: Erich Hamberger
: Kommunikation und Erkenntnis Grundzüge einer fächerübergreifenden und transkulturellen Kontextualisierung
: Verlag Karl Alber
: 9783495817803
: 1
: CHF 45.50
:
: Allgemeines, Lexika
: German
: 519
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Jedes Kommunikationsgeschehen ist stets mit einem Erkenntnisgeschehen verbunden - wie umgekehrt jeder Erkenntnisakt ausnahmslos mit einem Kommunikationsakt einhergeht. Kurz: Wer immer sich zum Phänomen Kommunikation äußert, gleich welchen Inhalts und welcher Gestalt, sagt damit - zumindest implizit - notwendigerweise stets zugleich auch etwas aus über das Phänomen Erkenntnis bzw. vice versa. Dem entsprechend bemerkt Karl Jaspers: 'Das Denken ist nur in Kommunikation erfüllbar; die Kommunikation ist nur durch das Denken zu entfalten.' Diese anthropologische Grundgegebenheit wird im vorliegenden Band nun aus geistesgeschichtlicher und transkultureller Hinsicht in den Blick genommen; denn die untrennbare 'Verschränktheit' von menschlicher Kommunikation und Erkenntnis ist stets eingebettet in einen kulturspezifischen Kontext, der als solcher gerade nicht selbstverständlich ist. Vor diesem Hintergrund wird schließlich aufgewiesen, dass die Phänomene Kommunikation und Erkenntnis, die primär gerade keinen 'objektivierbaren' Gegenstand darstellen, sondern einen Vollzug, ein - unwiederholbares je neues - Ereignis, ein erweitertes Verständnis von (Kommunikations-)Wissenschaft ichkeit bzw. die Relativierung jenes mechanistischen 'Denkrahmens der Moderne' (Pietschmann) nahelegen, der im Zuge der erfolgreichen naturwissenschaftlichen Erforschung der Materie in der Neuzeit als zentrales Erkenntnisparadigma etabliert wurde.

Studium der Publizistik und Kommunikationswissenschaft bzw. Politikwissenschaft in Salzburg. Promotion 1986. Seit 1992 u. a. Lehrbeauftragter an der Universität Salzburg am FB Kommunikationswissenschaft. Seit 1999 Initiierung, Konzeption, Koordination und Leitung transdisziplinär ausgerichteter wissenschaftlicher Projekte, Kongresse und Symposien mit dem Schwerpunkt Kommunikation. Initiator des seit 2012 laufenden fächerübergreifenden Moduls Bio-Kommunikation an der Universität Salzburg.
Vorwort12
Inhalt14
Hinführung zur Themenstellung oder Worum es geht24
Teil A: ANAMNESE oder Was liegt vor?30
I. Allgemeine aktuelle »Tendenzkräfte«32
1. Dynamisierung32
2. Globalisierung33
3. Virtualisierung oder der »Bit Bang«34
4. Ökonomisierung35
5. Individualisierung36
6. Ökologisierung36
7. Krisenhafte Beschreibung des status quo37
8. Fehlende Vorbilder bzw. »Orientative Worte«39
II. Spezifische aktuelle »Tendenzkräfte« hinsichtlich des Phänomenbereichs / Themenfeldes Kommunikation46
1. »Kommunikations-Hype«46
2. »Weltkommunikation«48
3. Social Media – Virtualisierung der Lebenswelt49
4. Kommunikation als boomender Geschäftsbereich50
5. Profilierung51
6. »Alternative Netzkultur«51
7. Krisenhafte Beschreibung von Kommunikation53
8. Fehlen einer allgemeinen Theorie von Kommunikation54
III. Zum gegenwärtigen Verständnis des Phänomens / Begriffs Kommunikation55
IV. Der aktuelle kommunikationswissenschaftliche status quo58
1. Ein kurzer geschichtlicher Abriss der Genese der Kommunikationswissenschaft58
2. Kommunikationswissenschaft: Ein primär massenmedial ausgerichtetes Fach63
3. Institutionelle Blüte65
4. Erkenntnisstrukturelle Defizite66
4.a Es gibt aktuell keine allgemein akzeptierte Vorstellung hinsichtlich des eigentlichen Gegenstandsbereichs des Fachs Kommunikationswissenschaft68
4.b Es existiert (bislang) keine verbindliche allgemeine Theorie von Kommunikation69
4.c Es gibt gegenwärtig keine verbindliche/verbindende Deutung des in Frage stehenden Zusammenhangs zwischen Kommunikation und Erkenntnis70
5. Die fachspezifische Zentralfrage der Kommunikationswissenschaft: Wie ist Kommunikation möglich?70
