: Viola Shipman
: Familie ist das größte Geschenk Für immer in deinem Herzen& So groß wie deine Träume
: S. Fischer Verlag GmbH
: 9783104906973
: 1
: CHF 10.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 768
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
***Familie ist das größte Geschenk: Zwei Bände von Erfolgsautorin Viola Shipman jetzt in einem eBook*** »Für immer in deinem Herzen«: Ein Sommer, der drei Lebenswege zusammenführt und für immer verändert. Alle Frauen der Familie Lindsey besitzen ein Armband mit Glücksbringern, Großmutter Lolly, Tochter Arden und Enkelin Lauren. Die Anhänger werden von Generation zu Generation weitergegeben und stehen für Geschichten voller Hoffnung, Sehnsucht und Lebenslust. Jedes Armband erzählt eine Geschichte. »So groß wie deine Träume«: Im Alter von zehn Jahren bekommt Mattie eine Truhe geschenkt, um darin alles zu sammeln, was sie als Erwachsene an ihre Familie erinnern würde: ihre geliebte Stoffpuppe, glitzernder Christbaumschmuck, eine Vase ihrer Mutter, und vieles mehr. Der neue Roman ist eine hochemotionale, tief berührende Geschichte über drei Menschen, die neuen Mut schöpfen und ihrem Leben Sinn geben, indem sie füreinander da sind.

Viola Shipman arbeitet regelmäßig für People.com, Entertainment Weekly und öffentliche Rundfunkprogramme. Ihre Romane »Für immer in deinem Herzen«, »So groß wie deine Träume«, »Weil es dir Glück bringt« und »Ein Cottage für deinen Sommer« waren sofort Bestseller. Viola Shipman schreibt im Sommer in einem Ferienort, inspiriert von der grandiosen Kulisse des Michigansees.

Prolog


Das geteilte Herz
Für ein Leben, in dem wir nie voneinander getrennt sind

Lolly
4. Juli 1953

Glühwürmchen flimmerten in der Abenddämmerung und erhellten den Pfad aus Trittsteinen, der zu unserem Bootssteg am Lost Land Lake hinunterführte, mit flackerndem Licht.

»Siehst du das?«, lachte meine Mom. »Mutter Natur gibt uns schon einen Vorgeschmack auf das Feuerwerk.«

Ich lächelte und atmete tief ein.

Meine ganze Welt roch nach Sommer: nach Sonnencreme und Feuerwerkskörpern, nach Kiefernnadeln und Barbecue.

Als wir zum Steg schlenderten, begleitete uns das Schwirren von Libellen, wie ein privates Streichorchester, das nur für meine Mom und mich spielte.

Ich hatte gerade erst die Kerzen auf dem Kuchen zu meinem zehnten Geburtstag ausgepustet, und Dad war damit beschäftigt, ein Lagerfeuer zu machen, an dem wir später Marshmallows rösten würden. Er hatte mir sein Geschenk schon gegeben, meine erste Angelrute, damit ich die Sonntage mit ihm verbringen konnte, aber jetzt war es Zeit für Moms Geschenk. Und das gab sie mir immer am Ende unseres Stegs.

In der zunehmenden Dunkelheit griff ich nach ihrer Hand, dabei berührten sich unsere Handgelenke, und unsere Bettelarmbänder klimperten. Ich kicherte. Aus Gewohnheit tastete ich nach ihren Anhängern und versuchte, jeden einzelnen davon blind zu erraten. Ein Spiel, das ich mir vor Jahren ausgedacht hatte.

»Mein Babyschuh!«, sagte ich aufgeregt.

»Für ein Leben, erfüllt mit gesunden, glücklichen Kindern«, antwortete meine Mom.

»Ein Schlüssel!«, rief ich.

»Weil du mir das Herz geöffnet hast«, erklärte sie.

»Eine Schneeflocke?«

»Ja«, bestätigte sie. »Für eine einzigartige Persönlichkeit mit vielen Facetten.«

Flink tasteten meine Finger weiter, und für jeden der kleinen Glücksbringer hatte meine Mutter eine Bedeutung und eine Geschichte. Ich kannte sie fast alle auswendig, deshalb flogen meine Finger, bis ich meine Lieblingsanhänger fand, die, mit denen ich immer spielte: den Konzertflügel, dessen Deckel sich auf- und zuklappen ließ, die Schildkröte mit den Augen aus grünen Schmucksteinen, deren Kopf hin und her wackelte, und einen Wunschbrunnen mit beweglicher Kurbel.

»Für ein Leben voller Schönheit, für besonnene, bedeutsame Entscheidungen und für ein Leben, das all deine Wünsche wahr werden lässt!«

Als wir uns dem Ende des Stegs näherten, ertasteten meine Finger einen Anhänger, den ich nicht identifizieren konnte.

»Was ist das für einer, Mommy?«, fragte ich. »Den kenne ich nicht.«

»Das …« Ihre Stimme brach leicht, und sie zögerte.

»Ist alles in Ordnung?«

»Das ist mein Schaukelstuhl«, erklärte sie.

»Wofür steht er?«

»Der ist für …«, wieder stockte sie und musste tief Luft holen, als wäre sie gerade eine weite Strecke durch den See geschwommen, »ein langes und gesundes Leben.«

Wir setzten uns ans Ende des Stegs und ließen die Füße ins Wasser baumeln, gerade als das Feuerwerk anfing.

»Ooooh!«, rief ich aus, sowohl wegen der Kälte des Wassers als auch wegen des Feuerwerks. »Wow!«

Mein Geburtstag fiel auf den vierten Juli, genau wie der unserer Nation, und ich war ein Kind des Sommers.

»All das ist in Wirklichkeit für dich!«, flüsterte meine Mom immer, wenn das Feuerwerk über unseren Köpfen explodierte und von der Wasseroberfläche widerhallte. »Die Welt feiert deine Einzigartigkeit!«

Schon so lange ich zurückdenken konnte, bekam ich von meiner Mutter zu besonderen Gelegenheiten einen Anhänger geschenkt: zu Weihnachten, Zeugnisverleihungen, besonderen Leis