2.Die Macht der Liebe
Die Psychologie beschäftigt sich viel mit der Frage, was ein Mensch braucht beziehungsweise welche Grundbedürfnisse er hat. Es gibt mehrere Antworten, etwa die Bedürfnispyramide nach Abraham Maslow, bei der physiologische Bedürfnisse, Sicherheitsbedürfnisse, soziale Bedürfnisse, Individualbedürfnisse und die Selbstverwirklichung gedeckt werden müssen. Andere Modelle wie jenes des amerikanischen Psychiaters William Glasser zeigen ähnliche Bedürfnisse, die gedeckt werden müssen, um ein glückliches Leben zu führen. Man konzentriert sich also sehr bald in der Arbeit als Psychologe auf vorhandene Ressourcen eines Menschen und wie diese genutzt werden können.
Doch sind Ressourcen und Verhaltenskorrekturen tatsächlich die Antwort auf die Frage, wie man ein Mensch der Tat wird? Wie man einer wird, der selbstständig und aktiv sein Leben gestaltet? Die Frage der Motivation, des Antriebs, der Tätigkeit wird durch ein Gefühl beantwortet und nicht durch Ressourcen. Dieses Gefühl heißt Liebe. Was helfen Ressourcen und befriedigte Bedürfnisse, ohne Grund, diese zu benutzen und sich daran zu freuen? Es ist die Macht der Liebe, die sowohl die Erfüllung von Bedürfnissen als auch die Nutzung von Ressourcen festlegt. Die Liebe bestimmt nicht den Wert der Bedürfnisse, sondern jener Menschen, denen die Bedürfnisse dienen. Ein Auto befriedigt das Bedürfnis der Mobilität, dennoch ist Mobilität nicht für jeden Menschen gleich viel wert. Liebt man jemanden, für den Mobilität wichtig ist, so steigt aufgrund der Liebe zu diesem Menschen die Bedeutung und der Wert von Mobilität, selbst wenn man nie vorhatte, darüber nachzudenken.
Bezieht sich die Liebe auf den Wert eines Menschen, so liegt die wahre Ma