V. Offensichtliche anthropologische Grundgegebenheiten im Zusammenhang menschlicher Kommunikation und Erkenntnis73
1. Der Mensch (erfährt sich als): real, relativ, relational73
2. Die Welt-Bezogenheit des Menschen74
3. Zeit, Raum und Materie als Determinanten menschlichen Erkennens und Kommunizierens76
4. Der Mensch: ein kommunizierendes und erkennendes Wesen77
5. Grundsätzlich zu differenzierende Erkenntnisweisen des Menschen (nach Pietschmann)78
VI. Offensichtliche (Vor-)Gegebenheiten hinsichtlich der spezifisch-menschlichen Kommunikations-/Erkenntnis-Gestalt81
1. Die Zwei-Einheit Ich-Bewusstsein / Wort-Sprache81
2. Ich und Du und Wir: Die spezifische Sozietätsdimension menschlicher Kommunikation und Erkenntnis86
3. Vermittlung, Mittel, Medium (nach Rückriem)90
4. Handlungs-Macht und Handlungsun(ge)sicher(t)heit94
5. Das Wort-Sprachvermögen des Menschen als kulturspezifisches Gut95
VII. Voraussetzungen, die sich aus der spezifisch-menschlichen Erkenntnis-/ Kommunikations-Gestalt Wort-Sprache-Ich-Bewusstsein ergeben.101
1. Der Mensch als Wesen, das Zeit und Geschichte hat101
2. Die Fähigkeit des Menschen, ich-bewusst sowohl in Kontakt als auch in Distanz treten zu können102
3. Das Wissen des Menschen um den Tod sowie die bewusste Wahrnehmungsfähigkeit eigener und fremder Not102
4. Der Mensch als Wesen, das die Frage hat103
5. Die Irrtumsfähigkeit des Menschen107
VIII. Allgemeine anthropologische Konsequenzen, die sich aus der spezifisch-menschlichen Erkenntnis-/ Kommunikations-Gestalt Wort-Sprache-Ich-Bewusstsein ergeben:109
1. Das unabdingbare Haben eines Seins-Verständnisses109
2. Das unabdingbare Haben eines Ich-/Wir-Verständnisses110
3. Das unabdingbare Haben eines Erkenntnis-Verständnisses111
4. Das unabdingbare Haben eines Kommunikations-Verständnisses112
IX. Spezifische kommunikationstheoretische Konsequenzen, die sich aus der Zwei-Einheit Wortsprache/Ich-Bewusstsein ergeben114
1. Der Mensch hat sowohl Anteil an spezifisch-menschlichen, nicht-spezifisch-menschlichen Kommunikations- / Erkenntnisvermögen als auch an abiotischen physiko-chemischen Interaktionsabläufen114
2. Vier Grundelemente jeder allgemeinen Theorie (menschlicher) Kommunikation115
3. Die »Vierdimensionalität« menschlicher Kommunikation (nach Schulz von Thun)116
3.a Die Inhalts-(Sach)Dimension menschlicher Kommunikation und Erkenntnis117
3.b Die Selbstoffenbarungs-Dimension menschlicher Kommunikation und Erkenntnis118
3.c Die Beziehungs-Dimension menschlicher Kommunikation und Erkenntnis119
3.d Die Intentions-Dimension menschlicher Kommunikation und Erkenntnis121
4. Drei zentrale Verhältnisse menschlicher Kommunikation und Erkenntnis122
4.a Die »Verschränktheit« von Ich und Du/Wir122
4.b Die »Verschränktheit« von personaler (interpersoneller) und medial vermittelter Kommunikation (und Erkenntnis)123
4.c Die »Verschränktheit« von Kommunikation und Erkenntnis124
5. Die Sollens-Dimension von Kommunikation (und Erkenntnis)124
6. Drei Beschreibungsebenen von Kommunikation (und Erkenntnis)128
6.a Kommunikation (und Erkenntnis) als Fundamental lebendiger Wirklichkeit128
6.b Kommunikation (und Erkenntnis) als geschehendes/nicht-geschehendes bzw. gelingendes/nicht-gelingendes Beziehungsgeschehen132
6.c Kommunikation (und Erkenntnis) als vorbildliches bzw. zerrbildliches In-Beziehung-Treten / In-Beziehung-Sein133
6.d Fünf Grund-Sätze zu den drei unterschiedenen Beschreibungsebenen von Kommunikation (und Erkenntnis)136
7. Die Doppelaspektivität begegnender und vermittelnder Kommunikation137
8. Das Verständnis von interpersoneller Kommunikation als Voraussetzung eines Verständnisses von medial-vermittelter Kommunikation138
9. Die grundlegende Differenzierung zwischen Erkenntnis und »gesichertem Wissen«142
10. Die grundlegende Differenzierung zwischen Kommunikation und Interaktion143
X. Das »Wirklichkeitsbedeutungsquadrat« als formales anthropologisches Vergleichs- / Deutungsschema