: Bianca Iosivoni
: Ravensburger Verlag GmbH
: Sturmtochter, Band 1: Für immer verboten (Dramatische Romantasy mit Elemente-Magie von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
: Ravensburger Buchverlag
: 9783473479085
: Sturmtochter
: 1
: CHF 8.10
:
: Jugendbücher ab 12 Jahre
: German
: 480
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Entfessele die Macht der Elemente! Seit jeher herrschen fünf Clans, die die Elemente beeinflussen können, über Schottland. Ava ahnt davon nichts, obwohl sie Jagd auf Elementare macht - die Kreaturen, die ihre Mutter getötet haben. An Avas Seite kämpft der geheimnisvolle Lance. Sie kennt jede seiner Bewegungen, seiner Narben, den Blick aus seinen braunen Augen. Doch dann entdeckt Ava, dass sie die Gabe besitzt, Wasser zu beherrschen. Und plötzlich werden die Naturgesetze außer Kraft gesetzt, sobald sie und Lance sich näherkommen. Wieder zuckte ein Blitz über uns, während der Regen mit all seinem Zorn auf die Welt herabdonnerte. Bevor ich auch nur einen einzigen Ton hervorbringen konnte, machte Lance einen Schritt auf mich zu und legte die Hände an meine Wangen. Einen Moment lang verharrten wir so, sein Mund ganz nahe an meinem, sein warmer Atem in meinem Gesicht. »Deshalb«, knurrte er dicht vor meinen Lippen. »Deshalb kann es nie mehr wie früher zwischen uns sein. Ich kann nicht klar denken, wenn du in der Nähe bist. Ich habe keine Kontrolle über meine Fähigkeiten und das kann andere Menschen verletzen. Das kann dich verletzen.«»Ich kann auf mich selbst aufpassen.«»Du kannst dich nicht schützen. Nicht vor mir. Meine Kräfte sind ...«»Wer sagt, dass ich Schutz vor dir will?«, unterbrach ich ihn und schob die Finger in sein nasses Haar.Er wollte etwas erwidern, doch dann schüttelte er nur knapp den Kopf. »Du wirst es noch bereuen«, raunte er.*** Band 1 der großen Sturmtochter-Saga von Bianca Iosivoni ***Die Idee für die Sturmtochter Ava und die Elemente-Clans begleitete Bianca Iosivoni schon seit vielen Jahren. Um Inspirationen zu sammeln, reiste sie durch das sagenumwobene Schottland, besuchte die Originalschauplätze und saß mit ihrem Notizbuch auf den sturmumtosten Klippen, um die rau-romantische Atmosphäre der schottischen See einzufangen. Impressionen ihrer Reisen sind auf Instagram, Pinterest, Facebook, Twitter und auf ihrer Website bianca-iosivoni.de zu finden.

BIANCA IOSIVONI, geb. 1986, schreibt mit Herzblut Young-Adult- und New-Adult-Romane, deren epische Liebesgeschichten und spannungsgeladene Actionplots den Leserinnen regelmäßig den Atem rauben. So auch der Zweiteiler SOUL MATES und die Trilogie STURMTOCHTER, die alle Fans von Urban Fantasy begeistern. Mit THE LAST GODDESS entführt sie ihre Leserinnen und Leser in die faszinierende nordische Saga-Welt. Schon als Teenager begann Bianca Iosivoni mit dem Schreiben und kann sich nicht vorstellen, je wieder damit aufzuhören. Nach dem Studium der Sozialwissenschaften und der Mitarbeit in einer Online-Redaktion hat sie den Kampf gegen die tägliche Ideenflut längst aufgegeben. Was daher immer parat sein muss: Notizbuch, Schokolade und mindestens eine Tasse Kaffee. Alles, was die Autorin inspiriert und bewegt, teilt sie auf Twitter, Instagram, Pinterest und auf ihrer Website bianca-iosivoni.de.

KAPITEL 1

AVA

QUIRAING, ISLE OF SKYE, SCHOTTLAND
VIER WOCHEN SPÄTER

Ich schlug die Augen auf – und starrte in das Gesicht der Kreatur. Dicke Wurzeln zogen sich wie Narben darüber und ließen nur schwarze Höhlen für Augen und Mund frei. Arme und Beine bestanden aus Holz mit langen Ästen anstelle von Fingern und einem Rumpf aus massivem Gestein. Dazwischen schimmerte es strahlend Grün auf. Der faulige Atem brannte auf meiner Haut und machte jedes Luftholen unmöglich. Als das Monster das Maul öffnete, presste ich die Hände reflexartig auf die Ohren, aber nicht einmal das konnte mich vor dem ohrenbetäubenden Brüllen schützen. Die Wucht schleuderte mich rücklings ins Gras.

Mein Kopf schwirrte, meine Ohren klingelten. Kein Wunder, dass Dadnicht wollte, dass ich allein Jagd auf diese Wesen machte.Die Dinger waren furchterregend – und tödlich. Und was tat ich,gleich nachdem er mir verboten hatte, meinem Lieblingshobby nachzugehen? Das, was jede vernünftige Siebzehnjährige an meiner Stelle getan hätte. Ich hatte mich mitten in der Nacht rausgeschlichen.

