: Lucinde Hutzenlaub, Hendrik Lambertus, Petra Plaum
: Die beste Schule für mein Kind Freie Schulen: Waldorf, Montessori und Co. Welches Schulkonzept Ihr Kind schlau und glücklich macht!
: Eden Books - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
: 9783959101332
: 1
: CHF 10.80
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: Familie
: German
: 256
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Jedes Kind ist anders - und jede Mutter, jeder Vater wünscht sich für das eigene Kind das bestmögliche Lernumfeld für einen guten Start ins Leben. Doch an Deutschlands Regelschulen läuft vieles falsch: überfüllte Klassenräume, kleine Budgets, überarbeitete Lehrer - und kaum individualisierte Förderung. Es gibt jedoch Alternativen: zehn Prozent aller Schulen in Deutschland sind in freier Trägerschaft, Tendenz steigend. Was muss man sich unter Namen wie Waldorf, Montessori, Konfessionsschule, internationale Schule oder Freie Aktive Schule vorstellen? Welche Vorteile einerseits, Herausforderungen und Risiken andererseits bringen Schulen mit reformpädagogischem Konzept mit sich? Und vor allem: Wie finden Väter und Mütter die Schule, die zu ihrem Kind und zur ganzen Familie am besten passt? Dieser Ratgeber gibt endlich Antworten auf die drängenden Fragen der Eltern: Wie sieht der Schulalltag in Alternativschulen aus? Was kommt auf die Eltern und ihr Kind zu? Welches Menschen- und Weltbild steckt hinter den verschiedenen Schultypen? Die AutorInnen vermitteln Insiderinformationen und schöpfen aus der Expertise einiger der gefragtesten Bildungsforscher der Welt. Eine lange überfällige Entscheidungshilfe für alle Eltern!

Lucinde Hutzenlaub wurde in Stuttgart geboren und lebt nach mehreren Auslandsaufenthalten auch wieder dort. Sie arbeitet als Autorin und Kolumnistin, ist verheiratet und hat drei Töchter und einen Sohn. Und eine Mutter. Oh ja. Und die sorgt noch zusätzlich dafür, dass Lucinde niemals langweilig wird.

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KINDERGARTEN-LIEBE ODER: VIELFALT FÜR DIE JÜNGSTEN


Hendrik Lambertus


Ihr Kind ist noch klein und erforscht gerade krabbelnd das Wohnzimmer. Bis zur Einschulung sind es noch fünf oder sechs Jahre. Genug Zeit, um sich mit verschiedenen Schulkonzepten zu befassen und vielleicht hier einmal zu schauen oder dort einmal etwas nachzulesen. Irgendwann. Demnächst. In aller Ruhe. Bis dann die Erkenntnis kommt, dass eine andere Entscheidung schon viel früher ansteht: Welchen Kindergarten soll eigentlich das kleine Wesen besuchen, das da gerade so zufrieden die Bücher aus dem Regal zieht und auf dem Boden verteilt? Da gibt es doch inzwischen auch mehr Möglichkeiten als nur die Igel-Gruppe im städtischen Kindergarten um die Ecke, den man vielleicht selbst einmal besucht hat. Welche Wahl haben Sie also? Und hat diese vielleicht sogar Auswirkungen auf die spätere Schullaufbahn?

1.1Der Kindergarten als Tor zur Schule


Die pädagogischen Ansätze, nach denen die diversen freien Schulen arbeiten, haben oft auch etwas für das Kindergartenalter zu bieten. Zuweilen kooperieren die Kindergärten sogar eng mit einer Schule des entsprechenden Typs.

Darum kann es Vorteile haben, wenn ein Kind bereits einen Kindergarten besucht hat, der nach dem gleichen Konzept wie die später gewünschte Schulform funktioniert: Zum einen wird es gern gesehen, wenn ein angehender Schüler, eine zukünftige Schülerin bereits mit den Abläufen des jeweiligen Ansatzes vertraut ist, weil er oder sie sich dann in der Schule leichter zurechtfindet. Wer zum Beispiel an die Materialarbeit in einem Montessori-Kindergarten gewöhnt ist, wird später auch leicht Zugang zu den Lernmaterialien an einer Montessori-Schule finden.

Zum anderen kann es natürlich auch von Vorteil sein, durch den Kindergarten bereits einen Fuß in der Tür zu haben, wenn er mit einer in der Region sehr beliebten Schule zusammenarbeitet, an der man das Kind dann später anmelden möchte. Schon allein deswegen, weil Eltern dadurch zeigen, dass sie wirkliches Interesse am Konzept haben und dahinterstehen.

Besonders attraktive Möglichkeiten bieten sich, wenn der Kindergarten und die dazugehörige Schule sogar im gleichen Gebäude untergebracht sind: Das Kind muss dann beim Schuleintritt das vertraute Umfeld nicht wieder komplett wechseln, sondern zieht lediglich einige Räume weiter. Je nach Konzept ist es zudem möglich, bereits im Kindergartenalter in die Schule nebenan hineinzuschnuppern und vielleicht sogar unabhängig von einem festen Einschulungstermin die Tätigkeiten immer mehr dorthin zu verlagern, sobald es für das Kind so weit ist.

Wenn Sie mehrere Kinder im Schul- und Kindergartenalter haben, ergibt sich außerdem der praktische Vorteil, dass morgens alle an einer Adresse abgeliefert werden können.

1.2Konzeptvielfalt der Kindergärten


Doch auch wenn man noch keine bestimmte Schulform im Auge hat, sollte man sich eines bewusst machen: Jeder Kindergarten hat ein Konzept. Auch in dieser Altersstufe geht es nicht nur um Betreuung oder gar »Bespaßung«, sondern um durchdachte pädagogische Arbeit. Es lohnt sich auf jeden Fall ein Blick auf den theoretischen Unterbau der Einrichtung. Die verschiedenen Ansätze gehen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Menschenbildern einher, die mit den gelebten Werten innerhalb der Familie harmonieren sollten. Sie fördern verschiedene Kompetenzen und, vielleicht am wichtigsten, bieten unterschiedliche Umgebungen, die natürlich zum Kind passen sollten. Schließlich wird es einen gehörigen Anteil seines Alltags im Kindergarten verbringen.

1.3Waldorfkindergärten


Gebannt schaut ein kleiner Junge zu, wie eine Erzieherin ruhig und mit routinierten Bewegungen Brötchenteig knetet. Etwas später wird er selbst zu einem großen Bäcker: Im Spiel werden Zapfen, Kastanien und Steine zu Broten, Kuchen und Torten, die er kunstvoll auf einem bunten Tuch drapiert.

Lernen durch Nachahmung und Vorbilder ist ei