»WECHSELBALG? ICH?«
»Ich gehe in mein Versteck, nehme die Gummischnur und einen kleinen verfaulten Paradeiser und platsch, zerrinnt er schon auf ihrem Decolleté. Es war ein ›wichtiger‹ Besuch, und meine Freude an diesem phantastischen Empfang war entsprechend groß.
Wie kommt so ein Mistbratl wie ich in unsere Familie? Alle waren sie brav und fügsam, gut formbar durch die Erzieher und Fräuleins – natürlich waren das ausgebildete Fachkräfte, christliche Pädagogen, die von ihrer geliehenen Macht Gebrauch machen durften; sie hatten selbstverständlich auch Strafgewalt. Also bei mir bissen sie sich die Zähne aus, ratlos probierten sie eine Methode nach der anderen: Liebe, Überredungskunst, kleine, nach und nach immer größere Essensstrafen, Strafaufgaben schreiben: hundertsiebenundzwanzigmal in Schönschrift ›Ich will nie mehr mein Essen ausspucken, weil es eine Gottesgabe ist‹, und da habe ich schon dreißigmal das ›nie mehr‹ ausgelassen und ›immer‹ geschrieben; was für eine schreckliche Gotteslästerung! Was soll man tun, wenn dieser Wechselbalg … ja, das wird es sein: ich bin ein Wechselbalg(Grimm,