: Hans-Peter Ludin
: 200 Jahre Parkinsonsyndrom 1817-2017
: Schwabe Verlag (Basel)
: 9783796536489
: 1
: CHF 20.40
:
: Medizin
: German
: 156
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Geschichte eines komplexen Krankheitsbildes 1817 hat der englische Arzt James Parkinson in An Essay on the Shaking Palsy das Krankheitsbild, das heute seinen Namen trägt, erstmals beschrieben. Zittern (Tremor) und Bewegungsstörung (Akinese) waren zwar schon lange bekannt. Parkinson hat aber erkannt, dass die Symptome Teil einer einzigen Krankheit sind. Rund 50 Jahre später hat Jean- Martin Charcot in Paris das klinische Bild vervollständigt und auch erste Therapieversuche gemacht. Zahlreiche Forscher und Ärzte haben sich in der Folge um die Hintergründe und die Behandlung der Krankheit bemüht. Einen riesigen Schritt vorwärts hat in Wien Oleh Hornykiewicz mit dem Nachweis eines stark verminderten Gehalts der Überträgersubstanz Dopamin in bestimmten Hirnarealen der Betroffenen ermöglicht. Mit der Anwendung der Vorläufersubstanz L-Dopa durch Oleh Hornykiewicz und Walther Birkmayer in Wien und durch George Cotzias in New York konnte vor gut 50 Jahren erstmals eine symptomatische Therapie eingeführt werden, die das Schicksal der Patienten stark verbessert hat. Die Lebensqualität der Betroffenen ist seither viel höher und ihre Lebenserwartung hat sich praktisch normalisiert. Angefeuert durch diesen Erfolg hat das wissenschaftliche Interesse am Parkinsonsyndrom noch einmal stark zugenommen. Trotz vieler Fortschritte ist die Ursache der Krankheit immer noch umstritten und eine ursächliche Behandlung, die eine Heilung brächte, ist noch nicht in Sicht. Nicht einmal Parkinsons Hoffnung, dass das Fortschreiten der Krankheit bald aufgehalten werden könne ('there appears to be sufficient reason for hoping that some remedial process may ere long be discovered, by which, at least, the progress of the disease may be stopped'), hat sich nach 200 Jahren erfüllt.

Hans-Peter Ludin ist emeritierter Professor für Neurologie der Universität Bern. Seit 1970 ist die Parkinsonkrankheit einer seiner klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkte. 1985 war er Mitbegründer der schweizerischen Parkinsonvereinigung Parkinson Schweiz.
Vorwort11
Wichtige Abkürzungen14
1.?James Parkinson15
Beschreibungen aus der Zeit vor James Parkinson16
Der grosse Verdienst von James Parkinson17
Das Leben von James Parkinson (1755–1824)24
An Essay on the Shaking Palsy unter der Lupe18
2. Jean-Martin Charcot29
Die ersten Jahrzehnte nach Parkinsons Publikation29
Charcots Beiträge32
Das Leben von Jean-Martin Charcot (1825–1893)38
3. Der Durchbruch lässt auf sich warten45
Die erfolgreiche Suche nach einer Pathologie45
Postenzephalitisches Parkinsonsyndrom50
Untersuchungen zum Rigor53
Das lange Warten auf eine wirksame Behandlung53
4. Die Einführung von L-Dopa: Ein therapeutischer Durchbruch59
L-Dopa und Dopamin59
Die ersten Therapieversuche am Patienten65
Die Einführung in die Klinik68
L-Dopa plus Dekarboxylasehemmer wird zum Goldstandard72
COMT-Hemmer74
Intestinale (jejunale) Infusion von L-Dopa plus Carbidopa75
5. Andere wichtige Medikamente77
Anticholinergika77
Dopaminagonisten78
Amantadin81
MAO-B-Hemmer82
6. Probleme der Langzeitbehandlung85
Motorische Komplikationen85
Psychische Komplikationen88
7. Neurotoxizität und Neuroprotektion91
Neurotoxine91
Ist L-Dopa neurotoxisch?94
Neuroprotektion95
Hat die dopaminerge Behandlung die Lebenserwartung der Patienten verändert?96
8. Renaissance der chirurgischen Behandlung99
Tiefe Hirnstimulation (THS)99
Zelltherapien102
9. Neue Einsichten in das Krankheitsbild107
Die Definitionen der Symptomatik ändern sich107
Atypische Parkinsonsyndrome110
10. Steht ein weiterer Durchbruch bevor?113
Die Rolle von a-Synuklein113
Die Braak-Stadien114
Entsteht das Krankheitsgeschehen im Magen-Darmtrakt?116
11. Glossar119
12. Literatur135
13. Schlagwort- und Namenverzeichnis144
14. Quellennachweis150