: Burkhard Liebsch
: Der Andere in der Geschichte - Sozialphilosophie im Zeichen der Gewalt Ein kooperativer Kommentar zu Emmanuel Levinas' 'Totalität und Unendlichkeit'
: Verlag Karl Alber
: 9783495818251
: 1
: CHF 36.40
:
: Allgemeines, Lexika
: German
: 433
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Levinas' erstes Hauptwerk, Totalität und Unendlichkeit, markiert den tiefsten Einschnitt in die Geschichte der Philosophie, der nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu verzeichnen war. Wie kein anderes steht es ganz unter dem Eindruck radikalster Gewalt, die den europäischen Kontinent verwüstet hat. Dieser Gewalt setzt Levinas die unaufhebbare Alterität des Anderen entgegen, mit der er einen unverfügbaren, zur Verantwortung für den Anderen bestimmenden ethischen Anspruch verbindet. So entfaltet Levinas die Grundfrage aller Sozialphilosophie, die Frage nach dem Anderen, so, dass das Ausgeliefertsein an eine eminent gewaltsame Geschichte nicht 'das letzte Wort' hat. Dafür hat ethisches Denken einzustehen, das Levinas als sozialphilosophisches zur vorrangigen Aufgabe einer Ersten Philosophie erklärt. In einem kooperativen Kommentar wird in die grundlegende Bedeutung dieses Ansatzes auf dem aktuellen internationalen Diskussionsstand eingeführt. Mit Beiträgen von Hans-Christoph Askani, Gabriella Baptist, Alain David, Pascal Delhom, Matthias Flatscher, Alfred Hirsch, Antje Kapust, Alwin Letzkus, Burkhard Liebsch, Sophie Loidolt, Dieter Mersch, Christian Rößner, Hans-Martin Schönherr-Mann, Christina Schües, Sergej Seitz, Werner Stegmaier und Bernhard Taureck.

Burkhard Liebsch, Prof. Dr., lehrt Politische Theorie und Ideengeschichte an der Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie der Universität Leipzig. Weitere Arbeitsschwerpunkte: Praktische Philosophie und Sozialphilosophie in kulturwissenschaftlicher Perspektive; Philosophie der Geschichte, Phänomenologie, Hermeneutik. Jüngste Buchveröffentlichungen u. a.: Gegebenes Wort oder Gelebtes Versprechen (2008); Für eine Kultur der Gastlichkeit (2008); Menschliche Sensibilität (2008); Bezeugte Vergangenheit oder Versöhnendes Vergessen. Geschichtstheorie nach Paul Ric?ur (Hg., 2010); Renaissance des Menschen. Zum polemologisch-anthropologisch n Diskurs der Gegenwart (2010).
Inhalt6
Vorwort10
Burkhard Liebsch: Einführung: Gewalt – Geschichte – Philosophie31
Hans-Christoph Askani: Das Jenseits des Seins denkend empfangen66
1. Das »Mehr als das Sein« und die Sprache66
2. Der Riß im Menschen und in der Welt68
3. Die Totalität und ihr Aufbrechen73
4. »Krieg«?74
5. Die Transzendenz des Anderen77
6. Das Antlitz und die Sprache das Antlitz als Sprache
7. Der Andere vor dem Sein84
8. Krieg oder Frieden88
Burkhard Liebsch: Vom ›psychischen‹ Leben aus90
1. Descartes – sozialphilosophisch gewendet90
2. Der ›getrennte‹ Psychismus93
3. Ein ›atheistisches‹ Leben100
4. Rede und Ethik106
5. Resümee110
Bernhard H. F. Taureck: Wahrheit und Gerechtigkeit: Die riskante Verschränkung von drei verschiedenen Evidenzen114
Sophie Loidolt: Die Intentionalität des Genießens als Grundstruktur der Subjektivität137
1. Leben von …: Die Intentionalität des Genusses137
a. Leben von … statt Bewusstsein von … (Husserl)138
b. Leben von … basaler als die Sorgestruktur (Heidegger)141
c. Leben von … als Genuss143
2. Glück, Bedürfnis und Unabhängigkeit (Aristoteles, Platon)144
3. Das genießende Selbst als Ich, Leib, Person: Ausgangspunkt der Beziehung zur Andersheit148
Alwin Letzkus: »Leben von …« und »Sterben für …«: Das Unsichtbare155
1. Über die Grenzen der Phänomenologie155
2. Von der »objektivierenden Intentionalität« zur »Intentionalität des ›leben von …‹«162
3. Gewissheit – Ungewissheit – Schlechtes Gewissen169
Pascal Delhom: Die Zeitlichkeit des Glücks173
Gabriella Baptist: Im Vorhof der Utopie: Die Bleibe189
1. Außer-der-Welt-sein189
2. Begegnungen192
3. Die Dimension der Utopie öffnen196
4. Eine andere Intentionalität197
5. Geben können199
Literaturverzeichnis:200
Antje Kapust: Wohnen – Weiblichkeit – Besitz: Das Haus im Licht einer Ethik der Gabe202
1. Das Wohnen in der Perspektive der Bleibe202
2. Das Wohnen und die Alterität des »Weiblichen«206
3. Das Haus und der Besitz210
4. Besit