: Ina Haller
: Der Fluch von Aarau Kriminlaroman
: Emons Verlag
: 9783960413295
: 1
: CHF 7.60
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 288
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der 6. Fall für Andrina Kaufmann Andrina gerät in ernsthafte Schwierigkeiten: Nachdem sie und ihr Verlobter Marco Feller, Leiter der Kripo Aarau, eine Beziehungspause eingelegt haben, wird sie bewusstlos neben der Leiche einer jungen Frau gefunden. Als Andrina erwacht, kann sie sich an nichts erinnern. Ist sie die Täterin? Als sie verzweifelt versucht, ihre Erinnerung zurückzuerlangen, überlebt sie nur knapp einen Mordanschlag. Wer ist hinter ihr her? Und vor allen Dingen: Warum?

Ina Haller lebt mit ihrer Familie im Kanton Aargau, Schweiz. Nach dem Abitur studierte sie Geologie. Seit der Geburt ihrer drei Kinder ist sie 'Vollzeit-Familienmanagerin' und Autorin. Zu ihrem Repertoire gehören Kriminalromane sowie Kurz- und Kindergeschichten. www.inahaller.ch www.facebook.com/autorininaha ler

ZWEI

Langsam wurde es heller. Andrina wehrte sich. Sie wollte nicht aufwachen, sondern in ihrem warmen Kokon bleiben. Gerüche drangen in ihr Bewusstsein. Beissend. Unangenehm. Eindeutig Desinfektionsmittel. Mit der rechten Hand tastete Andrina über die Fläche, auf der sie lag. Weich. Sie öffnete die Augen und starrte an eine weisse Decke. Vorsichtig drehte sie den Kopf. Sie erblickte einen Infusionsständer, an dem ein Beutel mit einer durchsichtigen Flüssigkeit hing. Sie brauchte einige Sekunden, um zu verarbeiten, was sie sah.

Andrina betrachtete ihre Hände. In der linken steckte eine Infusionsnadel. Sie hob den Arm ein Stück weiter. Der weisse Ärmel des Spitalhemdes rutschte nach unten. Sie wackelte mit den Zehen und zog die Beine an. Alles liess sich bewegen. Einzig in ihrem Kopf pochte es. Es fühlte sich wie ein unterdrückter Schmerz an. Mit der rechten Hand tastete sie sich an die Stirn. Ein Verband. Vorsichtig fuhr sie den Verband entlang. Was war passiert? Sie grub in ihrem Gedächtnis. Leere. Das Unwissen verunsicherte sie.

Das Einzige, an das sie sich erinnerte, war ein Licht. Gesichter, die sich über sie gebeugt hatten. Wann war das gewesen? Sie drehte den Kopf auf die andere Seite. Niemand sonst war im Raum. Panik brandete auf. Sie wollte nicht alleine sein. Sie brauchte Klarheit.

Feller. Wo war er? War er dabei gewesen, als … was auch immer … passiert war? Andrina grub weiter im Gedächtnis. Waren sie mit dem Auto unterwegs gewesen? Andrina erschrak. War er verletzt oder gar …? Nicht weiterdenken. Er würde bestimmt gleich kommen. Gemeinsam würden sie Licht in das Dunkel bringen, das in ihrem Kopf herrschte. Andrinas Blick wanderte zum Fenster. Draussen regnete es. Äste schwankten hin und her. Sie waren nicht zusammen unterwegs gewesen. Oder doch? Marco, wo bist du, fragte sie lautlos. Geht es dir gut?

Andrina drehte den Kopf zurück und starrte auf die Tür. Marco … Was war an diesem Gedanken falsch? Sie hob ihre Hände. Der Ring war weg. Feller hatte ihn ihr gegeben, als sie sich im Frühling verlobt hatten. Sie tastete mit der Hand an ihren Hals. Die Kette war nicht da. Das ist logisch, versuchte sie sich zu beruhigen und schloss die Augen. Die Sachen hatte man ihr abgenommen, als sie imSpital angekommen waren. Die Ärzte würden sie zu ihren privaten Sachen gelegt haben. Sie wurde schläfrig. Sogleich fuhr ihr ein Schreck in die Glieder. Feller – sie waren nicht mehr zusammen.

Nach den Ereignissen rund um das Pharmaunternehmen JuraMed und Fellers Halbbruder Enrico Bianchi waren sie sich nicht sicher gewesen, ob sie ihre Beziehung fortsetzen konnten oder ob zu viel kaputtgegangen war. Gemeinsam hatten sie eine Beziehungspause für sechs Monate beschlossen. Feller hatte sie gebeten, solange nicht aktiv den Kontakt zu suchen. Nach und nach war sie sich klar geworden, Feller immer noch zu lieben. Sie hatte sich dennoch a