Teil 2
Vier Nächte und drei Tage lang hatte Chadwick sein Hotelzimmer im Dubliner Hafenviertel nicht verlassen. Krank vor Angst tigerte er zwischen Fenstern, Tür und Bett hin und her, es gab weder einen Fernseher noch ein Radiogerät. Der Portier – gleichzeitig Hausmeister, Zimmermädchen und Geschäftsführer – war schon betrunken, wenn er morgens das Frühstück brachte. Zweimal bestellte Chadwick eine Zeitung, zweimal versprach der Mann hoch und heilig eine zu besorgen. Er vergaß es jedes Mal, und Chadwick gab auf.
Stundenlang beobachtete er mit einem Feldstecher die Piere, die Anlegestellen, die Fensterfronten des einzigen Hauses, das er von seinem Zimmer aus sehen konnte, und die Passanten und Fahrzeuge unten auf der Straße. Es fiel ihm niemand auf, der den Eindruck machte, sich sonderlich für dieses Hotel zu interessieren.
Die Mahlzeiten ließ er sich aufs Zimmer bringen, wie gesagt. Am zweiten Tag beschloss er, das Buch zuende zu schreiben. Das Stichwortkonzept für das letzte Kapitel hatte er mitgenommen. Er diktierte es zum zweiten Mal. Er diktierte die Einleitung – nicht ohne die bedrohliche Lage anzudeuten, in der er sich wegen seines Buches befand – er diktierte das Nachwort. Am Freitagabend war er fertig.
Die Unruhe wich von ihm, der Entschluss, sich mit der schärfsten Waffe zu wehren, die ihm zur Verfügung stand – mit seinem Wissen und mit seinem gedruckten Wort – mobilisierte neue Kräfte in ihm. Als er am Samstagmorgen nach tiefem, traumlosem Schlaf erwachte, fühlte er sich besser.
Das Frühstück nahm er noch im Hotelzimmer ein. Anschließend versuchte er Davidson anzurufen. Dessen Mailbox meldete sich mit einer