: Stascha Rohmer
: Die Idee des Lebens Zum Begriff der Grenze bei Hegel und Plessner
: Verlag Karl Alber
: 9783495817681
: 1
: CHF 36.40
:
: Allgemeines, Lexika
: German
: 336
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Im Rahmen der heutigen Ökologie- und Bioethik-Debatte, aber auch in der durch die Fortschritte der Neurowissenschaften ausgelösten Diskussion über die Natur der Freiheit kommt der begrifflichen Bestimmung des Lebens und den damit einhergehenden anthropologischen Konsequenzen zentrale Bedeutung zu. Worin besteht das Wesen des Lebendigen und wodurch unterscheidet es sich vom Anorganischen? Was charakterisiert das spezifische Verhältnis von lebendem Organismus und Umwelt? Und wie lässt sich im Rahmen einer Kontinuität des Lebens der Mensch als eine Lebensform unter anderen Lebensformen in der Natur begreifen, ohne seine besondere Stellung zu bestreiten? Hegel und Plessner haben schon im 19. bzw. 20. Jahrhundert versucht, diese heute so aktuellen Fragen zu beantworten, wobei sie in ihren philosophischen Konzeptionen zugleich die Ergebnisse der Naturwissenschaften ihrer Zeit reflektierten. Während Hegel im Rahmen seiner Philosophie des absoluten Geistes bestrebt ist, die 'Idee des Lebens' logisch herzuleiten, entwickelt Plessner eine Lebensphilosophie, in der das Leben gegenüber dem Geist als das Fundierende aufzufassen ist. Trotz dieser unbestreitbaren Differenz gehen beide Denker in ihrer Konzeption von einer ideellen Stufung der Natur aus, deren Dialektik die spezifischen Unterschiede zwischen Pflanze, Tier und Mensch entspringen. Wie in der vorliegenden Schrift dargelegt wird, kommt hierbei dem Begriff der Grenze besondere Bedeutung zu.

Stascha Rohmer, geb. 1966, promovierte nach einem Studium der Philosophie und Hispanistik 1999 an der Technischen Universität Berlin mit einer Arbeit zur Metaphysik Alfred North Whiteheads. Von 1999 bis 2010 war er Research Fellow am"Instituto de Filosofía" des Forschungszentrums CSIC in Madrid und unterrichtete ferner Philosophie am Philosophischen Seminar der Humboldt-Universität Berlin sowie an zahlreichen anderen deutschen Universitäten. Seit Februar 2015 ist er Professor für Philosophie an der Fakultät für Rechtswissenschaften an der Universidad de Medellín (Kolumbien). Sein wichtigstes bisheriges Werk"Liebe - Zukunft einer Emotion" erschien 2008 im Verlag Karl Alber. Zahlreiche Veröffentlichungen.
Inhalt6
Einleitung12
1. Die Idee des Lebens in Hegels Wissenschaft der Logik32
1.1. Die Grundstruktur der hegelschen Logik32
1.2. Organismen als Naturzwecke: Kants Begriff des Organischen in der Kritik der Urteilskraft53
1.3. Die qualitative Grenze63
1.3.1. Die Genese des Werdens aus dem reinen Sein68
1.3.2. Das Werden des Etwas aus der Negation72
1.3.3. Etwas und Anderes74
1.3.4. An-ich-Sein und Sein-für-Anderes79
1.3.5. Bestimmung und Beschaffenheit80
1.3.6. Die Grenze als Brücke zwischen Realität und Idealität83
1.3.7. Die Grenze als Prozess: Die Dialektik von Schranke und Grenze88
1.3.8. Für sich Sein: Die abstrakte Grenze seiner Selbst92
1.3.9. Die Grenze als Bestimmung des Einen und Vielen94
1.4. Die quantitative Grenze98
1.4.1. Reine Quantität: Die Grenze, die keine ist98
1.4.2. Die Zahl: begrenzte Quantität99
1.4.3. Der Grad als über sich selbst hinaustreibende Grenze100
1.4.4. Das quantitative Verhältnis102
1.4.5. Das Maß: Quantitative Grenze als qualitative Bestimmtheit103
1.4.6. Das Maßlose105
1.5. Das Wesen: Die Grenze als Selbstvermittlung106
1.5.1. Die Grenze als »absoluter Unterschied«114
1.5.2. Die Verschiedenheit121
1.5.3. Die Grenze als Gegensatz124
1.5.4. Der Grund127
1.5.5. Die Existenz132
1.5.6. Das Ding134
1.5.7. Die Erscheinung und das wesentliche Verhältnis137
1.5.7.1. Der Teil und das Ganze141
1.5.7.2. Die Kraft und ihre Äußerung143
1.5.7.3. Die wesentliche Grenze als Unterschied des Inneren und des Äußeren145
1.6. Substanz: Die Grenze als intersubjektive Bestimmung147
1.6.1. Substanzialität und Akzidentialität148
1.6.2. Formale Kausalität149
1.6.3. Endliche Kausalität151
1.6.4. Wirkung und Gegenwirkung155
1.6.6. Wechselwirkung als präfigurierte Intersubjektivität157
1.7. Der Begriff: Die Grenze als Urteil158
1.7.1. Die Grenze als Besonderheit161
1.7.2. Das Urteil163
1.7.3. Der Schluss167
1.7.4. Die Objektivität169
1.7.4.1. Der Mechanismus173
1.7.4.2. Der Chemismus176
1.7.4.3. Die Teleologie177
1.8. Die Idee des Lebens182
1.8.1. Das lebendige Individuum185
1.8.2. Der Lebensprozess188
1.8.3. Die Gattung189
1.9. Die absolute Idee191
2. Die Stufung des Organischen in Hegels Philosophie der Natur und des Geistes194
2.1. Das Mineralreich195
2.2. Die Pflanze196
2.3. Der tierische Organismus200
2.4. Anthropologie – der Schlaf des Geistes209
2.5. Selbstbewusstsein214
3. Die Stufen des Organischen und der Mensch in Plessners Naturphilosophie und Anthropologie222
3.1. Einführung222
3.1.1. Noch einmal: Der Standpunkt des Urteils229
3.1.2. Ausgangspunkt der Betrachtung: Doppelaspektivität des Lebendigen232
3.1.3. Grenze und Medium235
3.1.4. Positionalität242
3.1.5. Prozesscharakter und Entwicklung organischen Seins246
3.1.6. Die statischen Wesensmerkmale des Lebendigen250
3.1.7. Naturteleologie254
3.2. Organisationsweisen des Lebendigen256
3.2.1. Organismus und Lebenskreis257
3.2.2. Assimilation und Dissimilation265
3.2.3. Angepasstheit und Anpassung268
3.3. Die Stufung des Organischen: Pflanze und Tier273
3.3.1. Die offene Form der Pflanze275
3.3.2. Die geschlossene Form des Tieres287
3.3.3. Die Positionalität der geschlossenen Form: Zentralität und Frontalität291
3.3.4. Die dezentralistische Organisationsform294
3.3.5. Die zentralistische Organisationsform296
1.3.6. Die exzentrische Form der Positionalität300
3.3.7. Außenwelt, Innenwelt und Mitwelt304
3.4. Schlussbetrachtung311
4. Ausblick317
Literaturverzeichnis331
Primärliteratur331
I. Hegel, Georg Wilhelm Friedrich331
II. Plessner Helmuth
Sekundärliteratur331