: Prof. Dr. Bernhard Casper
: Das Ereignis des Betens Grundlinien einer Hermeneutik des religiösen Geschehens
: Verlag Karl Alber
: 9783495818626
: 1
: CHF 27.30
:
: Allgemeines, Lexika
: German
: 177
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Welche Bedeutung kann das Gebet heute, in der Epoche des säkularisierten Bewusstseins, für den denkenden Menschen haben? Das Zeitigungsdenken Heideggers aufnehmend und angeregt vor allem von modernen jüdischen Denkern wie Rosenzweig und Levinas, unternimmt es Casper erstmals, das Geschehen von Religion in einer geschichtlich-responsorischen Phänomenologie zugänglich zu machen. In dieser werden die Grundweisen des religiösen Verhältnisses ebenso deutlich wie die Verfallsformen, von denen dieses ständig bedroht ist.

Bernhard Casper, geb. 1931, 1959 Promotion in Theologie, 1967 Habilitation, 1971-1999 ordentlicher Professor für Christliche Religionsphilosophie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg/Breisgau. Forschungen insbesondere zur neueren jüdischen Religionsphilosophie (Rosenzweig, Lévinas). Zuletzt bei Alber: Das Ereignis des Betens. Grundlinien einer Hermeneutik des religiösen Geschehens (1998, Neuausgabe 2016); Das dialogische Denken. Franz Rosenzweig, Ferdinand Ebner und Martin Buber (2002, um ein Nachwort zu Emmanuel Levinas erweiterte Neuausgabe 2017).
Vorwort6
Inhalt8
§1 Über die Tragweite der Frage nach dem Gebet in einem transzendenzlos gewordenen Bewußtsein12
§2 Der Zeitigungssinn der Aufmerksamkeit17
2.1 Das ursprüngliche Geschehen des Sich-überschreitens19
2.2 Der paradoxe Doppelcharakter der Aufmerksamkeit20
2.3 Die Diachronie der Aufmerksamkeit21
2.4 Die Gabe24
2.5 Das Sich-selbst-finden im Sich-selbst-verlassen. Die Sammlung25
§3 Die Vertiefung des Geschehens der Aufmerksamkeit in der Aufmerksamkeit auf die menschlichen Grund- und Grenzsituationen28
§4 Die Begegnung mit dem anderen Menschen32
§5 Die Spur der »Herrlichkeit des Unendlichen«40
§6 Das Versuchtsein des Daseins und das Schon-verfallensein der Wirklichkeit46
§7 Die Zeitigung des Menschseins im Beten51
7.1 Fluchtbewegungen51
7.2 Die Wahrhaftigkeit des Sich-einlassens mit der Situation des Versuchtseins und der Verfallenheit52
7.3 Die Zeit des Eingedenkens56
7.4 Die im Beten geschehende Bekehrung61
7.5 Die im Beten geschehende Zu-mutung64
§8 Die Sprache des Betens70
8.1 Die Sprachhandlung der aufs Spiel gesetzten Freiheit70
8.2 Freiheit – Selbstsein73
8.3 Die Sprache des Vertrauens auf das unausdenklich Mögliche74
8.4 Der Prüfstein des Verhältnisses zu dem Anderen76
8.5 Die Leibhaftigkeit des Betens78
8.6 Das Verstummen und der schweigende Anruf80
8.7 Die Sprachhandlungen der Klage und des Lobes, der Bitte und des Dankens84
§9 Das Gebet des einzelnen und das gemeinsame Beten93
9.1 Erschlossen aus dem Geschehen von Sprache93
9.2 Der Universalismus des Gebetes94
9.3 Das Sprachgeschehen des chorischen Wechselgesanges und das gemeinsame Zugehen auf die Erlösung96
9.4 Die im gemeinsamen Beten sich ereignende Prolepse99
9.5 Die gegenseitige Hilfe im Gebet101
§10 Das Begehen des Festtages103
10.1 Das Nach-außen-treten des Betens im gemeinsamen Beten103
10.2 … in den gemeinsamen »Tagen des Eingedenkens«104
10.3 Phänomenologie des »dies festus«105
10.4 »Naturfeste« und »Geschichtsfeste«107
10.5 Das festliche Gestimmtsein und die eschatologische Differenz110
§11 Die Zweideutigkeit des Alltäglichen und das Ereignis des Gebetes117
11.1 Der positive Sinn der Alltäglichkeit118
11.2 Die Verschlossenheit der Alltäglichkeit119
11.3 Das Ereignis der Unterbrechung121
11.4 Die im Geschehen der Unterbrechung sich ergebende Orientierung124
11.5 Der Schmerz des geschichtlichen Daseins und das Sich-überschreiten im Gebet127
11.6 Das Beten – äußerstes Geschehen der »reinen praktischen Vernunft«129
§12 Das Verfallen des Religiösen134
12.1 Der Verfall des responsorischen Sich-ereignens134
12.2 Das Sich-wegstehlen aus dem Ernst der Geschichte136
12.3 Die Ausbildung von Idolen137
12.3.1 Die Verehrung des Endlichen als des Unendlichen137
12.3.2 Das zeitfressende Wesen des Idols138
12.3.3 Die Ambivalenz des Rituellen138
12.4 Die Absolutsetzung des Selbst im Verfallen der Religiosität. Beschwörung und Magie139
12.5 Die Idolatrie der absolut gesetzten Sozialität141
12.6 Gewaltsamkeit und Fanatismus145
12.7 Die Sprache pathologischer Religiosität146
12.8 Die Befreiung von den Idolen als Geschehenssinn des Gebetes148
Epilog. Das Geschehen des Betens und die Hermeneutik der Religionen150
Nachwort zur Studienausgabe154
Verzeichnis der Abkürzungen160
Verzeichnis der benutzten Literatur161
Sachregister168
Personenregister171
Bibliographie173
Übersetzungen des vorliegenden Werkes176