: Bettina Bannasch, Hans-Joachim Hahn
: Bettina Bannasch, Hans-Joachim Hahn
: Darstellen, Vermitteln, Aneignen Gegenwärtige Reflexionen des Holocaust
: Vandenhoeck& Ruprecht Unipress
: 9783847008347
: Poetik, Exegese und Narrative / Poetics, Exegesis and Narrative
: 1
: CHF 77.20
:
: Sprach- und Literaturwissenschaft
: German
: 528
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Wie kann Wissen über den Holocaust vermittelt werden, sodass es in gesellschaftlich verantwortungsvolles Handeln übertragen werden kann? Unter dieser Frage versammelt der vorliegende Band Aufsätze von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Disziplinen und Arbeitskontexten, die sich mit dem Holocaust und seinen medialen Überlieferungen befassen. In den Beiträgen spiegeln sich dabei nicht nur disziplinär, sondern auch generationell unterschiedliche Erfahrungen im Hinblick auf Wahrnehmungs- und Deutungsmuster des Holocaust. Das komplexe, zunehmend spezialisierte Wissen über den Holocaust hat sich, gerade auch angesichts aktueller politischer Entwicklungen, dieser Frage in besonderer Weise zu stellen. How can the knowledge about the Holocaust be conveyed so that it can lead to socially responsible actions? This volume includes essays from scholars from various disciplines and fields, who focus on the Holocaust and its medial transmission. The contributions not only reflect disciplinary but also generational differences in patterns of perception and interpretation of the Holocaust. After all, the complex and increasingly specialised knowledge of the Holocaust has to face this challenge - especially in the light of current political developments.

Bettina Bannasch ist Professorin für neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Augsburg und forscht vor allem zu deutsch-jüdischer Literatur seit der Haskalah.
Title Page4
Copyright5
Table of Contents6
Body10
Hans-Joachim Hahn / Bettina Bannasch: Einleitung: Multimediale und multidirektionale Erinnerung an den Holocaust10
‚Erinnerungshandeln? zwischen Abwehr und Aneignung15
Zur Gliederung des Bands18
I. Gattungen und Genres – Literarische Formen der Darstellung und Vermittlung28
Mona Körte: Literarische Zeugenschaft der Shoah – Frühe Prosa über den Genozid30
Einführung30
I. Der Imperativ des Bezeugens als Schubkraft des Schreibens34
II. Figuren ohne Wiederkehr – „Menschen in Auflösung”40
III. Der „internationale Jargon” des Lagers46
IV. Ende49
Jan Süselbeck: Jugend in Auschwitz. Traumatischer Realismus und Audioliteralität bei Ruth Klüger und Otto Dov Kulka52
I. Auf dem Weg zu einer Neudefinition autobiographischen Schreibens52
II. Aporien der Shoah-Erinnerung: Art and Culture after the Holocaust von Elie Wiesel (1977) als ein paradigmatischer Text54
III. Shoah-Erinnerungen der Gegenwartsliteratur: Ruth Klügers autobiographische Texte58
IV. Die „Traumfigur” Fredy Hirsch und das Lager B II b bei Ruth Klüger und Otto Dov Kulka63
V. Otto Dov Kulkas Erinnerungen an die „Metropole des Todes”71
VI. Eine neue Form der Geschichtsschreibung des Holocaust79
Martin A. Hainz: Drehbuchkomplikation? – Lyrik nach Auschwitz82
I.82
II.84
III.87
IV.89
V.90
VI.91
VII.93
VIII.95
IX.97
Hans-Joachim Hahn: Drama nach Auschwitz. Erziehung – Aufklärung – Lernprozesse100
I. Anfänge des dramatischen Diskurses nach Auschwitz: Tragischer Realismus106
II. Märtyrerstück mit Rollendistanz: Erwin Sylvanus Korczak und die Kinder110
