: Hans-Ulrich Grunder
: Mythen – Irrtümer – Unwahrheiten Essays über „das Valsche“ in der Pädagogik
: Verlag Julius Klinkhardt
: 9783781555518
: 1
: CHF 13.30
:
: Allgemeines, Lexika
: German
: 242
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Was ist daran „valsch“?
„Nicht für die Schule lernen wir“, „Zurück zur Natur!“ „Frisch, fromm, fröhlich, frei“, „Survival of the fittest“ – zu Sprichwörtern und Slogans geronnene, jahrhundertealte Textstellen aus oft auch pädagogisch und erziehungswissenschaftlich relevanten Quellen…,
„Vom Kinde aus“, „Mut zur Lücke!“, „Learning by doing“, „Ganzheitlichkeit“, „antiautoritäre Erziehung“ – Verweise auf Konzepte, die Laien und Experten in den Kontroversen um Bildung, Erziehung, Schule und Unterricht seit über zweihundert Jahren einsetzen, um ihre Argumentationen zu untermauern.
Pädagogische Argumentationen weisen oft genug Mythen, Unwahrheiten, Verballhornungungen oder gar Lügen auf. Wer sie einsetzt, vertieft anfängliche Missverständnisse, verstärkt alte Irrtümer, verbreitet fehlerhafte Rezeptionsfiguren und zementiert so das „Valsche“.
In diesem Band geht es um den Umgang mit Slogans, Zitaten und – insbesondere – Textstellen, welche in den Debatten der vergangenen zwei Jahrtausende bis heute bemüht werden, um Argumentationen abzusichern, zurückzuweisen oder abzuschmettern.
Dass dies zur Verselbständigung eines vermeintlichen Zitats, einer zum Slogan gewordenen Aussage oder einer zum Bonmot verkommenen Position führt, illustrieren die Autorinnen und Autoren dieses Bandes in ihren Fingerübungen in bildungsgeschichtlicher Vergewisserung – in lockerer, aber durchaus ernsthafter Manier – anhand von Beispielen, die oft genug in ihr „Valsches“ verkehrt werden.
Hans-Ulrich Grunder(Hrsg.)Mythen – Irrtümer –Unwahrheiten1
Impressum2
Inhaltsverzeichnis6
Hans-Ulrich Grunder: Einleitung des Herausgebers10
Friedrich Schweitzer: In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist! Oder: Sind nasse Füße wirklich gesund?14
Wie es verstanden wurde …14
… und was wirklich gemeint war15
K(l)eine Anfänge – große Wirkungsgeschichte16
Gibt es das Richtige nicht auch im Falschen?17
Was aber bleibt: eine elementare Einsicht17
Literatur18
Ludwig Haag: Non scholae, sed vitae discimus Warum nicht?: Et scholae et vitae discimus19
Hintergrund des Zitats20
Rezeptionsgeschichte21
Implikationen der Vertauschung24
Literatur25
Rainer Bolle: Zurück zur Natur! Oder besser: Wege aus der Entfremdung!26
Literatur33
Rebekka Horlacher: Kopf, Herz, Hand Oder: Die Sage von der Ganzheitlichkeit34
Pestalozzis Erziehungsanstalt: Eine Einrichtung für Arme oder doch für alle?35
Die Methode: Ein psychologisches Konzept?37
Kopf, Herz, Hand: Ein Missverständnis?38
Quellen39
Ulla Klingovsky: Lässt sich das Lernen lernen? Anmerkungen zu einer scheinbaren Selbstverständlichkeit40
Literatur47
Roland Messmer: Frisch, fromm, fröhlich, frei Ein Stabreim mit Folgen48
Turnen und Politik49
Turnen und Sport50
Turnen und Pädagogik52
Fazit: Persönlichkeitsbildung statt Tugend53
Literatur55
Peter Metz: Im Irrgarten der Rezeption von Herbarts „Stufen des Unterrichts“ Unterricht verstehen oder ihn planen?56
Was sehen und suchen Jank und Meyer?56
Stufen des Unterrichts oder der Unterrichtsplanung?57
Was will Herbarts „erziehender Unterricht“?58
Herbarts „erziehender Unterricht“ im Strudel von Rezeption und Kritik60
Literatur61
Dietrich Benner: „Heilsame C h a r a k t e r l o s i g k e i t“ oder „Heilsame Charakterfestigkeit“?62
Über eine vermeintliche Korrektur an Herbarts Allgemeiner Pädagogik62
Die Fehlkorrektur des Herbart-Herausgebers Walter Asmus im Lichte zweier Auslegungen von Herbarts Begriff „heilsame Charakterlosigkeit“65
Über bildende Zusammenhänge zwischen objektivem und subjektivem Charakter und die besondere Bedeutung, die negativen moralischen Erfahrungen in Erziehungs- und Bildungsprozessen zukommt67
Literatur69
Heinz-Elmar Tenorth: „Eisen erzieht“70
Aline Nardo: The Survival of the Fittest Eine Analyse dreier Ansätze pädagogischer Fitness, oder: Was es braucht, um die Schule zu überleben78
Rezeption in der Pädagogik79
Fazit84
Literatur85
Philipp Gonon: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr“86
Literatur91
Torsten Schwan: „Die ‚Schulwohnstube‘ ist ein, nein, sie ist das hervorragendste Mittel“92
Erziehungswissenschaftliche Explikationen92
Schulpraktische Implikationen94
Literatur99
Damian Miller: „Werde, der du bist“101
„Werde, der du bist“ im artifiziellen Soziotop101
„Werde, der du bist“ – Versuch einer Annäherung102
„Werde, der du bist“ – Herkunft und Nutzung104
„Werde, der du bist“ – ein Artefakt von Übersetzung und Rezeption?106
Pädagogische Slogans, Überredungsbegriffe und Beschwörungsformeln108
Was lernen wir daraus? Können wir daraus lernen?110
„Selfmade man“, „Material girl“ und „Selbststeuerung“110
Literatur112
Stefan Danner: „Das Zeitlose im Bildungsprozess“114
Die Rahmung von Führen oder Wachsenlassen und einige irrige Textinterpretationen115
Die Vielzahl der in Führen oder Wachsenlassen behandelten Themen117
Litts scharfe Kritik an allen Führungs-Pädagogiken117
Erziehung als Einführung in die überzeitliche Welt des objektiven Geistes119
Literatur121
Markus Rieger-Ladich und Jule Janczyk: „Vom Kinde aus“122
Literatur126
Michael Knoll: „Learning by doing“128
Literatur133
Hans-Ulrich Grunder: „Nun druckt mal schön“ oder „Den Kindern das Wort geben“134
Der pädagogische „Hauptsatz“,…135
… die daraus abgeleiteten „Prinzipien“…136
… und die sich daraus ergebenden Unterrichtsmethoden137
Freinet in Südfrankreich und in Europa137
Die Druckerpresse und die „Affaire“138
Politische Schulpädagogik139
Schluss: einseitige Rezeption140
Literatur141
Konrad Fees: Ganzheitlichkeit142
Literatur147
Jens Rosch: Georg Kerschensteiners Beitrag zur Beantwortung der Frage „Wie ist Bildung möglich?“ Behauptungen mit und ohne Voraussetzungen148
Literatu