: Jennie Lucas
: Die falsche Braut des stolzen Scheichs
: Cora Verlag
: 9783733712501
: Julia
: 1
: CHF 2.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Scheich Omar muss heiraten. Sonst drohen diplomatische Verwicklungen! Zwanzig schöne, hochgebildete Frauen lädt er zur traditionellen Brautschau ein. Aber nur eine von ihnen weckt sein Verlangen: die Wissenschaftlerin Beth Farraday. In seinem Wüstenpalast verführt er seine Auserwählte mit brennender Sinnlichkeit. Der stolze Scheich ahnt nicht: Beth, die nur als Verkäuferin jobbt, hat mit ihrer brillanten Zwillingsschwester die Rollen getauscht. Die Schönheit in seinen Armen kann er zwar zu seiner Geliebten machen, aber niemals zu seiner Königin ...



<p>Jennie Lucas wuchs umringt von Büchern auf! Ihre Eltern betrieben einen kleinen Buchladen und so war es nicht weiter verwunderlich, dass auch Jennie bald deren Leidenschaft zum Lesen teilte. Am liebsten studierte sie Reiseführer und träumte davon, ferne Länder zu erkunden: Mit 17 buchte sie ihre erste Europarundreise, beendete die Schule, begann zu studieren und reiste weiter ... Erst mit 22, als sie ihrem zukünftigen Ehemann begegnete, verspürte sie das erste Mal den Wunsch, seßhaft zu werden. Heute schreibt sie von all den Ländern, die sie bereist hat (oder noch gerne mit ihrem Mann und den beiden Kindern bereisen würde) und lässt ihre Leserinnen so an ihren Träumen teilhaben. Danke, Jennie!</p>

1. KAPITEL

„Das kannst du unmöglich ernst meinen!“

Omar bin Saab Al-Maktoun, König von Samarqara, blickte seinen Wesir kalt an. „Ich meine es immer ernst, Khalid.“

„Aber – ein Brautmarkt!“ Im strahlenden Sonnenschein, der durch die hohen Fenster des Thronsaals hereinströmte, wirkte das Gesicht seines Cousins noch knochiger. „Den hat es in Samarqara seit hundert Jahren nicht mehr gegeben!“

„Zeit, ihn wiederaufleben zu lassen“, erwiderte Omar grimmig.

Khalid war fassungslos. „Dass ausgerechnet du an alten Zöpfen hängst, hätte ich nicht für möglich gehalten.“

Omar erhob sich vom Thron, trat ans Fenster und blickte auf seine glanzvolle Stadt hinunter. Seit der Thronbesteigung vor fünfzehn Jahren hatte er die Modernisierung des Königreichs zielstrebig vorangetrieben. Jetzt reckten sich am Meer strahlende Glas- und Stahlhochhäuser neben alten Ziegel- und Lehmbauten in den klarblauen Himmel. „Nicht alle Untertanen sind mit den Neuerungen einverstanden, Khalid.“

„Willst du dein privates Glück opfern, um eine Handvoll Hardliner zu besänftigen?“ Sein Cousin riet zu der naheliegenderen Lösung. „Warum heiratest du nicht al-Abayyis Tochter, wie alle es von dir erwarten?“

„Nur die Hälfte des Adels. Die anderen würden rebellieren. Sie halten Hassan al-Abayyi für zu mächtig und wollen seine Tochter nicht auch noch als Königin.“

„Sie würden darüber hinwegkommen. Laila al-Abayyi wäre eindeutig die beste Wahl. Sie ist schön, gebildet und pflichtbewusst.“ Der Wesir ignorierte Omars unwirsche Handbewegung. „Mit der Heirat könntest du endlich die Tragödie aus der Welt schaffen, unter der unsere Familien immer noch leidet.“

„Nein!“, wehrte Omar scharf ab. Er wollte vergessen, was vor fünfzehn Jahren geschehen war. Wenn er Laila al-Abayyi heiratete, würde er jeden Tag daran erinnert. „Samarqara braucht eine Königin, Khalid. Und das Königreich einen Erben. Ein Brautmarkt ist die ideale Lösung.“

„Ideal? Sie ist eiskalt. Tu es nicht“, beschwor ihn sein Cousin. „Lass dir das noch einmal gründlich durch den Kopf gehen.“

„Ich bin jetzt sechsunddreißig und der Letzte meiner Dynastie. Ich habe schon viel zu lange gewartet.“

„Willst du wirklich eine Fremde heiraten?“ Der Wesir gab nicht auf. „Du weißt doch, dass du dich nach den Gesetzen Samarqaras nicht von ihr scheiden lassen kannst, sobald sie ein Kind geboren hat.“

„Ich kenne unsere Gesetze“, wies der König ihn gereizt zurecht.

„Denk darüber nach, Omar“, zum ersten Mal redete der treue Berater ihn mit dem vertrauten Namen aus ihrer Kindheit an. „Mit einer Fremden könntest du für den Rest deines Lebens unglücklich werden. Was dann?“

Omar dachte nicht daran, seine Gefühle offenzulegen