: Ranka Keser
: Reise Know-How KulturSchock Kroatien Alltagskultur, Traditionen, Verhaltensregeln, ...
: Reise Know-How Verlag Peter Rump
: 9783831749171
: 1
: CHF 10.80
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: Europa
: German
: 276
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Dieses Buch blickt hinter die touristische Fassade von Strandurlaub und Grillteller und versucht, der manchmal widersprüchlichen Mentalität der Kroaten auf die Spur zu kommen: Sie sind westlich orientiert, pflegen aber ihre Folklore wie ein Heiligtum. Sie sind zukunftsgewandt, ziehen aber immer wieder die Geschichte heran. Sie sind in Feierlaune und witzig, können aber auch furchtbar jammern. Als Individuen sind sie bescheiden und bodenständig, im Kollektiv leben sie 'im schönsten Land auf Gottes Erde'. Unterhaltsam und leicht verständlich räumt die Autorin kulturelle Stolpersteine aus dem Weg und vermittelt fundiertes Hintergrundwissen zu Geschichte, Gesellschaft, Alltagsleben und Traditionen. Wer auf Tuchfühlung mit seinen Gastgebern und anderen Kroaten gehen will, erhält eine Vielzahl an praktischen Verhaltenstipps. So mögen es die Kroaten zum Beispiel nicht, wenn man ihr Land dem Balkan zuordnet. Auf der anderen Seite erfahren die Leser aber auch, über welche Themen man sich bestens austauschen kann, was Kroaten von Touristen und persönlichen Gästen erwarten und warum der bewundernde Blick auf Deutschland kaum getrübt ist.

Ranka Keser wurde 1966 in Rijeka geboren und stammt mütterlicherseits aus dem Hinterland von Rijeka, väterlicherseits aus Virovitica (Slawonien). Als Dreijährige kam sie mit ihren Eltern zunächst nach München und wuchs dann abwechselnd in bayerischen Dörfern und in München auf. Es war für sie nicht immer unkompliziert, mit dem Namen Ranka Ojurovi? durch die Schuljahre zu kommen, weil sie ihren Namen regelmäßig buchstabieren musste. Zu Hause wurde Kroatisch gesprochen - der ?akavische Küstendialekt und das ?tokavisch aus Slawonien. Als Kind verbrachte sie die Ferien bei Verwandten auf dem Land und in Rijeka. Als junge Erwachsene freundete sie sich im Sommerurlaub mit einem Nachbarn an - den sie später heiratete und mit dem sie immer noch verheiratet ist. Ihr Mann stammt aus Modru? (Lika). Ranka Keser besucht Kroatien bis heute mehrmals im Jahr, manchmal bleibt sie auch für längere Zeit. Ende der 1980er-Jahre lebte sie für anderthalb Jahre dort. Ihr erstes Buch veröffentlichte Keser 1995. Zunächst schrieb sie Bücher für Kinder und Jugendliche, später begann sie, für Erwachsene zu schreiben. Sie veröffentlicht unter ihrem richtigen Namen und unter Pseudonym. Die Handlungen ihrer Romane sind in Deutschland oder Kroatien angesiedelt.

Verhaltenstipps von A bis Z


Alkohol: Feiern ohne Alkohol gibt es schlichtweg nicht. Das Angebot an alkoholischen Getränken ist breit gefächert. Die Schattenseite des leidenschaftlichen Trinkens äußert sich in der Alkoholsucht, die ein gesellschaftliches Problem ist. Jedes Jahr kommen ca. 10.000 Menschen zu Tode, weil jemand betrunken hinterm Steuer saß (siehe „Alte und moderne Süchte“ aufSeite 245). Wenn man Alkohol ablehnt, wird das grundsätzlich akzeptiert, trotzdem sollte man sich auf wiederholte Aufforderungen einstellen, den guten Wein oder Ähnliches doch wenigstens zu probieren.

Anrede: Dasgospođica (Fräulein) ist in Kroatien zwar noch nicht ausgestorben, klingt aber angestaubt. Nur Mädchen und junge Frauen bis etwa Mitte 20 werden – meist von älteren Personen – noch so genannt. Eine Frau wird mitgospođo angeredet, darauf folgt der Nachname. Das Wort für Frau (im Sinne von Dame) istgospođa, wandelt sich aber in der direkten Anrede ingospođo. Der Herr heißtgospodin, aber in der direkten Anrede sagt mangospodine, gefolgt vom Nachnamen. Es wird nicht weniger gesiezt als anderswo, aber man geht ziemlich schnell zum „Sie“ in Kombination mit dem Vornamen über. So heißt es dann zum Beispiel unter Arbeitskollegen, flüchtigen Bekannten oder Nachbarn: „Wie geht es Ihnen, Marko?“ oder „Ich freue mich, Sie zu treffen, Marija.“

Armut: Offensichtliche Armut wird dem Kroatienbesucher nicht entgegenschlagen. Diejenigen, die in großer Armut leben (ca. 8 % mit unter 1300 Kuna Netto pro Kopf, was etwa 180 Euro entspricht) versuchen, sich dies nicht anmerken zu lassen, da es der Stolz dieser Menschen nicht zulässt. Ungepflegte und vernachlässigte Menschen wird man extrem selten antreffen. Im