Ganz großartige Idee, Ava.

Ich sprang auf die Beine. Gerade rechtzeitig, umeiner herannahenden Klaue auszuweichen. Wie mein Vater es mir schon vor Jahren beigebracht hatte, packte ich das Wesen an Arm und Rumpf und nutzte seinen Schwung, um es zu Boden zu schicken. Das verschaffte mir wenigstens ein paar Sekunden Zeit.

Ich riss eine Metallkette aus meinen Gürtelschlaufen. Schwer landete sie auf dem weichen Gras, aber das Klirren blieb aus. Denn um die einzelnen Glieder war Stoff gewickelt, der jedes Geräusch dämpfte – und dank des Benzins hoch entzündlich war. Der Edelstahl blitzte im fahlen Mondlicht auf, das sich sonst nur in den Lochs um uns herum widerspiegelte. Als hätte das Elementarwesen nur darauf gewartet, drehte es seinen knorrigen Kopf zu mir und rannte los. Direkt auf mich zu. Obwohl alles in mir danach schrie, auszuweichen oder davonzulaufen, zwang ich mich dazu, stehen zu bleiben. Mein Herz begann zu rasen. Adrenalin pumpte durch meine Adern, immer stärker, je näher das Monster kam. Als ich seinen widerwärtigen Atem erneut riechen konnte, duckte ich mich unter seiner Klaue weg.

Ich hechtete zur Seite, rollte mich über den Boden und kam hinter der Kreatur wieder auf die Beine. Im selben Moment wirbelte sie zu mir herum. Hastig zog ich das Feuerzeug aus der Tasche meines kurzen Rocks. Die Flamme tanzte einen Moment lang zwischen uns in der Dunkelheit, bevor ich sie an die Edelstahlkette hielt. Sofort brannte der Stoff lichterloh. Ich packte den feuersicheren Griff fester, holte aus und schleuderte die Waffe wie eine Peitsche durch die Luft.

Zorniges Brüllen erfüllte das Tal. Schweißperlen traten mir auf die Stirn und mein Arm begann zu schmerzen, während ich die Kette wiederund wieder durch die Luft sausen ließ. Funken stoben auf und der Geruch von verbranntem Holz begann sich auszubreiten, alsdas Elementarwesen an einer Stelle Feuer fing. Doch so leicht gab es nicht auf. Es wich aus, ließ sich auf alle viere fallen und raste auf mich zu. Hatte seine Statur zuvor noch der eines Menschen geähnelt, wirkte es jetzt genau wie das, was es war: ein Monster. Von einem animalischen Instinkt getrieben, der nur ein Ziel kannte: mich zu töten.

Als das Wesen erneut auf mich zustürzte, warf ich mich ins Gras, rollte weg und sprang wieder auf. Diesmal erwischte die Edelstahlkette es richtig.Die trockenen Blätter und Äste seines Körpers begannen zu brennen. Erst waren es nur kleine Flammen, doch sie breiteten sich rasend schnell aus. Der Elementar schrie auf, so laut und wütend, dass ich ein paar Schritte zurückstolperte.

Und dann war es vorbei. Vor meinen Augen zerfiel er zu Asche, bis nur noch der steinerne Rumpf übrig blieb, der sich kurz darauf ebenfalls in Staubauflöste. Ich lächelte, während sich Erleichterung und Triumph gleichermaßen in mir ausbreiteten. Einer weniger. Und eines musste man diesen Mistviechern lassen: So gefährlich sie auch waren, sie hinterließen wenigstens keinen Spuren, wenn man sie aus der Welt schaffte.

Ich trat die Flammen an der Edelstahlkette mit meinen flachen Stiefeln aus, die bereits von anderen Ausflügen dieser Art gezeichnet waren. Spuren prangten im Leder und verschmorte Stellen an den dicken Sohlen. Aber eswaren meine Lieblingsstiefel und solange sie nicht auseinanderfielen, würde ich auch weiterhin darin kämpfen. Die Kette zog ich durch das Gras zu einem kleinen Rinnsal, das zwischen den Steinen hervorsprudelte. Das Metall zischte im kalten Wasser und Dampf stieg auf. Ich wusch mir die Finger, die aus den fingerlosen Handschuhen herausragten, und wischte sie anschließend an meinen schwarzen Leggings trocken.

Als ich mich wieder aufrichtete, kam eine Windböe auf und brachte einen salzigen Geruch mit sich. In der Ferne, hinter den bizarr geformten Hügeln und Schluchten von Quiraing, spiegelte sich der Mond auf einer dunklen Fläche wider. Das Meer. Ich lächelte. Wie jedes Mal wenn ich auf die Wellen hinausblickte, spürte ich das vertraute Ziehen, dieselbe Sehnsucht in meiner Brust.

Ich pust