: Katie Davis Majors, Ann Voskamp
: Katie - Hoffnung gibt nicht auf Ringen um Ugandas Waisenkinder
: SCM Hänssler im SCM-Verlag
: 9783775174138
: Mama für Afrikas Kinder
: 1
: CHF 11.60
:
: Biographien, Autobiographien
: German
: 240
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Katie ist 16, als sie ein Missionswerk für Waisenkinder in Uganda gründet. Ihr Vertrauen auf Gott steht. Sie verschenkt alles, auch ihr Mutterherz: 14 Kinder hat sie adoptiert. Was für eine Glaubensheldin! Doch Großfamilie ist nicht nur Zuckerschlecken. Und so wird Katies Glaube auf die Probe gestellt. Passt ein Mann in ihr Leben? Muss sie eine ihrer Töchter aufgeben? Meint es Gott wirklich gut mit ihr?

Katie Davis Majors ist eine junge Frau, deren Herz dafür brennt, die Welt zu verändern. Sie stammt aus Nashville, Tennessee und lebt heute als Adoptivmutter von 14 Kindern und Leiterin des Sozialprojektes 'Amazima' in Uganda. Seit 2015 ist sie glücklich mit Benji verheiratet. Ihr erstes Buch 'Katie - Leben für Ugandas Kinder' war ein New York Bestseller und auch in Deutschland ein großer Erfolg.

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2 

Gotteskämpfer


Die verknitterten Seiten meiner Bibel liegen beim Buch 1. Mose aufgeschlagen neben Bergen von Gemüse, die darauf warten, zu Spaghettisoße verarbeitet zu werden, während ich den Mädchen durch das Küchenfenster zuschaue.

Dann blieb er allein zurück. Da kam ein Mann und kämpfte mit ihm bis zum Morgengrauen.

Als der Mann merkte, dass er Jakob nicht besiegen konnte, gab er ihm einen Schlag auf sein Hüftgelenk, sodass es ausrenkte.

Dann sagte er: »Lass mich los, denn der Morgen dämmert schon.«

Doch Jakob erwiderte: »Ich lasse dich nicht los, bevor du mich gesegnet hast!«

»Wie heißt du?«, fragte der Mann.

Er antwortete: »Jakob.«

»Du sollst nicht länger Jakob heißen«, sagte der Mann. »Von jetzt an heißt du IsraelF1. Denn du hast sowohl mit Gott als auch mit Menschen gekämpft und gesiegt.«

»Nenn mir deinen Namen!«, forderte Jakob ihn auf.

»Warum erkundigst du dich nach meinem Namen?«, fragte der Mann. Dann segnete er Jakob.

Jakob nannte die Stätte Pnuël – »Angesicht Gottes« –, denn er sagte: »Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen und trotzdem bin ich noch am Leben!«

Die Sonne ging gerade auf, als er Pnuël verließ. Wegen seiner Hüfte hinkte er.2

Ich stehe am Spülbecken, meine Hände sind vom Spülwasser runzelig, und ich schaue zu, wie die Kinder mit Kohlblättern auf den Köpfen im Garten tanzen, während sie Sonnenblumensamen ansäen. Ich staune über ihre Widerstandskraft. Es ist November. Das Leben ist ausgefüllt. Lachen und glückliche Stimmen sind um mich herum zu hören, während ich Gott im Stillen harte Fragen stelle. Ich hätte nie erwartet, dass ich einmal solche Fragen haben würde.

Vor einem Monat wurde mein Leben an einem Tag wie heute, an dem die Sonne schien und der Wind wehte, auf den Kopf gestellt. Die leibliche Mutter eines meiner Pflegekinder, die ihr Kind verlassen hatte, tauchte nach drei Jahren zum ersten Mal auf und erklärte, dass sie ihre Tochter zurückhaben wolle.

Ich war immer ein großer Befürworter von Familienzusammenführungen, und bei uns haben im Laufe der Jahre viele Pflegekinder und sogar Erwachsene gewohnt. Wir hatten für sie immer das Ziel im Blick, wieder selbst auf die Beine zu kommen und ein eigenes Zuhause zu finden. Wir konnten dabei viele Erfolge verbuchen, und wir haben neue Pflegekinder mit echter Freude bei uns aufgenommen, bei denen wir wussten, dass sie nur für eine gewisse Zeit in unserer Familie bleiben würden. Wir liebten diese Menschen von ganzem Herzen. Unsere HilfsorganisationAmazima – dieses Wort in der Sprache Luganda, die in Uganda gesprochen wird, bedeutet »Wahrheit« – versucht, dafür zu sorgen, dass Kinder bei ihren leiblichen Familien bleiben können.

Aber dieses Mal wollte ich das absolut nicht, denn dieses Mal ging es ummeine Tochter. Wir rechneten nicht damit, dass Jane nur vorübergehend bei uns wohnen würde. Sie war mit nicht einmal zwei Jahren in einem großen, leeren Haus allein gelassen worden und wo