: Colin Campbell
: Ein Pfundskerl namens George Wie ein surfender Hund mein bester Freund und Retter wurde
: Eden Books - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
: 9783959101295
: 1
: CHF 7.10
:
: Biographien, Autobiographien
: German
: 256
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Eine berührende Geschichte über eine einzigartige Freundschaft zwischen Mensch und Hund. Eine dramatische Veränderung erwartet Colin als er von einer Geschäftsreise zurückkehrt: Seine Frau hat ihn ohne Vorwarnung verlassen. Ihm bleiben einzig die Wohnung und eine drückende Einsamkeit. Um dieser Leere zu entkommen, nimmt Colin einen vernachlässigten Landseer-Neufundländer aus dem Tierheim auf: George. Nach und nach finden die beiden Vertrauen zueinander, werden beste Freunde und lernen gemeinsam wieder einen positiven Lebensweg zu gehen. Das Duo entdeckt außerdem noch eine besondere gemeinsame Leidenschaft: Das Surfen! Colin merkt, dass er nach außen hin vielleicht Georges Leben rettete, George ihm aber ebenso geholfen hat. Der Bestseller aus den USA und Kanada erzählt in einer rührenden Geschichte, was die Beziehung zwischen Mensch und Haustier ausmacht und lehrt, die kleinen Dinge des Lebens schätzen zu lernen, um (wieder) echtes Glück zu finden.

Colin Campbell arbeitet seit über 25 Jahren erfolgreich im Marketing für große bekannte Marken in den USA und Kanada. Neben der Arbeit schreibt er leidenschaftlich gern und macht Sport. »Ein Pfundskerl namens George« ist Colin Campbells erstes Buch, das direkt ein New York Times Bestseller wurde. Gemeinsam mit seinem Hund George lebt er in Downtown Toronto. Sie entfliehen aber so oft es geht an die Strände Kaliforniens und Nova Scotias, um surfen zu gehen.

EINS

Die Wolken hatten New York City den ganzen Tag eingehüllt, eine zerknautschte graue Decke, die über den Hochhäusern lag. Es war Februar 2008 und so kalt, dass die New Yorker, selbst wenn New York sich weigerte zu schlafen, es mit Sicherheit vorgezogen hätten, zusammengerollt im Bett zu bleiben. Jene Unglücklichen, die sich aus dem Bett und hinaus in die kalte Welt schleppen mussten, ­eilten jetzt mit bitterer Entschlossenheit durch die Straßen, die Kragen hochgeschlagen und die Mäntel gegen die Kälte fest zugezogen. Ich war geschäftlich in New York, und ich wollte meinen Tag voller Meetings einfach nur hinter mich bringen, um nach Hause zu meiner geliebten Frau zu fliegen, mit der ich seit vier Jahren verheiratet war. Die Kälte und das Chaos konnten mir nichts anhaben, denn bald würde ich nach Hause fliegen. Bald würde ich bei Jane sein.

Ich arbeitete als Manager für MKTG, eine hippe ­Marketingfirma mit Sitz in New York City. Ich arbeitete gern dort – die Kollegen ­waren die klügsten, innovativsten Leute, mit denen ich je zusammengearbeitet hatte. Sie waren professionell und witzig. Ich leitete das kanadische Büro in Toronto und war in die Stadt gekommen, um wegen einer Fernsehshow nachzuhaken, die wir NBC angeboten hatten. Ein paar Wochen zuvor hatten wir den NBC-Vizesportchef von einer Reality-Sportshow überzeugt, die ich entwickelt hatte. Das Leben war toll. Ich hatte eine schöne, liebevolle Ehefrau und einen großartigen Job, bei dem ich mit netten Leuten zusammenarbeitete.

An jenem Morgen wachte ich eineinhalb Stunden, bevor mein Wecker klingeln sollte, auf und sah durch das Fenster auf die Häuserdächer hinaus. Ich konnte nicht mehr schlafen, daher schrieb ich Jane eine SMS, um zu sehen, ob sie auch schon wach war. Augenblicke später hörte ich nicht das Piepsen einer Antwort-SMS, sondern das Klingeln meines Telefons.

»Hey, du bist ja wach!«, sagte ich.

»Irgendwie schon«, antwortete sie sanft lachend, die Stimme noch belegt vom Schlaf. »Ich habe deine SMS gesehen.«

»Ich lasse dich weiterschlafen«, sagte ich fast im Flüsterton. »Aber es war schön, deine Stimme zu hören. Danke, dass du angerufen hast.«

»Wann ist dein erstes Meeting?«

»Halb zehn.«

»Du wirst deine Sache toll machen.« Ich konnte ihr Lächeln hören.

»Danke, es dürfte alles glattgehen.«

»Ich liebe dich. Viel Glück. Ruf mich später an.«

»Mache ich. Ich liebe dich auch«, sagte ich.

Ich legte auf, froh, ihre Stimme gehört zu haben. Auch wenn es zu meinem Job gehörte, um die ganze Welt zu reisen, in tollen ­Hotels zu wohnen und in fantastischen Restaurants zu essen, vermisste ich Jane jedes Mal, wenn ich fort war. Unsere Terminkalender sorgten oft dafür, dass wir getrennt waren, umso mehr wusste ich unsere gemeinsame Zeit zu schätzen. Zu Hause hieß für mich Jane.

Ich stand auf, duschte, zog mich an und fuhr zu meinem ersten Meeting, das besser verlief, als ich mir erhofft hatte. Meine Kollegen und ich aßen gemeinsam zu Mittag, bevor wir uns in unsere Nachmittagsmeetings stürzten. Mein Flug sollte an jenem Abend gehen, aber als wir mit dem Essen fertig waren, hatte der Wind aufgefrischt und den Himmel in einen kräftigen Bluterguss aus Dunkelviolett und Grau verwandelt. Es hatte noch nicht zu schneien begonnen, aber in den Nachrichten wurde bereits vor einem bevorstehenden Wintersturm gewarnt, und ich wusste, dass die Chance, dass mein Flugzeug planmäßig starten würde, rasch schwand. Während ich ­zusah, wie die New Yorker versuchten, fluchtartig zurück in die ­Wärme und den Schutz ihrer Häuser zu gelangen, verspürte ich ­einen überwältigen