: Iny Lorentz
: Tage des Sturms Roman | Historische Roman-Trilogie im Berlin des 19. Jahrhunderts
: Verlagsgruppe Droemer Knaur
: 9783426437971
: Berlin-Trilogie
: 1
: CHF 10.00
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 624
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Sie wurde verraten und verkauft. Nun holt sie sich ihr Leben zurück! Der Auftakt der historischen Roman-Reihe des Bestsellerduos Iny Lorentz um eine junge, mutige Heldin im Berlin Ende des 19. Jahrhunderts Als uneheliche Tochter des Schlossherrn hat die junge Magd Resa von ihrer Herrin Rodegard nicht viel Gutes zu erwarten. Unbeabsichtigt kommt sie auch noch den Heiratsplänen in die Quere, die Rodegard für ihre eigene Tochter schmiedet. Kurzerhand lässt Rodegard das Mädchen in ein Berliner Bordell verschleppen. Als Prostituierte gebrandmarkt, gehört Resa zum Abschaum der Gesellschaft. Eine Zeit im Aufruhr, eine verstoßene junge Frau, ein Kampf um wahre Liebe Doch während der blutigen Barrikadenkämpfe der Märzrevolution steht plötzlich ein verletzter junger Mann vor den verriegelten Toren des Bordells und bittet Resa um Hilfe. Ist Friedrich für Resa die Chance, sich ihr Leben zurückzuholen und Rache an Rodegard zu nehmen? Dramatische Wendungen, schicksalhafte Liebe und historische Spannung - Iny Lorentz ist das »Königspaar der deutschen Bestsellerliste« (DIE ZEIT) Mit ihrer Berlin-Trilogie um die Fabrikanten-Familie von Hartung lässt die Spiegel-Bestseller-Autorin Iny Lorentz das 19. Jahrhundert in Deutschland lebendig werden und verknüpft geschickt politische Wirrnisse mit persönlichen Schicksalen. Die historische Familien-Saga besteht aus den Romanen - Band 1: »Tage des Sturms« (1846-1849) - Band 2: »Licht in den Wolken« (1864-1870)  - Band 3: »Glanz der Ferne« (1897-1900)

Iny Lorentz ist das Pseudonym des Autorenehepaares Iny Klocke und Elmar Wohlrath, das seit mehr als zwei Jahrzehnten erfolgreich historische Romane schreibt und regelmäßig die vorderen Plätz auf den Bestsellerlisten belegt.  Ihre 'Wanderhure' und fünf weitere ihrer Romane wurden verfilmt und drei als Theaterstücke umgesetzt. Viele ihrer Romane wurden zudem in andere Sprachen übersetzt. Das Autorenpaar wurde unter anderen mit dem 'German Audio Book Award Gold' für 'Die Wanderhure', den Goldenen Homer für unsere Verdienste für den Historischen Roman und den Wandernden Heilkräuterpreis der Stadt Königsee für 'Die Wanderapothekerin' ausgezeichnet.   Besuchen sie die beiden auf ihrer Homepage, auf Facebook und Instagram: www.inys-und-elmars-romane.de www.facebook.com/Inys.und.Elm rs.Romane www.instagram.com/iny.lorentz

9.


Am nächsten Tag ließ Gundolf von Steben nach dem Mittagessen anspannen, die fragenden Blicke seiner Frau ignorierte er, bis sie ihn direkt fragte, was er vorhabe.

»Ich fahre in die Stadt«, antwortete er mit einem gezwungenen Lächeln. »Ich soll doch Wilhelm Geld schicken. Dazu muss ich meinen Bankier aufsuchen.«

»Das ist gut«, sagte sie und lächelte ebenfalls. In seinem letzten Brief hatte Wilhelm geschrieben, dass er bald Urlaub beantragen und nach Hause kommen werde. Sie hatte schon überlegt, welche Nachbarn und Freunde sie dazu einladen sollte. Leider war unter den Töchtern dieser Familien keine zu finden, die eine Mitgift erhielt, mit der sie Steben wieder auf die Höhe bringen konnte.

»Ich werde wohl ebenfalls ausfahren und Besuche machen«, erklärte sie und hoffte, von einer ihrer Bekannten eine Erbin genannt zu bekommen, die es wert war, von Wilhelm vor den Traualtar geführt zu werden.

»Tun Sie das!« Die Gleichgültigkeit, mit der Gundolf von Steben antwortete, erboste Rodegard. Mit einem leisen Schnauben rauschte sie ab.

Ohne etwas auf ihren Unmut zu geben, nahm der Freiherr von seinem Kammerdiener Zylinderhut und Stock entgegen und verließ das Gebäude. Wenig später bestieg er seinen Wagen, nannte dem Kutscher das Ziel und lehnte sich in das Sitzpolster zurück.

Auf der Fahrt sah er Resa mit dem Korb zwischen den Bäumen hervortreten. Wie es aussah, hatte sie auch an diesem Tag den Waldarbeitern das Essen bringen müssen. Er ärgerte sich darüber, denn er hätte sich eine leichtere, aber auch sinnvollere Arbeit für das Mädchen gewünscht. Verbittert über die Hilflosigkeit, die er seiner Frau gegenüber empfand, sah er starr an Resa vorbei, als der Wagen sie passierte.

Das Mädchen blickte ihm verwundert nach. Am Tag vorher war der Freiherr freundlich zu ihr gewesen, doch nun schien es, als würde er es bereits bereuen. Mit einem Achselzucken ging Resa weiter und war froh, dass es an diesem Tag keine Probleme gegeben hatte. Aufgrund der Ereignisse am Vortag hatte die Köchin ihr sogar ein wenig Suppe und ein Stück Brot mehr mitgegeben, damit sie im Wald etwas essen konnte. Sie war daher halbwegs satt, und da es ein schöner Tag war, auch recht guter Laune. Diese wollte sie sich auch von Frau Rodegard und deren Hilfsdrachen Ida nicht verderben lassen.

Während Resa auf das Dorf zuging, erreichte Gundolf von Steben die Stadt und ließ seinen Kutscher vor dem stattlichen Gebäude der Bank anhalten. Da er nicht nur ein Herr von Adel, sondern auch ein treuer Kunde war, eilte ihm sofort einer der Angestellten entgegen und machte einen Bückling.

»Der gnädige Herr wollen wohl zum Herrn Direktor?«

»Das will ich«, antwortete der Freiherr und sah sich in der Bank um.

Ein paar Kunden standen an den Schaltern und zahlten Geld ein oder ließen sich welches geben. Hier ging es nur um ein paar Taler. Die besseren Herrschaften empfing der Bankdirektor persönlich in seinem Kontor.

Neben Gundolf von Steben wartete noch jemand darauf, zu diesem vorgelassen zu werden. Es handelte sich um einen mittelgroßen, breit gebauten Mann mit einem energischen Gesichtsausdruck. Obwohl er Handsch