: Kristian Köchy, Matthias Wunsch, Martin Böhnert
: Philosophie der Tierforschung Band 1: Methoden und Programme
: Verlag Karl Alber
: 9783495811320
: 1
: CHF 27.30
:
: Allgemeines, Lexika
: German
: 256
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Die Tierphilosophie ist eines der lebendigsten Felder der Gegenwartsphilosophie. Im Mittelpunkt stehen bislang die Frage nach dem Geist der Tiere, das Problem des Tier-Mensch-Unterschiedes und die Themenfelder der Tierethik. Die auf drei Bände angelegte 'Philosophie der Tierforschung' wirft einen neuen Blick auf dieses Gebiet und ergänzt es durch eine stärkere Berücksichtigung des gesamten Kontextes der naturwissenschaftlichen Tierforschung, inklusive der philosophischen Hintergrundannahmen, der Forschungsverfahren und -orte (Labor/Feld), der Handlungslogiken, Denkstile und Sprachspiele der Forscherkollektive sowie der jeweils ausgewählten Modellorganismen. Der erste Band stellt unter dem Titel 'Methoden und Programme' Geschichte und Systematik der biologischen Tierforschung, insbesondere der Verhaltensforschung, in den Mittelpunkt. Die beiden folgenden Bände wenden sich der biowissenschaftlichen Tierforschung hinsichtlich ihrer sozialen und ethischen Konsequenzen sowie bezüglich ausgewählter aktueller Forschungsfragen zu

Martin Böhnert ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Theoretische Philosophie der Universität Kassel; Kristian Köchy ist Leiter dieses Fachgebiets; Matthias Wunsch führt dort angegliedert sein eigenes DFG-Projekt"Personale Lebensform und objektiver Geist" durch. Alle drei Herausgeber sind Mitglieder des vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst geförderten interdisziplinären LOEWE Schwerpunkts"Tier - Mensch - Gesellschaft" an der Universität Kassel.
Maximen und Konsequenzen1
Inhalt8
Kristian Köchy, Matthias Wunsch, Martin Böhnert: Einleitung: Philosophie der Tierforschung. Kulturelle und ethische Dimensionen methodischer Tier-Mensch-Interaktionen10
Herwig Grimm und Andreas Aigner: Der moralische Individualismus in der Tierethik. Maxime, Konsequenzen und Kritik26
1. Einleitung26
2. Tierethik und moralischer Individualismus27
3. Gegenpositionen und Erweiterungen des moralischen Individualismus37
Defizite und Probleme des moralischen Individualismus48
Defizite und Probleme der anderen Positionen53
4. Kategorisierung der Positionen54
5. Fazit63
Arianna Ferrari: Zur Ethik der methodischen Untersuchung von Tieren66
1. Exkurs über den Begriff ‚Tierversuch‘66
2. Tierversuche und ihre institutionelle Rechtfertigung70
3. Die Kritik an Tierversuchen als politischer Paradigmenwechsel74
4. Die Entgrenzung von Tierversuchen jenseits biomedizinischer Anwendungen durch die gentechnische Forschung an Tieren79
Fazit85
Ute Knierim: Methoden und Konzepte der angewandten Ethologie und Tierwohlforschung88
Einleitung88
Entwicklung der angewandten Ethologie mit Schwerpunkt Tierwohlforschung90
Terminologie, Konzepte und Methoden in der angewandten Ethologie mit Schwerpunkt Tierwohlforschung92
Resümee102
Peter Kunzmann: Die Rede von den Bedürfnissen von Tieren. Ihre tierethische Relevanz und ihre Bedeutung für den Tierschutz104
1. Bedürfnisse? Von Tieren?105
2. Die Frage nach dem Fremdpsychischen108
3. Die Relevanz von Bedürfnissen111
4. Menschliche Obhut113
5. Die „Anpassungsfähigkeit“114
6. Positive und negative Erfahrungen116
Dirk Westerkamp: Animalia symbolica? Sprachphilosophische, ethologische und kulturtheoretische Argumente120
1. Inkommensurabilität120
2. Negativität121
3. Differentialität124
4. Rekursivität127
5. Reflexivität129
6. Inferentialität132
7. Simplizität134
8. Intentionalität138
9. Mentalese142
10. Metabewusstsein145
11. Signalkommunikation147
12. Sprechmimesis149
13. Funktionsreferenz153
14. Eigennamen155
15. Begriffsintegration157
16. Sagazität160
Markus Wild: Philosophische Implikationen der Kognitiven Ethologie164
1. Grüne Meerkatzen, kognitive Ethologie und Philosophie164
2. Das methodologische Interesse der Philosophie an der kognitiven Ethologie169
2.1 Grundannahmen der kognitiven Ethologie170
2.1.1 Das Analogieargument173
2.1.2 Das Kontinuitätsargument174
2.1.3 Das Argument vom Schluss auf die beste Erklärung174
2.1.4 Das Interpretationsargument176
2.1.5 Das Praxisargument179
2.1.6 Das Argument der direkten Wahrnehmung179
2.2 Methodologie der kognitiven Ethologie180
2.2.1 Morgans Kanon180
2.2.2 Tierbewusstsein183
3. Das materielle Interesse der Philosophie für die kognitive Ethologie185
3.1 Lockes Assimilationismus186
3.2 Humes Tiertest188
3.3 Humes Tiertest im Einsatz189
Hans Werner Ingensiep: Der kultivierte Affe als „Person“? Philosophische und wissenschaftshistorische Streifzüge zum Great Ape Projekt196
Einführung196
1. Zur frühen Kultivierung von Großen Menschenaffen als „Personen“198
1.1 Die ersten Entdeckungen und Beobachtungen im 17. Jahrhundert199
1.2 Aufklärung über Menschenaffen in der Wissenschaft des 18. Jahrhunderts201
1.3 Mensch und Menschenaffen vor und nach Darwin204
1.4 Ein Idealist begegnet einem Menschenaffen207
1.5 Im Zeichen Darwins208
1.6 Auf dem Weg zu Intelligenz, Kreativität und Kommunikation210
1.7 Endlich im ethischen Club der Personen212
2. Menschenaffen als „Personen“ – wozu?214
Volker Sommer: Menschenaffen als Personen? Das Great Ape Project im Für und Wider222
Planet der Affen222
Das Great Ape Project223
GAP Neustart in Deutschland226
Konservative Widerworte: Rechte für Menschenaffen sind Unsinn227
Progressive Widerworte: Alle fühlenden Wesen sind gleich zu behandeln243
Jenseits der Einwände: Die Zukunft versuchen251
Autorinnen und Autoren254