: Christian Lüdke, Kerstin Lüdke
: Wenn die Seele brennt Überraschende Perspektiven im Umgang mit Krisen
: medhochzwei Verlag
: 9783862164776
: 2
: CHF 16.90
:
: Lebenshilfe, Alltag
: German
: 180
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Krisen gehören zum Leben: Stress am Arbeitsplatz, in der Beziehung oder Freundschaften, Schwierigkeiten bei der Selbstfindung, Glaubens- und Sinnkrisen - wir alle kennen solche Situationen. Doch muss man an Krisen nicht zwangsläufig zerbrechen. Schaffen wir es, trotz der Krise positiv zu denken und aus der jeweiligen Situation das Beste zu machen, können wir unsere Befindlichkeit und Gesundheit maßgeblich steuern. Der Psychotherapeut und Traumaexperte Dr. Christian Lüdke zeigt in der Neuauflage seines Buches 'Wenn die Seele brennt', wie man belastende Situationen überlegt angeht und meistert. Er unterstreicht dafür die Dinge, auf die wir Einfluss nehmen können: Unser Denken und unsere Haltung zur Welt. Das Buch hilft dabei, die eigenen Gedanken so zu wandeln, dass sie zum Heilmittel werden. Das Motto ist: Was wir uns vorstellen können, können wir erreichen. Wenn wir das Leben in allen seinen Höhen und Tiefen annehmen, können wir nur dazu gewinnen. Dazu gehört auch, auf seine eigenen Gefühle zu hören und Vertrauen zu sich selbst aufzubauen. So geht man am Ende gestärkt aus Krisen hervor und begreift, wie diese uns tatsächlich in unserem Leben weiterbringen und sogar ganz wichtig für unsere persönliche Entwicklung sind. Das Buch liefert neue und überraschende Perspektiven und Ideen für den Umgang mit Krisen, die dem Leser/der Leserin helfen, eigene Wege aus schwierigen Situationen einzuschlagen.

Christian Lüdke, Dr. phil. Jahrgang 1960, ist Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut und Klinischer Hypnotherapeut. Er ist erfahrener Experte für akutes Krisenmanagement und die Behandlung von Ängsten und Traumata (www.terapon.de) und in Funk und Fernsehen ein gefragter Interviewpartner zu diesen Themen. Vor elf Jahren hat er bereits die erfolgreiche Erstauflage 'Wenn die Seele brennt' herausgebracht. Weitere Bücher sind u. a.: 'Mahl Zeit für mich' und 'Wer hat Stella& Tom die Angst gemopst'. Er hat die erste präventive und zertifizierte Onlinetherapie in Deutschland entwickelt (www.terapi.de), die von allen Krankenkassen anerkannt ist. www.lüdke.de

2 Überraschende Perspektiven im Umgang mit Krisen


„Perspektive“ heißt laut Duden „Ausblick“, „Zukunftsaussicht“ und „Blickwinkel“. Abgeleitet wurde das Wort vom lateinischen „perspicere“, was so viel bedeutet wie „durchblickend“. Und wer etwas durchschaut und mit dem Blick durchdringt, sieht die Dinge ganz deutlich, wie durch ein Vergrößerungsglas.

Zauberer und Magier arbeiten mit Täuschungen und Illusionen. Wenn wir einen Trick durchschauen, nehmen wir die Täuschung buchstäblich weg, sprechen also von einer Ent-täuschung. Krisen und Schicksalsschläge ent-täuschen uns oft im Leben, was aber nichts anderes bedeutet, als dass wir die Dinge dann wirklich so sehen, wie sie sind und nicht, was wir glaubten zu sehen. Somit helfen uns Enttäuschungen, uns im Leben einfacher und deutlicher zurechtzufinden. Wenn wir also hinter die Kulisse des Zauberers blicken, sind wir zunächst ent-täuscht und sagen uns: „Ach, so geht das, das ist ja einfach, das kann ich auch.“ Wenn wir einen Magier entzaubern, verstehen wir die Illusion, die er uns zuvor vermittelt hat. Auch unser Leben verläuft manchmal wie eine magische Zauberschau. Wir haben Wünsche, Träume und Illusionen, um unser oft anstrengendes und stressiges Leben erträglicher und leichter zu machen. Es sind die Krisen und Schicksalsschläge, die uns enttäuschen und mit der harten Realität konfrontieren. Diese Enttäuschungen können aber auch etwas sehr Heilsames haben, wenn wir in uns kehren und den Dingen wirklich auf den Grund gehen.

Merke

Leben ist Täuschung – Vertraue deinem Unbewussten.

Das kann einerseits schmerzvoll und traurig sein, bietet aber gleichzeitig auch die Möglichkeit, über eine Änderung der Perspektive unsere Lebenssituation positiv zu verändern. Die Perspektive ist in gewisser Weise nichts anderes als ein Abbild der Wirklichkeit. Was wir aber von der Wirklichkeit sehen, liegt im Auge des Betrachters. Die traditionelle Lehre von der Perspektive fand so schon früh Einzug in die Malerei und später auch in die Fotografie. Albrecht Dürer war einer der ersten, der die „Technik des zweiten Blicks“ in seinen Bildern systematisch einsetzte, was dazu führte, dass man bei längerer Betrachtung seiner Bilder und auf den buchstäblich „zweiten Blick“ plötzlich ganz andere und neue Dinge in seinen Bildern erkannte. Dieses Prinzip wollen wir in unseren Fotos und auch in unseren Texten aufgreifen, um Ihnen so die Möglichkeit zu geben, Ihre Krisen wie in einem Spiegel zu betrachten. Durch das Verändern Ihres Blickwinkels zu Lebenskrisen können Sie plötzlich überraschende und neue Dinge darin erkennen, die Ihnen Kraft und Zuversicht vermitteln. Wer immer nur auf den Teller schaut, sieht immer nur auf das, was im Teller ist. Wer aber über den Tellerrand hinausschaut, entdeckt plötzlich vollkommen neue Dinge. Manchmal können wir dann auch vollkommen neue Wege entdecken, von denen wir zuvor glaubten, dass es sie nicht geben kann.

Wer über den Tellerrand hinausschaut, entdeckt plötzlich vollkommen neue Dinge!

© Liane Metzler

Praxistipp

Schauen Sie einmal in den Spiegel und stellen Sie sich vor, wie es wäre, wenn sich Ihr Spiegelbild genau nach Ihren Vorstellungen verändern würde, wie es wäre, den idealen Körper zu haben…

…vielleicht stellen Sie sich aber vor, wie es ist, ganz ruhig und gelassen durch Ihr Leben zu gehen oder wie es wäre, wenn Ihr Leben genauso verlaufen würde, wie Sie es sich ausmalen und dann beobachten Sie in Ihrer Fantasie, wie sich Ihr Spiegelbild genau nach Ihren Wünschen und Vorstellungen verändert. Was Sie sich vorstellen können, können Sie in vielen Fällen dann auch tun.

Oft sind es gar nicht mal die Ereignisse selbst, die wir als so schlimm empfinden, sondern vielmehr dieArt und Weise, wie wir darüber denken und fühlen und wie andere Menschen darauf reagieren. Vor Jahren beobachtete ich einmal eine Mutter, die mit ihrem Kind durch die Fußgängerzone vor mir herging. Plötzlich stolperte das Kind, fiel hin, schlug sich beide Knie auf