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Das im gotischen Stil errichtete Hauptportal des Doms von Genua (>>) wird von steinernen Löwen bewacht.
Genua
»La Superba«, die Stolze, nannte der Dichter Petrarca die ligurische Metropole, deren Häuser die Hänge emporklettern und sich zum Meer hin wie ein riesiges Amphitheater öffnen.
Genua
780 000 Einwohner
Stadtplan>>
Wer das historische Zentrum von Genua besichtigen will, muss sich erst durch die Außenbezirke mit ihren grauen Häuserfassaden und Industriebetrieben quälen. Platz ist seit jeher knapp: Genua erstreckt sich auf einem unregelmäßigen, zum Meer hin abfallenden Hang. Die Straßen und Gassen sind steil, Treppen, Aufzüge und Zahnradbahnen prägen das Stadtbild, Autofahrer werden über ein ausgeklügeltes System von Brücken und Tunnels durch die Metropole geleitet. Die Altstadt ist für den modernen Verkehr denkbar ungeeignet, selten sind die Gassen mehr als 3 m breit, weshalb auch die prunkvollen Paläste oft nicht recht zur Geltung kommen. Nichtsdestotrotz besitzt Genua einen sehr gut erhaltenen historischen Stadtkern, der im Jahr 2006 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde.
Durch den Apennin hart ans Meer gedrängt, verfügt Genua über kein rechtes Hinterland. Die Genuesen machten aus der Not eine Tugend und konzentrierten sich auf den lukrativen Seehandel. Ihren großen Aufstieg zur mittelalterlichen Seemacht erlebte die Stadt im 12. Jh. Zusammen mit der großen Rivalin Venedig beherrschte Genuas Flotte jahrhundertelang das Mittelmeer bis hin zum Orient. Die mit Geldgeschäften vertrauten genuesischen Kaufleute gründeten wenig später das erste »Geldinstitut« Europas, die berühmte Bank von San Giorgio. Seither tragen bekanntlich die wichtigsten Begriffe des Bankwesens italienische Namen, und an der ligurischen Küste entstand, wie der französische Historiker Fernand Braudel treffend schrieb, die »erste Metropole des Kapitalismus«. Der sagenhafte Reichtum der Kaufleute spiegelt sich noch heute in den prächtigen Palazzi wider.
SEHENSWERTES
1 Acquario di Genova
Familientipps,>>
Cimitero di Staglieno
Übersichtskarte |Google Maps
3 km nördlich der Stadt erstreckt sich Genuas weltberühmte Stadt der Toten. Die monumentalen Grabdenkmäler des zwischen 1840 und 1878 errichteten Friedhofs faszinieren durch ihre lebensnahe Symbolik. Die Anlage des Friedhofs spiegelt die soziale Struktur der Stadt wider: Während sich in den Randbereichen die Gräber der Armen drängen, blieben die Galerien um den Zentraltempel dem Adel und dem reichen Bürgertum vorbehalten.
Bus Nr. 34 ab Piazza Principe • tgl. 7.30–17 Uhr
Duomo San Lorenzo
Übersichtskarte |Google Maps
Genuas schönstes und mit einer Länge von über 100 m auch größtes Gotteshaus. Das feingliedrige Portal der Bischofskirche erinnert an nordfranzösische Kathedralen, die dem Baumeister als Vorbild dienten. Die in weißem Marmor und schwarzem Schiefer gehaltene Fassade ist hingegen ein unverkennbares Merkmal der ligurischen Gotteshäuser. Nach einem Brand wurde der Dom im frühen 14. Jh. im gotischen Stil erneuert, die romanischen Säulen im Inneren stammen noch von dem Vorgängerbau, während der 200 Jahre später erri