Alkohol: Feiern ohne Alkohol gibt es schlichtweg nicht. Das Angebot an alkoholischen Getränken ist breit gefächert. Die Schattenseite des leidenschaftlichen Trinkens äußert sich in der Alkoholsucht, die ein gesellschaftliches Problem ist. Jedes Jahr kommen ca. 10.000 Menschen zu Tode, weil jemand betrunken hinterm Steuer saß (siehe „Alte und moderne Süchte“ aufSeite 245). Wenn man Alkohol ablehnt, wird das grundsätzlich akzeptiert, trotzdem sollte man sich auf wiederholte Aufforderungen einstellen, den guten Wein oder Ähnliches doch wenigstens zu probieren.
Anrede: Dasgospođica (Fräulein) ist in Kroatien zwar noch nicht ausgestorben, klingt aber angestaubt. Nur Mädchen und junge Frauen bis etwa Mitte 20 werden – meist von älteren Personen – noch so genannt. Eine Frau wird mitgospođo angeredet, darauf folgt der Nachname. Das Wort für Frau (im Sinne von Dame) istgospođa, wandelt sich aber in der direkten Anrede ingospođo. Der Herr heißtgospodin, aber in der direkten Anrede sagt mangospodine, gefolgt vom Nachnamen. Es wird nicht weniger gesiezt als anderswo, aber man geht ziemlich schnell zum „Sie“ in Kombination mit dem Vornamen über. So heißt es dann zum Beispiel unter Arbeitskollegen, flüchtigen Bekannten oder Nachbarn: „Wie geht es Ihnen, Marko?“ oder „Ich freue mich, Sie zu treffen, Marija.“
Armut: Offensichtliche Armut wird dem Kroatienbesucher nicht entgegenschlagen. Diejenigen, die in großer Armut leben (ca. 8 % mit unter 1300 Kuna Netto pro Kopf, was etwa 180 Euro entspricht) versuchen, sich dies nicht anmerken zu lassen, da es der Stolz dieser Menschen nicht zulässt. Ungepflegte und vernachlässigte Menschen wird man extrem selten antreffen. Im