: Markus Berger
: Microdosing Niedrig dosierte Psychedelika im Alltag
: Nachtschatten Verlag
: 9783037885864
: 1
: CHF 8.00
:
: Sonstiges
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Können machtvolle Psychedelika und andere psychotrope Substanzen das Alltagsbewusstsein optimieren? Lassen sich LSD, Psilocybin, DMT und Meskalin nutzen, um den Anforderungen des täglichen Lebens besser entsprechen zu können? Und können psychedelische Moleküle auch ausserhalb ihres visionären Potenzials tatsächlich der verbesserten Integration des Einzelnen ins gesellschaftliche Miteinander dienen? Anhänger einer immer populärer werdenden Praxis der Verwendung von Psychoaktiva behaupten das. Microdosing nennen sie diese Anwendung von Substanzen unterhalb der psychotropen Schwelle, und viele schwören darauf, dass diese Technik der Einnahme geringster Mengen psychotroper Stoffe die Konzentrationsfähigkeit, die physische Fitness und die Gesundheit im Allgemeinen verbessern kann. Im Licht der akademischen Forschung sieht das allerdings schon anders aus, denn die von Anwendern berichteten Effekte können in wissenschaftlichen Settings bislang nur schwer, zuweilen gar nicht nachvollzogen werden. Dieses Buch liefert eine Zusammenfassung der häufigsten Berichte zum Microdosing aus dem psychedelischen Untergrund wie auch über die bislang gewonnenen Erkenntnisse der Wissenschaft. Mit Beiträgen von Torsten Passie, Jochen Gartz, Linus Naumann und Frank Sembowski.

Markus Berger, Ethnobotaniker, Drogenforscher, Buchautor und Referent. Autor zahlreicher Bücher und Fachartikel zur Drogenforschung und Ethnobotanik. Chefredakteur des Magazins für psychoaktive Kultur 'Lucy's Rausch', Mitarbeiter des Nachtschatten Verlags, Veranstalter von Kongressen und Veranstaltungen zur psychoaktiven Kultur und Macher der rauschkundlichen Youtubeformate DEA und Nachtschatten Television.

TEIL 1


Einführung ins Microdosing


Die Praxis des Microdosings – die Einnahme von winzigen, unterhalb der regulären Wahrnehmungsgrenze liegenden Dosierungen LSD als mentales Tonikum – ist der letzte Schrei in der Tech-Gemeinde.

MICHAEL POLLAN 2018: 175

Was ist Microdosing?


Allerorten ist von Microdosing die Rede. Man hört das Schlagwort im Gespräch zwischen Freunden psychoaktiver Substanzen, liest in Fachzeitschriften für Drogenkunde davon, inzwischen findet man aber auch in renommierten Mainstream-Magazinen Abhandlungen über diese Modeerscheinung, über die wir noch so wenig wissen, weil sie in der öffentlichen Wahrnehmung noch so jung ist (obwohl die Praxis, winzige Mengen Psychedelika zu nehmen, seit vielen Jahrzehnten punktuell erprobt ist).

Microdosing, zu Deutsch: Mikrodosierung, ist eine Form der Einnahme kleinster oder geringer Mengen psychoaktiver Moleküle, die zurzeit immer mehr im Trend liegt. Zahlreiche Psychonauten, aber auch nicht drogenaffine »ganz normale« Leute beschäftigen sich mit Microdosing, also dem zielorientierten Konsum von minimalen Dosierungen psychoaktiver Substanzen, deren pharmakologische Effekte und Wirkungen häufig nichts mit den klassischen Wirkweisen der verwendeten Substanzen zu tun haben.

Wieso aber praktizieren immer mehr Menschen diese mikrodosierte Applikation von Psychedelika? Die Antwort ist einfach: Weil sie nach Einschätzung der User zahlreiche Vorteile bietet, die auch und gerade im Alltag von großem Nutzen sein können, wie zum Beispiel die Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit und Wahrnehmung, antidepressive Effekte, Leistungssteigerung im Sport, auch Doping und so weiter. Diese Vorzüge werden jedenfalls von Anwendern regelmäßig beschrieben – in vielen Fällen kann aktuell allerdings niemand belegen, dass es sich bei den wahrgenommenen Veränderungen nicht um Placebo-Effekte handelt. Diesen Punkt werden wir im Verlauf des Buchs noch behandeln.

Bezeichnungen

Microdosing

Neuerer englIscher Begriff für