: Ram A. Mall, Damian Peikert
: Philosophie als Therapie Eine interkulturelle Perspektive
: Verlag Karl Alber
: 9783495813591
: 1
: CHF 26.40
:
: Allgemeines, Lexika
: German
: 313
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Angeregt durch Pierre Hadots bahnbrechendes Buch 'Philosophie als Lebensform' ist in den letzten Jahren das griechische und römische Denken als eine Art 'philosophische Praxis' in den Blick gekommen. Philosophie sei nicht nur eine Schule des Denkens, sondern auch eine Schule des Lebens. Philosophie eröffne die Möglichkeit einer Bekehrung des Menschen, 'die das ganze Leben verändert und das Wesen desjenigen verwandelt, der sie vollzieht'. Im Zusammenspiel von vita contemplativa und vita activa vermag ein Mensch eine Lebenseinstellung zu kultivieren, die auch dann trägt, wenn Schicksalsschläge oder Erfahrungen von Leid und Enttäuschung ihn die Flüchtigkeit bzw. Abgründigkeit seiner Existenz erkennen lassen. Dazu bedarf es allerdings einer meditativ-reflexiven Transformation durch geistige Übungen, wie sie die Schulen der Epikureer, Stoiker und Skeptiker im Sinne einer 'Therapeia' entwickelt haben. Verwandte Ideen und Ansätze finden sich später bei Philosophen wie David Hume, William James, Friedrich Nietzsche, Ludwig Wittgenstein oder Karl Jaspers, aber auch in der chinesischen und in der indischen Tradition lassen sich bei Buddha, im Lotos-Sutra, bei Nagarjuna, Sri Aurobindo oder Zhu?ngz? Grundgedanken einer therapeutischen Wirkung von Philosophie ausmachen. Ram Adhar Mall und Damian Peikert bringen diese Traditionslinien in einen Dialog, der nicht nur für die interkulturelle Philosophie eine Bereicherung bedeutet.

Damian Peikert studierte Philosophie und Psychologie in Jena, Wien und Heidelberg. Seit 2011 arbeitet er mit Ram Adhar Mall zusammen.
Cover1
Inhalt10
Ein Wort zuvor14
I. Einführung18
1. Zur Einstellung interkulturellen Philosophierens18
Begriffsbestimmung21
Hermeneutik25
Die orthafte Ortlosigkeit der philosophia perennis29
Überlappung32
Zum Primat der Vorsilbe inter36
Der Beitrag interkulturellen Philosophierens im weltphilosophischen Kontext38
2. Denken verpflichtet?44
3. Zur Unterscheidung von psychologischer und philosophischer Praxis63
Philosophie als Therapie ist nicht Psychoanalyse75
Philosophie als Therapie ist nicht Philosophietherapie79
Philosophische Praxis ist nicht Klinische Philosophie81
Philosophie als Therapie und Philosophische Praxis85
4. Philosophie als Therapie in der Antike: Zur Unterscheidung von geistiger und geistlicher Übung91
Leben lernen102
Mit anderen reden lernen105
Sterben lernen108
Lesen lernen oder »Seine eigene Statue meißeln«111
Marc Aurel113
Marc Aurels Exerzitien: Drei Regeln116
Gegenwärtigkeit122
5. Reflexiv-meditative Übungen zur gleichberechtigten Sonderstellung des Menschen im großen Haushalt der kosmischen Natur oder wider die Anthropozentrik126
II. Indische Philosophie. Am Zusammenfluss von Denkweg (Jnanaprapti) und Lebensweg (Phalaprapti)137
1. Philosophie als Therapie im indischen philosophischen Denken137
Es ist das Eine Wahre, die Weisen geben ihm verschiedene Namen (Ekam Sad Vipra Bahudha Vadanti)141
Die dreistufige vedantische und buddhistische Methodologie von Hören (Shravan), Nachdenken (Manana) und Meditation (Nididhyasana) auf dem Weg einer transformativen Erkenntnis143
Buddhas vier edle Wahrheiten oder der Weg von der Erkenntnis zur Anwendung der Erkenntnis146
Nagarjuna und seine Philosophie am Zusammenfluss von Denk- und Lebensweg152
Einige sympathisch-kritische Anfragen an Nagarjuna159
Zur soteriologischen Dimension der indischen Philosophie164
2. Die dreifache Viererteilung im philosophischen Denken Indiens170
Die vier Lebensziele als holistische Lebensform172
Die vier Lebensstadien176
Das Verhältnis von Kama und Dharma im Sinne einer Sexualpädagogik178
III. Psychologie, Psychoanalyse und Philosophie: Zwischen Prophylaxe und Therapie185
1. Zum Für und Wider medizinischer Analogien185
2. Buddhismus und Psychologie193
3. Yoga-Psychologie und Yoga-Psychoanalyse200
4. Die Lotusblüte des wahren Gesetzes: Die sechs Tugenden (Prajnaparamitas) der Vollkommenheit als Tor zum Handeln212
Dana-Paramita213
Shila-Paramita214
Kshanti-Paramita215
Virya-Paramita216
Dhyana-Paramita219
Prajna-Paramita220
IV. Philosophie als Therapie: Streifzüge221
1. Sextus Empiricus, Sanjaya, Nagarjuna: Skeptizismus und Mystik als Lebensformen221
2. David Hume: Be a philosopher, but amidst all your philosophy, be still a man223
3. Arthur Schopenhauer: Der aktive Pessimist229
4. Friedrich Nietzsche: Die Ethik und Lebensform der ewigen Wiederkehr235
5. William James: Die philosophische Melancholie251
6. Ludwig Wittgenstein: Die Fliege und das Fliegenglas257
7. Karl Jaspers: Philosophie verändert den Menschen266
Der philosophische Glaube272
8. Zhu?ngz?: Reflexiv-meditativ-transformative Übungen zu einem allumfassenden Mitgefühl277
Die Freude der Fische280
Der Opferpriester und die Schweine282
Die Parabel von dem Brunnenfrosch und was sie uns lehrt284
Lösung von Meinungsverschiedenheiten285
Schmetterlingstraum288
Stilles Bescheiden291
V. Anhang292
I293
II293
III293
IV293
V293
VI294
VII294
VIII294
IX294
X295
XI295
XII295
VI. Literaturverzeichnis296