort passt das pinke Sofa zwar nur quer ins Wohnzimmer, für Lucy ist es so aber genau richtig: So sieht ihr neues Leben nun mal aus! Von Männern hat Lucy jedenfalls erstmal genug - bis ihr neuer Nachbar Dominik mit einer Bitte an sie heran tritt, die sie einfach nicht ausschlagen kann. Und weil das Leben selten das tut, was man plant, erlebt Lucy einen ebenso turbulenten wie wunderschönen Berliner Sommer. »Die Liebe wohnt im zweiten Stock links« ist ein ebenso romantischer wie heiterer Liebesroman: perfekte Sommer- oder Urlaubs-Lektüre für alle, die schon »Verliebt aus heiterem Himmel«, »Verliebt gewinnt« oder »Herzschmerz und Champagner« von Nelly Berlin geliebt haben.

Anna Herzblum liebt Schokolade, Tee und ihre Wahlheimat Berlin. Bevor sie mit dem Schreiben von witzigen, charmanten und schwungvollen Romanen begann und ihr Publikum im Sturm eroberte, studierte sie Medizin und reiste quer durch die Welt. Jetzt arbeitet sie als Ärztin und schreibt herzerwärmende Liebesromane, die alles in sich vereinen sollen, was das Leben ausmacht: Liebe, Schmerz und die unsterbliche Hoffnung auf ein Happy End.

Nenis Wohnung war wie ihre Besitzerin auch liebevoll chaotisch und hoffnungslos überladen. Wenn Lucy ihre Behausung schon zu voll fand, lag das nur daran, dass sie längere Zeit nicht mehr bei Neni gewesen war.

Marie Kondo würde hier in Ekstase geraten, überlegte Lucy, als Neni einen riesigen Berg Krimskrams auf dem Sofa zusammenschob, um Platz für ihren Besuch zu schaffen. Aber genau wie Neni selbst verströmte auch ihre Wohnung eine solche Atmosphäre von Wohlbehagen und entspanntem Wohlgefühl, dass Lucy ein Aufräumen oder sogar Ausmisten niemals vorgeschlagen hätte. Stattdessen nahm sie es gerne in Kauf, Slalom um Gegenstände auf dem Fußboden zu laufen und manchmal auch über größere Hürden zu klettern, wenn sie ins Bad oder in die Küche wollte.

»Aus dem Café habe ich ein paar Kleinigkeiten mitgebracht«, kündigte Neni an und holte aus ihrer Küche ein Tablett, auf dem sie mehrere kleine Tellerchen und Schälchen mit verschiedenen Salaten und Gebäckstücken angerichtet hatte. Rasch musterte Lucy alles, aber die grüne Torte war nicht dabei und auch sonst nichts, das nach einer ungenießbaren Geschmackskombination aussah.

»Julia kommt auch, ich habe sie angerufen, weil sie sich mit effektvoller Kleidung deutlich besser auskennt als wir beide zusammen«, erklärte Neni und brachte auch noch drei Gläser mit ihrer köstlichen Maracujalimonade. »Zwar kann sie noch nicht wieder richtig sprechen, aber für Daumen hoch und Daumen runter wird es wohl reichen.« Dabei grinste Neni so fröhlich, dass Lucy einfach zurücklächeln musste. Zwar sah sie sich nicht unbedingt in »effektvoller Kleidung«, aber wenn Julia zur Unterstützung kam, würde es sicher nicht schaden.

Tatsächlich klingelte es schon kurze Zeit später, und Julia – mit einem dicken Schal und ohne ihren obligatorischen tiefen Ausschnitt – segelte herein. Durch das ganze Zimmer konnte Lucy den Geruch nach Menthol, Ingwer und Zitronenpastillen wahrnehmen, den sie verströmte.

»Ich umarme keine von euch, um euch nicht anzustecken«, krächzte Julia und ließ sich unzeremoniell auf den Boden vor dem Sofa nieder, wo noch ein kleiner freier Fleck auf dem Teppich gewesen war.

»Möchtest du vielleicht ein Stück Torte? Ich habe sie mit Salbei gebacken, was deinem Hals sicher guttut«, bot Neni liebevoll an.

Sofort machte Lucy Julia hinter Nenis Rücken wilde Zeichen, dieses Angebot unbedingt auszuschlagen, aber entweder sah Julia es nicht, oder der Salbei erschien ihr für ihren Hals so attraktiv, dass sie es gerne annahm. Neni verschwand in ihrer Küche, und Lucy fragte sich, ob sie Julia nicht vor dem furchtbaren Geschmack dieser grünen Torte warnen sollte.

»Was willst du denn morgen anziehen?«, fragte Julia und klang, als habe sie nicht nur einen Frosch, sondern eine besonders fette Kröte im Hals. Dabei nestelte sie an ihrem Schal herum, der verrutscht war. An der Seite ihres Halses wurde genau in dem Moment ein breiter violett schimmernder Abdruck sichtbar, als Neni mit einem riesigen Stück Torte auf einem Teller wieder zurückkam. Genau wie Lucy starrte sie auf den Abdruck.

»Sag mal, Julia, ist das ein Knutschfleck?«, überwand Lucy ihre Überraschung zuerst.

»Was?«, fragte Julia heiser und besaß den Anstand, tatsächlich zu erröten.

»Ein Knutschfleck?«, fragte Neni und lachte laut. »Meine Zeit, wie lange ist das her, dass ich so was gesehen habe. Wo hast du denn den her?«

Julia antwortete nicht und bemühte sich stattdessen, den Schal schnell wieder an Ort und Stelle zu befestigen. Lucy und Neni wechselten einen amüsierten Blick.

»Und ich dachte, du liegst die ganze Zeit todkrank im Bett«, frotzelte Lucy, während Neni Julia das Tortenstück wie einen Köder hinhielt. »Du bekommst den Kuchen nur, wenn du gestehst«, meinte sie vergnügt.

Julia griff nach de