: Veronica Rossi
: Riders - Schatten und Licht Roman
: S. Fischer Verlag GmbH
: 9783104035734
: Riders
: 1
: CHF 14.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 528
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein neues Fantasy-Abenteuer der Bestsellerautorin Veronica Rossi Gideon Blake stirbt bei einem Unfall - eigentlich. Und doch findet er sich schwer verletzt im Krankenhaus wieder. Weitere merkwürdige Dinge geschehen: Seine schweren Knochenbrüche sind schon nach wenigen Stunden vollkommen ausgeheilt. Und wenig später überbringt ihm das geheimnisvolle Mädchen Daryn eine Botschaft: Er sei einer der vier Reiter, die die Welt retten müssen ... Denn ein fieser Haufen Dämonen ist direkt aus der Hölle gekommen, um die Erde zu ihrem zweiten Zuhause zu machen.

Veronica Rossi ist mit dem YA-Bestseller 'Gebannt. Unter fremdem Himmel' bekannt geworden. Mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen lebt sie in Nordkalifornien. Wenn sie nicht gerade schreibt, liebt sie es, zu lesen, zu malen und die Minuten runterzuzählen, bis sie sich wieder damit beschäftigen darf, Geschichten zu erfinden.

1


Ich öffne die Augen und sehe nur Dunkelheit.

Ich kann mich nicht bewegen … nicht sprechen … nicht denken mit diesen rasenden Kopfschmerzen. Ich rühre keinen Muskel, warte darauf, dass der Nebel sich lichtet und ich herausfinde, wo ich bin und wie lange ich bewusstlos war. Aber es tut sich nichts. Eines weiß ich jedoch genau: Ich bin an einen Stuhl gefesselt, mit einem Knebel im Mund und einer Haube über dem Kopf, die nach Schweiß und Erbrochenem stinkt.

Nicht gerade das, was ich von einer Rettungsaktion erwartet hatte.

Als ich mich aufsetze, knirschen meine Halswirbel wie ein rostiges Scharnier, und im nächsten Moment löst sich die Dunkelheit und beginnt, sich zu drehen. Sie dreht sich und dreht sich, und mein Magen wirft das Handtuch und dreht sich mit. Heißer Speichel schießt mir in den Mund. Ich weiß, was als Nächstes kommt, also hole ich ein paarmal tief Luft, atme ein und aus, bis die Übelkeit sich legt und ich mich wieder besser fühle. Und einfach nur auf diesem Stuhl sitze und unter der Haube schwitze wie ein Schwein.

Ich fass es nicht. Die haben michunter Drogen gesetzt. Mir irgendein Beruhigungsmittel verpasst. Weil ich nämlich im Momentviel zu ruhig bin. Vermutlich in Kombination mit einem Schmerzmittel. Ich kann meine Schulter nicht spüren, und die Wunde war verdammt tief. Mein Deltamuskel sah aus wie Hackfleisch. Selbst ich müsste eine derart schwere Verletzung spüren.

Na klasse. Gut gemacht,US-Regierung. So ziemlich die ganze Welt geht den Bach runter, ich bin einer der wenigen Menschen, die was dagegen unternehmen können – und was macht ihr?!

Ich konzentriere mich auf mein Gehör. Alle paar Sekunden nehme ich Schritte wahr oder ein Räuspern. Ich lausche auf die Geräusche und versuche herauszufinden, wie viele Typen mich bewachen. Schätzungsweise zwei.

Hinter mir springt ein Heizkörper an und klickt, als würde jemand mit einem Schraubenschlüssel auf Metall klopfen. Wärme bildet sich in meinem Rücken wie von einem warmen Sonnenstrahl. Ein seltsames Gefühl in der Dunkelheit. Nach ein paar Minuten schaltet sich die Heizung ab, und im Raum breitet sich wieder Stille aus. Mein Rücken kühlt sich gerade ab, als eine Tür quietschend geöffnet wird. Jemand geht auf mich zu und bleibt schließlich stehen. Dann schrappt ein Stuhl über den Boden.

Showtime – Vorhang auf zum beliebten Frage-und-Antwort-Spiel!

»Nehmt ihm die Haube ab«, sagt eine weibliche Stimme.

Jemand zieht das Ding mit einem Ruck weg. Kühle Luft umströmt mein Gesicht, und ich muss die Augen gegen das grelle Licht fest zusammenpressen. Ich bin nicht darauf vorbereitet, dass der Knebel als Nächstes abgerissen wird – und mit ihm mehrere Lagen meiner Zunge.

»Lass dir Zeit«, sagt die Frau.

Als ob ich eine Wahl hätte. Ein paar Sekunden versuche ich, etwas F