III. Peter Weiss' Die Ermittlung als Appellationsstück111
IV. Nach dem Dokumentartheater: Groteske und „Arsch poetica”116
V. Resümee119
Anna Zachmann: Groteske und Komik in der Shoahliteratur am Beispiel Edgar Hilsenraths122
I. Shoahliteratur und Groteske123
II. Exemplarische Analyse: Edgar Hilsenraths Der Nazi123
126123
III. Groteskes vs. therapeutisches Schreiben: Hilsenrath vs. ‚Wilkomirski?131
IV. Sexualität und Groteske in der Shoahliteratur am Beispiel von Hilsenraths Fuck America138
V. Fazit140
Dominique Hipp: Die Normalität der Täter? NS-Täter bei Littell, Amis und Jelinek142
I. Das Normalitätsparadigma in Historiographie und Sozialpsychologie144
1.1. Das Problem des Referenzrahmens146
1.2. Referenzrahmen NS-Moral oder konflikthafte Parallelität146
II. Literarische Darstellung von NS-Tätern149
2.1. Jonathan Littells Die Wohlgesinnten149
2.1.1. Aue als „Menschenbruder”151
2.1.2. Referenzrahmen als Erklärung der Geschehnisse152
2.1.3. Max Aue – ein ganz gewöhnlicher Deutscher?154
2.2. Martin Amis The Zone of Interest155
2.2.1. Thomsen – Opportunist zu allen Zeiten157
2.2.2. Paul Doll – ein gewöhnlicher Lager-Kommandant?157
2.2.3. Die Grauzone des Häftlings Szmul159
2.3. Jelineks Rechnitz (Der Würgeengel)160
2.3.1. Täterschaft in Rechnitz – banal, oder?162
2.3.2. Arbeit als Kapitalismuskritik163
III. Fazit: Was ist schon normal?164
Holger Zimmermann: Kinder- und Jugendliteratur über die Shoah168
I. Kinder- und Jugendliteratur als Medium zur „Erziehung nach Auschwitz”?168
II. 1950er und 1960er Jahre: Erste Annäherungen in den Zeiten des Wirtschaftswunders170
III. 1970er Jahre: Die verstärkte Auseinandersetzung mit den Mechanismen des NS-Staates174
IV. 1980er Jahre: Die ‚Entdeckung? der Shoah im Kontext eines veränderten Verständnisses von Kinder- und Jugendliteratur176
V. Jüngere Kinder- und Jugendliteratur zur Shoah178
VI. Exemplarische Analysen kinder- und jugendliterarischer Texte seit den 1990er Jahren180
VII. Die Shoah im Comic188
VIII. Fazit192
II. Sichtbarkeit und Evidenz – Der Holocaust im Bild194
Hans Kruschwitz: Alles hängt an Bildern. Sprach- und Bildreflexion in Spiegelmans MAUS196
I. „Faule Eier”197
II. Vladeks Masken199
III. Vladeks Prophezeiungen206
IV. A comic book driven by the word211
Ole Frahm: Mickey und der Golem. Reflexionen des Holocaust im Comic216
I. Eine internationale Maus216
II. Die Wölfe219
III. Der Golem224
IV. Der Haufen227
V. Der Skorpion230
VI. Die Machtlosigkeit der Superhelden233
VII. Ein verlotterter Held237
VIII. Supergolem244
IX. Der Golem der Trauerarbeit247
X. Die Körper der Golems252
Hildegard Frübis: Die Evidenz der Fotografie und die fotografischen Erzählweisen des Judenmords258
I. Gerhard Schoenberners Der gelbe Stern. Eine fotografische Bilderzählung der jungen Bundesrepublik258
II. Fotografie als Dokument – ein problematisches Deutungsmuster der Fotografie262
III. Der gelbe Stern und der „pädagogische Imperativ”263
IV. Quellenkritik – Neue Perspektiven in der Fotografie-Forschung seit den 1980er Jahren265
V. Die Geschichte des Lili Jacob-Albums und die neuere fotohistorische Forschung267
VI. Kritische Revision der Beweiskraft der Fotografie273
Manuel Köppen: Lizensierte Erinnerungen. Die Judenverfolgung im frühen Nachkriegsfilm282
I. Anfänge282
II. Das jüdische Opfer: eine Erzählung aus Deutschland286
III. Die Lager: Inszenierungen der Überlebenden294
IV. Antisemitismus: Besichtigungen gesellschaftlicher Dispositionen304