: Jörg Bernardy
: Der Traum vom neutralen Blick Parmenides und Wittgenstein als radikale Realisten
: Verlag Karl Alber
: 9783495813669
: 1
: CHF 17.20
:
: Allgemeines, Lexika
: German
: 121
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Dieser Essay beschreibt die Geburt der faktischen Vernunft und erzählt vom Ursprung des faktischen Zeitalters bei Parmenides und Wittgenstein bis in unsere Gegenwart hinein. Parmenides und Wittgenstein trennen ganze 2500 Jahre und doch stehen beide für einen radikalen Realismus und eine zeitlose Ontologie in der Geschichte des Denkens: gemeinsam ist ihnen ein neutraler Blick von oben. Jeder neutrale Realismus ist ein Versuch, gegen die Sinnlosigkeit des Lebens anzugehen. Ob unerschütterliche Seinskugel oder philosophische Leiter, die immer wieder überwunden werden muss, beides verkörpert den Traum von einer unzerstörbaren, objektiven Welt der Tatsachen. Neutraler Realismus bedeutet daher in der Antike wie im 20. Jahrhundert die Errichtung einer zeitlosen ontologischen Wahrheit, um der unerklärbaren Paradoxie der Welt einen Riegel vorzuschieben.

Jörg Bernardy, geboren 1982, hat in Philosophie promoviert und war wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe sowie an der Universität Hildesheim. Er lebt als freier Autor in Hamburg und war zuletzt als Redakteur für die ZEIT Akademie tätig.
Cover1
Inhalt8
I. Parmenides und das erste Gedicht der Philosophie10
1. Ein Gedicht für den europäischen Wahrheitsdiskurs10
2. Eine neue Ontologie der Wahrheit14
3. Ein Bildungsroman avant la lettre18
4. Das Gedicht als Form und Gedanke22
5. Wahrheit als Nicht-Ort und Umfunktionierung27
6. Geburt der Zentralperspektive im Denken30
7. Die ästhetische, religiöse und genealogische Dimension38
8. Die Opferung der Ontologie: Exkurs zu Bataille41
9. Mythologische, ontologische und kosmologische Lesart50
10. Das Gedicht unter luhmannschen Beobachterordnungen54
11. Von der Wiederholbarkeit zur Herrschaftsperspektive60
12. Der parmenideische Blick als Herrschaftsperspektive63
13. Der Blick von oben als Traum vom neutralen Blick68
II. Der Tractatus als Lehrgedicht des 20. Jahrhunderts78
1. Die literarische Form des Tractatus78
2. Der Tractatus als Mythos und Lehrgedicht des 20. Jahrhunderts81
3. Wittgensteins Neuformulierung des parmenideischen Diktums86
4. Logische und ästhetische Undarstellbarkeit der Kugel91
5. Das Problem der Subjektpositionen95
6. Von der Ontologie zur Selbsterkenntnis99
III. Verachtung der postfaktischen Vernunft: Keine Angst vor der Postmoderne!102
Bibliografie115