: Ann-Kristin Gelder
: ON:OFF
: Thienemann Verlag GmbH
: 9783522621731
: 1
: CHF 13.50
:
: Jugendbücher ab 12 Jahre
: German
: 432
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein Liebesroman, spannend wie ein Thriller, ab 14 Jahren. Der Konzern Neurogaming-Systems (NGS) will die Computerspiel-Welt revolutionieren: Er bietet Spielern mit der Technik der Bewusstseinssynchronisierung die Möglichkeit, Aussergewöhnliches zu erleben - im Körper eines Anderen. Nora arbeitet für NGS und erkennt, dass der Konzern für seine illegalen Forschungen auch über Leichen geht. Noras neuerster Auftrag ist der junge Musiker Alex. Während sie in Vorbereitung für die Bewusstseinssynchronisierung sein Vertrauen gewinnt, entwickelt sich eine ernste Beziehung zwischen den beiden. Doch Nora muss die Synchro machen - und dann werden die Liebenden nicht mehr zueinander finden, denn ist der eine wach, schläft der andere. Nora weiß, dass Alex nun in Lebensgefahr schwebt, denn die Technik funktioniert noch nicht risikolos... Für Fans von Colleen Hoover und Ursula Poznanski

Ann-Kristin Gelder, Jahrgang 1981, ist Deutsch- und Musiklehrerin und lebt mit ihrem Mann, zwei Katern, drei Kindern und zwölf Musikinstrumenten an der Weinstraße. Wenn sie nicht gerade an einem neuen Roman schreibt, geht sie geocachen oder steht mit Band oder Chor auf der Bühne.

Prolog | Drei Monate zuvor

»Himmel, Prinzessin. Was ist los? Hast du was getrunken?«

Lily kneift die Augen zusammen und schwankt fast unmerklich. Schon zum zweiten Mal umgeben atypische, schwarze Schlieren ihr Gesichtsfeld und sorgen dafür, dass ihr leicht übel wird. Wobei, eigentlich ist es eher ein unterschwelliger Schwindel, als hätte sie sich zu schnell im Kreis gedreht. Dieses Phänomen beunruhigt mich, denn es ist bei meinen letzten Aufträgen nicht aufgetreten. Veränderungen sind selten gut. Das gilt insbesondere dann, wenn alles perfekt läuft.

Nachdem die Benommenheit nachgelassen hat, schließt sie mit wenigen Schritten zu ihren Freunden auf, die bereits am Eingang des Sturmschiffs warten. »Kann losgehen«, verkündet sie knapp. »Vielleicht war die Milch in meinem Cappuccino schlecht. Das wird bestimmt gleich besser.«

»Na also«, dröhnt Devin, legt den Arm um ihre Schultern und zieht sie an sich. Prompt veranstalten die Schmetterlinge in ihrem Bauch eine Pirouette. Zum wiederholten Mal frage ich mich, was sie an ihm findet. Er istzu groß,zu muskulös undzu laut und hält sich selbst für unglaublich geistreich. Trotzdem ist sie völlig in ihn verschossen, vergöttert ihn geradezu, und ihre Hormone befinden sich in seiner Nähe in höchstem Aufruhr.

Hingerissen lehnt sie den Kopf an seine Schulter und schaut zu ihm auf. Seine Augen haben die Farbe von schlammigen Tümpeln. Er fletscht die Zähne, seine Art des liebevollen Lächelns, und drückt ihr einen Kuss auf die Lippen, der sofort dafür sorgt, dass ihre Knie weich werden.

Direkt neben ihrem Ohr hört sie das genervte Schnauben von Tina, ihrer besten Freundin. In den vergangenen Wochen hat sie viel Zeit mit ihr verbracht und fühlt sich in ihrer Gesellschaft einigermaßen wohl. Allerdings hat sie den – meiner Meinung nach begründeten – Verdacht, dass sich Tina zu sehr für ihren Freund interessiert. Es ist offensichtlich, dass diese auf eine Gelegenheit wartet, sich Devin zu krallen. Auch wenn Lily Tinas Bemühungen nach Kräften ignoriert, hat sich das Verhältnis zwischen den beiden Freundinnen merklich abgekühlt.

Voller Vorfreude beobachtet Lily das riesige Schiff, das vor ihr hin und her schwingt. Nur wenige Besucher befinden sich im Park, lediglich vereinzelte Plätze sind besetzt, und es gibt keine Wartezeiten. Im Gegenteil. Bei der Chaos-Krake durften wir sogar sitzen bleiben und mehrere Runden hintereinander fahren.

Lily hatte daran unfassbar viel Spaß und wäre am liebsten gar nicht mehr ausgestiegen. Emil neben ihr hatte jedoch eine verdächtig grünliche Färbung angenommen, sodass die Gruppe vorsichtshalber zur nächsten Attraktion weiterzog.

Sie fasst Devins Hand und zerrt ihn hinter sich her bis zum vorderen Ende des Wartebereichs, das durch eine dicke, weiße Linie abgetrennt ist. Ziemlich gefährlich, denn es gibt weder ein Geländer noch eine andere Art der Sicherung. Eltern müssen ihre Kinder wirklich gut im Auge behalten. Andererseits ist deutlich zu erkennen, dass die Nutzung des Fahrgeschäfts mindestens eine Größe von 1 Meter 20 voraussetzt.

Wir stehen so nahe an dem einschüchternden Ungetüm, dass Lily bei j