2. KAPITEL
Scharfer Wind pfiff durch den Wald, rauschte in den Bäumen und hieß Connor mit einem unverwechselbaren Duft willkommen. Dem Duft des Todes. Connor fluchte leise. Wie viele Sterbliche mussten auf diesem Campingplatz noch ihr Leben lassen, ehe man ihn endgültig schloss? Sean Whelan von der CIA hatte das letzte Massaker vertuscht; er hatte den Medien gegenüber behauptet, dass ein Grippevirus schuld war. Die Besitzer hatten ohne zu zweifeln aufgeräumt und weitere unbeschwerte Camper eingeladen. Weitere Opfer für Casimir und seine Anhänger, die sie terrorisierten und schließlich töteten.
Connor stand im Schatten eines großen Baumes und sah sich um. Casimir dürfte schon lange verschwunden sein, oder er versteckte sich vielleicht in den Höhlen, die sich ganz in der Nähe befanden.
Ein Sturm kam auf. Schwere graue Wolken rasten am Dreiviertelmond vorbei und löschten die Sterne aus. Ein Knall hallte über den Campingplatz, wohl eine offene Tür oder ein Fensterladen, verfangen im Wind.
Eine plötzliche Brise wehte seinen Kilt hoch, und er zuckte zusammen, als er die kalte Luft an seinem nackten Hintern spürte. Als er sich in der Hüfte drehte, um seinen Kilt zu richten, riss der Wind eine weitere Haarsträhne aus dem Zopf in seinem Nacken. Er steckte sie sich hinters Ohr und fuhr mit seiner stummen Überwachung fort. Weit in der Ferne konnte er die in Granit gehauenen Präsidentenköpfe von Mount Rushmore erkennen, die zwischen den dunklen Hügeln weiß leuchteten. Ohne Zweifel genoss Casimir die Ironie darin, Amerikaner so nah an einem Monument ihrer Stärke und Freiheit mental zu versklaven und zu ermorden.
In den Hütten auf der Lichtung im Wald brannte kein Licht. Connor konnte kein Geräusch aus ihnen hören, kein Stöhnen im Sterben liegender Menschen, keine Herzschläge. Dort konnte er später nachsehen, aber für den Augenblick ging er davon aus, dass sie leer waren.
Das Knallen und der Geruch kamen vom Haupthaus her, einem rustikalen Gebäude aus Stein und Holz. Er raste auf das Gebäude zu, stellte sich neben eines der Fenster und spähte hinein. Eine große Ledercouch, mehrere Schaukelstühle aus Holz, ein Tisch mit einer halb gespielten Partie Dame. Glühende Kohlen in der Feuerstelle des großen steinernen Kamins. Ein gemütlicher, freundlich aussehender Ort, wenn man von den Leichen auf dem Webteppich absah.
Wut und Ekel fingen in seinem Magen zu brodeln an. Er konnte nichts tun. Casimir und seine Anhänger waren wahrscheinlich schon verschwunden. Diese blutrünstigen Bastarde hatten bereits ihr Schlimmstes getan.
Dennoch, er wollte sich nicht unvorbereitet erwischen lassen, also zog er sein Schwert, ehe er sich ins Innere des Hauses teleportierte. Er sah in allen Räumen n