: Chris Carter
: Death Call - Er bringt den Tod Thriller | Die SPIEGEL-Bestseller Psychothriller Serie: Ein Videoanruf, eine Probe und eine grausame Folge...
: Ullstein
: 9783843715232
: Ein Hunter-und-Garcia-Thriller
: 1
: CHF 8.10
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: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 416
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
SPIEGEL-Bestseller der Psychothriller-Legende Chris Carter: grausame Mordmethoden, ein sadistischer Serienkiller und unerwartete Plot Twists! Chris Carter hat jahrelang als Kriminalpsychologe für die Polizei in Los Angeles gearbeitet, das macht seine Bücher so einzigartig. Sei vorsichtig, wenn das Telefon klingelt. Es könnte der Beginn eines Albtraums sein ...  Tanya Kaitlin freut sich auf einen entspannten Abend. Plötzlich klingelt ihr Handy, ein Videoanruf von ihrer besten Freundin. Tanya nimmt den Anruf an, und der Albtraum beginnt: Ihre Freundin ist gefesselt und geknebelt. Tanya hat nur eine Chance, die Freundin zu retten, das sagt ihr eine tiefe, unheimliche Stimme. Sie muss zwei Fragen richtig beantworten. Tanya scheitert - und ihre Freundin wird vor ihren Augen brutal ermordet. Profiler Robert Hunter und sein Partner Garcia haben einen neuen Fall: ein Serienmörder, der seinen Opfern in den sozialen Medien auflauert. Er studiert ihre Fehler und nutzt sie für sein perfides Spiel. Und das hat gerade erst begonnen ... »Danke für eine schlaflose Nacht, denn einen Carter unterbricht man nicht. Man MUSS in einem Stück lesen. Brillant, grandios, spannend - wer das nicht liest, hat ehrlich was verpasst.« Amazon-Kundin »Die Hörbücher sind - auch dank Uve Teschner als Sprecher - einfach fesselt, mitreißend und nichts für schwache Nerven. Uve Teschner hat es geschafft, dass mein Hund nachts zur Sicherheit bei mir schlafen durfte.« Amazon-Kundin *** Ein Megathriller für alle, die es blutig mögen! Kommen Sie dem Täter auf die Schliche? ***

Chris Carter wurde 1965 in Brasilien als Sohn italienischer Einwanderer geboren. Er studierte in Michigan forensische Psychologie und arbeitete sechs Jahre lang als Kriminalpsychologe für die Staatsanwaltschaft. Dann zog er nach Los Angeles, wo er als Musiker Karriere machte. Mittlerweile lebt Chris Carter als Autor in London. Seine Thriller um Profiler Robert Hunter sind allesamt Bestseller.

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Tanya Kaitlin drehte das Wasser ab, stieg aus der Dusche und trocknete sich gründlich ab, bevor sie in ihren schwarzweißen Lieblingsbademantel schlüpfte. Sobald das getan war, griff sie nach dem farblich passenden Handtuch, das an einem der kleinen Haken hinter ihrer Badezimmertür hing, und wickelte es sich wie einen Turban um das strohblonde nasse Haar. Obwohl das Wasser nur lauwarm gewesen war, hatte sich so viel Dampf entwickelt, dass der große Spiegel, der an der Wand über dem Waschtisch aus schwarzem Granit hing, vollständig beschlagen war. Tanya wischte mit der Hand eine kreisrunde Stelle frei. Sie ging ganz nah an den Spiegel heran und inspizierte gründlich ihr Gesicht. Schon nach wenigen Sekunden hatte sie etwas entdeckt.

»O nein«, sagte sie und drehte sich zur Seite, um besser ihr rechtes Profil betrachten zu können. Mit beiden Zeigefingern zog sie in der Nähe ihres Kinns die Haut straff. »Das hättest du wohl gern, du blöder Mistpickel. Aber vergiss es. Ich sehe dich.«

Tanya widerstand dem Drang, an dem kleinen Pickel herumzuquetschen. Stattdessen zog sie die linke Schublade des Waschbeckenunterschranks auf und begann, zielstrebig dar­in zu wühlen. Die Schublade war voll mit Tiegeln, Tuben und Ampullen, die verschiedene Öle, Cremes, Lotionen und andere »Wundermittel« für die Gesichtshaut enthielten. ­Tanya kaufte so ziemlich alles, was in einem der vielen Modemagazine angepriesen wurde, die sie regelmäßig las.

»Nein, du nicht … du nicht …«, murmelte sie, während sie einzelne Produkte beiseiteschob. »Wo zum Teufel ist das Teil? Ich hab es, ich weiß ganz genau, dass ich es hier irgendwo hab.« Ihre Suche wurde hektischer. »Ah, da bist du ja.« Erleichtert atmete sie auf.

Aus den Tiefen der Schublade förderte sie eine kleine weiße Tube mit kugelförmigem Applikator zutage. Sie hatte das Produkt bisher noch nie benutzt, aber in einem Artikel, den sie wenige Tage zuvor gelesen hatte, war es als eins der fünf wirksamsten derzeit auf dem Markt erhältlichen Aknemittel angepriesen worden. Nicht, dass Tanya ein Problem mit Akne gehabt hätte – im Gegenteil, für eine Dreiundzwanzigjährige hatte sie ein ungewöhnlich gutes Hautbild. Aber sie sorgte eben gerne für den Fall der Fälle vor. Die Anzahl der Kosmetikprodukte, die sie allein im Laufe der vergangenen zwei Jahre »für den Fall der Fälle« angeschafft hatte, spottete jeder Beschreibung.

Tanya schraubte den Deckel der Tube ab, sah ein weiteres Mal in den Spiegel und tupfte dann mit Hilfe des Roll-on-Applikators eine kleine Menge der Salbe auf das winzige Pickelchen, das kaum sichtbar an ihrem Kinn spross.

»Ganz genau, Mistding. Du bist erledigt«, sagte sie triumphierend. »Jetzt verzieh dich – und zwar noch vor dem Wochenende, sonst gibt’s Ärger.«

Tanya wollte gerade mit ihrem Pflegeritual für Gesicht und Körper beginnen, als sie aus dem Schlafzimmer ein Geräusch hörte – oder wenigstensglaubte sie, aus dem Schlafzimmer ein Geräusch gehört zu haben. Sie öffnete die Badezimmertür, schob ihren Handtuchturban so zurecht, dass ihr rechtes Ohr frei lag, steckte den Kopf durch den Türspalt und lauschte kurz. Die unverwechselbare Melodie verriet ihr, dass sie soeben eine Anfrage für einen Videochat von ­einer ihrer drei engsten Freundinnen erhalten hatte.

»Komme schon … komme schon!«, rief Tanya und eilte aus dem Bad ins Schlafzimmer. Dort sah sie ihr Smartphone auf dem Nachttisch liegen. Es vibrierte und ruckelte dabei hin und her, als wolle es zur Melodie tanzen. Hastig riss sie es an sich und warf einen Blick auf das Display – die Einladung zum Videochat kam von ihrer besten Freundin Karen Ward. Die Uhr des Smartphones zeigte zweiundzwanzig Uhr neununddreißig an.

Das Telefon vor ihr Gesicht haltend, nahm sie den Anruf an. Sie und Karen telefonierten oft per Video.

»Hey, Süße!«, rief sie und ließ sich auf die Bettkante plumpsen. »Ich hab einen Pickel an meinem Kinn gefunden, dem musste ich gerade erst mal den Garaus machen. Ist das zu fassen?«

Als das Bild auf ihrem Smartphone-Display sichtbar wurde