: Katharina Schmid
: Kopfsache gesund Die Wissenschaft entdeckt die Heilkraft des Denkens
: Edition A
: 9783990013038
: 1
: CHF 14.40
:
: Gesundheit
: German
: 240
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Sensationelle Erkenntnisse beweisen, dass Körper, Psyche, Gehirn, ja alle Zellen und selbst die Gene durch unsere Gedanken entscheidend beeinflusst werden. Die Heilkraft der Gedanken ist ein naturwissenschaftlich beweisbares Phänomen. Das belegen angewandte Hirnforschung, Epigenetik, Psychoneuroimmunologie und Quantenmedizin. Katharina Schmid, die in ihrem Pathologie-Institut jeden Tag Zellund Gewebeproben untersucht, befasst sich seit Jahrzehnten intensiv mit der Ursache und Heilung von Krankheiten. Zielgerichtete Gedanken sind eine wichtige Grundlage fu?r ein gesundes Leben. Katharina Schmid erklärt, wie Gedanken heilend wirken und wie wir diese Heilkraft am besten nu?tzen können.

Priv.-Doz. Dr. med. univ. Katharina Schmid, geboren 1969 in Wien. Studium an der Medizinischen Universität Wien, Promotion 1997. Facharztausbildung zur Pathologin. Seit 2009 selbstständige Ärztin in Straubing, Bayern. Habilitation zur Privatdozentin 2011 im Rahmen der langjährigen Lehr- und Forschungstätigkeit.

EINE HARTE NUSS


Wenn Maximilian Knopfer so weitermacht, schaufelt er sich sein eigenes Grab. Seine Frau Theresa dreht ihm den Fernseher ab, als ich eintrete.

Dafür ernte ich einen missmutigen Blick von ihm. Breitbeinig sitzt er in der Mitte der Couch, dem Zentrum dieses vorwiegend dunkelbraun möblierten Wohnzimmers. Rechts von ihm steht eine Schüssel mit Chips. Links von ihm lag die Fernbedienung, die Theresa ihm soeben wegnahm.

So ungefähr stellte ich ihn mir vor, den ehemaligen Herrn Schuldirektor. Die schütteren Haare des 68-Jährigen sind schon völlig ergraut. Der Bauch auffällig gerundet, sonst eher schmächtig, aber mit ausgeprägter Kinnpartie, die auf dieselbe Sturheit hindeutet, wie ich sie von seiner Tochter Klara kenne. Mit einem freundlichen Lächeln gehe ich auf ihn zu und strecke ihm die Hand entgegen. »Guten Tag, Herr Knopfer!«

»Meine Hände sind schmutzig«, meint er, deutet auf die Chips und hebt mir nicht einmal das Handgelenk zum Gruß entgegen.

Theresa erstarrt und möchte augenscheinlich im Boden versinken. Sie hatte mir ihren Maximilian als klug, witzig und charmant beschrieben.

Aber schwierige Patienten bin ich gewohnt. Meine Hand bleibt ausgestreckt. Mit einem Lachen frage ich ihn geradeheraus: »Wollen Sie mich vor den Kopf stoßen?«

Kurz zeichnet sich Verblüffung in seinem Gesicht ab, dann ein Schmunzeln. Er nimmt meine hingestreckte Hand mit seiner Rechten und schüttelt sie.

Als er mich loslässt, kann ich das Fett und die Krümel an meiner Handfläche spüren. »Ihre Hand war wirklich schmutzig«, stelle ich lächelnd fest. »Danke für die Warnung.« Ich blicke mich suchend um, kann keine Servietten auf dem Couchtisch ausmachen.

Theresa errät meine Gedanken und ist flink mit Reinigungstüchern zur Stelle. Im Gegensatz zu ihm ist sie schlank und sehr agil. Bis vor vier Jahren hat sie an einem Gymnasium Deutsch und Latein unterrichtet. Seit sie in Pension ist, hat sie einige neue Hobbys für sich entdeckt. Erst seit sechs Monaten ist sie meine Patientin, ihre Tochter schon seit vielen Jahren. Daher weiß ich bereits recht viel über Maximilian Knopfer. Trotzdem verlangt es meine Professionalität als Ärztin, dass ich seine Krankengeschichte mit ihm persönlich durchgehe. Also frage ich: »Darf ich?«, nehme mir mit frisch abgewischten Händen den Stuhl neben der Couch und setze mich zu ihm.

»Wollen Sie Chips?« Mit schelmisch unschuldiger Miene streckt er mir die Schüssel hin.

»Chips sind ungesund«, halte ich ihm entgegen und greife zu.

Das verblüfft ihn offensichtlich einmal mehr.

Bei anfänglich verschlossenen Patienten agiere ich meistens so. Wenn sie überhaupt zugänglich sind, dann mit Humor. »Sechs von zehn Punkten«, bewerte ich die Chips. »Die Sünde wirklich wert sind die mit extra Chili. Aber die sollten Sie erst probieren, wenn es Ihren Nieren wieder besser geht.« Womit wir beim Thema wären.

Er verschränkt die Arme und lehnt sich zurück.

Ich bitte ihn und Theresa, mich zu unterbrechen, wenn etwas nicht stimmt, und referiere seine Krankengeschichte. Maximilian Knopfer leidet seit Jahren an einer chronischen Niereninsuffizienz, was ihn zunächst nicht beeinträchtigte. Denn s