: James Fenimore Cooper
: Lederstrumpf
: OTB eBook publishing
: 9783965373372
: 1
: CHF 1.60
:
: Erzählende Literatur
: German
: 2418
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Lederstrumpf (engl. Originaltitel The Leatherstocking Tales) ist ein Romanzyklus des amerikanischen Schriftstellers James Fenimore Cooper (1789–1851). Die Lederstrumpf-Romane haben verschiedene Schriftsteller wie Alexandre Dumas, Charles Sealsfield, Karl May, Arno Schmidt beeinflusst. Die größte Wirkung im deutschsprachigen Raum erzielten die Romane wohl durch die verschiedensten, zum Teil das Original entstellenden Bearbeitungen in der Jugendliteratur, in Hörspielen, wie Wildtöter (1974), und insbesondere durch die zahlreichen Verfilmungen, wie Die Lederstrumpferzählungen (ZDF-Abenteuervierteiler; 1969). (Wikipedia)

Erstes Kapitel.



O welche Lust im Wald, pfadlos, verschlungen!
O welch Entzücken am entleg’nen Strand!
Dort ist Gesellschaft, die nicht aufgedrungen,
Am Meer, in dessen Sturm Musik ich fand!
Den Menschen lieb’ ich, doch noch mehr verstand
Ich die Natur; mit ihr, will ich nicht fragen
Was ich wohl könnte sein, einst war! Verwandt
Durch sie dem All, fühl’ ich, was auszusagen
Ich nicht vermag, noch ganz mit Schweigen kann ertragen.

Childe Harold.

Ereignisse haben für die menschliche Vorstellung die Wirkungen derZeit. So kann sich, wer weit gereist ist und Viel gesehen hat, leicht einbilden, lange gelebt zu haben, und diejenige Geschichte, welche am reichsten ist an wichtigen Begebenheiten, nimmt am frühesten den Charakter und Schein eines weit zurückreichenden Alters an. Auf keine andere Weise vermögen wir uns das Gepräge von Ehrwürdigkeit zu erklären, das schon den Annalen Amerikas anhaftet. Wenn der Geist zurückschaut in die frühesten Tage der Geschichte der Kolonien, so scheint jene Periode fern und dunkel, da die tausend Wechselfälle, welche an die Kettenglieder der Erinnerung sich herandrängen, den Ursprung der Nation in eine Ferne rückwärts schieben, die scheinbar im Nebel unvordenklicher Zeit liegt, und doch würden vier Menschenalter von gewöhnlicher Lebensdauer hinreichen, um von Mund zu Mund, in der Gestalt der Tradition, alles zu überliefern, was zivilisierte Menschen im Bereich der Republik geleistet haben. Obgleich Neu-York allein eine Bevölkerung besitzt, größer in Wahrheit, als die der vier kleinsten Königreiche Europa’s, oder auch als die der gesamten Schweizerischen Eidgenossenschaft, ist es doch erst Wenig mehr, als zwei Jahrhunderte her, seit die Holländer ihre Niederlassungen begannen und das Land aus dem wilden Zustand emporhoben. So wird, was durch die Häufung von wechselnden Ereignissen den ehrwürdigen Schein des Alters annimmt, zu vertrauterer Gewöhnlichkeit zurückgeführt, wenn wir es ernst und nüchtern nur in seinem Zeitverhältnis ins Auge fassen.

Dieser Blick auf die Perspective der Vergangenheit wird den Leser vorbereiten, dass er die Gemälde, die wir zu entwerfen im Begriffe stehen, mit weniger Überraschung betrachtet, als er vielleicht sonst empfunden hätte, und einige weitere Erläuterungen führen vielleicht seine Einbildungskraft zurück zur genauern und deutlichern Anschauung desjenigen Gesellschaftszustandes, den wir zu schildern wünschen. Es ist eine geschichtliche Tatsache, dass die Niederlassungen an den östlichen Ufern des Hudson, wie Claverack, Kinderhook und selbst Poughkeepsie vor hundert Jahren als nicht sicher vor Einfällen der Indianer galten, und noch steht an den Uferhöhen des genannten Flusses, nur einen Musketenschuss weit von den Cajen von Albany, ein Schloss eines jüngern Zweiges der Van Rensselaers mit Schießscharten zur Verteidigung gegen ebe