: Stefan Zwinggi
: Musik als affektive Selbstverständigung Eine integrative Untersuchung über musikalische Expressivität
: Verlag Karl Alber
: 9783495817988
: Musikphilosophie
: 1
: CHF 36.40
:
: Allgemeines, Lexika
: German
: 321
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Musikalische Werke sind keine Personen. Dennoch sagen wir zum Beispiel, ein Werk sei melancholisch, drücke Freude aus oder verbreite eine zuversichtliche Stimmung. Doch mit welchem Recht? Die Beantwortung dieser Frage ist grundlegend für die Musikphilosophie. In der Monographie wird systematisch das Wesen und, auf den Resultaten dieses ersten Teils aufbauend, im zweiten Teil der Wert der Expressivität von Musik untersucht. Dabei wird ein historisch und empirisch informierter, integrativer Ansatz musikalischer Expressivität ausgearbeitet. Die Untersuchung trägt so zu einem besseren Verständnis des Mediums Musik und seiner Bedeutung für das menschliche Dasein bei.

Stefan Zwinggi hat in Zürich Philosophie, Flöte (Günther Wehinger) und Komposition (Isabel Mundry) studiert. Weitere Kompositionsstudien als Fulbright Grantee in New York bei Ira Newborn und Gil Goldstein. Promotion an der Graduiertenschule des Exzellenzclusters"Langua es of Emotion" in Berlin.
Inhaltsübersicht8
Inhalt10
Abbildungsverzeichnis14
Vorwort16
1. Musik und Emotionen22
1.1. Musikalische Expressivität als Untersuchungsgegenstand22
1.1.1. Der Zusammenhang zwischen Musik und Emotionen: historischer Einstieg22
1.1.2. Zuschreibungen affektiver Zustände zu musikalischen Werken38
1.2. Ontologie der Emotionen43
1.2.1. Schwierigkeiten einer Ontologie der Emotionen44
1.2.2. Emotionen: Urteile des Körpers, affektive Wahrnehmungen oder weltgerichtete Gefühle?47
1.2.3. Vier Eigenschaften von Emotionen52
1.2.3.1. Doppelte Intentionalität52
1.2.3.2. Phänomenalität56
1.2.3.3. Opazität (der dunkle Kern)58
1.2.3.4. Existentialität61
1.3. Mögliche Gründe des Zusammenhangs zwischen Musik und Emotionen64
1.3.1. Ausdruck und Ähnlichkeit von Konturen64
1.3.2. Evokation68
1.3.3. Repräsentation69
1.3.4. Metaphorische Exemplifikation74
1.4. Arten der Expressivität75
1.4.1. Performative Expressivität75
1.4.2. Projektive Expressivität77
1.4.3. Evaluative Expressivität78
1.4.4. Genuine Expressivität79
1.5. Das philosophische Problem des Wesens musikalischer Expressivität und die Frage nach ihrem Wert80
2. Musikalische Expressivität und Metaphorizität84
2.1. Integratives Modell der Eigenschaften absoluter Musik87
2.2. Metaphorische Beschreibungen von Musik95
2.2.1. Zuschreibungen affektiver Zustände zu Werken absoluter Musik als Metaphern95
2.2.2. Von repräsentationalen Deutungskontexten abhängige Metaphern98
2.2.2.1. Metaphorische Deutungen musikalischer Werke98
2.2.2.2. Beispiel Konturtheorie109
2.2.2.3. Beispiel Personentheorie112
2.3. Expressive Musik als metaphorisches Symbol: der Ansatz Nelson Goodmans119
2.3.1. Kunst als Weise der Welterzeugung120
2.3.2. Musikalische Expressivität als metaphorische Exemplifikation126
2.3.3. Kritische Würdigung des Ansatzes Goodmans130
2.4. Zwischenfazit133
3. Die Erfahrung absoluter Musik136
3.1. Das Modell des musikalischen Erwartungsspiels139
3.1.1. Grundlagen des Modells139
3.1.2. Erwartungen auf verschiedenen musikalischen Ebenen144
3.1.3. Arten musikalischer Erwartungen148
3.1.3.1. Veridische Erwartungen148
3.1.3.2. Schematische Erwartungen150
3.1.3.3. Lokale Erwartungen151
3.2. Drei Modi des Musikhörens151
3.2.1. Zerstreutes Hören153
3.2.2. Involviertes Hören158
3.2.3. Distanziertes Hören164
3.3. Grundriss einer Phänomenologie der musikalischen Erfahrung168
3.3.1. Zeitlichkeit170
3.3.2. Räumlichkeit178
3.3.2.1. Tonhöhe179
3.3.2.2. Abstand181
3.3.2.3. Tiefe (Vorder- und Hintergrund)187
3.3.2.4. Keine Ko-Intentionalität187
3.3.3. Bewegung189
3.3.4. Gerichtetheit193
3.3.5. Spannung und Affektivität196
4. Wesen musikalischer Expressivität197
4.1. Evokation von Gefühlen im musikalischen Erwartungsspiel198
ßb_EvMikro_bß(ba(EvMikro)ba)4.1.1. Evokation von Mikroemotionen der Überraschung und der Erleichterung198
4.1.2. Evokation starker Reaktionen: Lachen, Schrecken und Schauder210
4.1.3. Kontrastive Valenz und das Problem negativer affektiver Zustände213
4.2. Musikalische Evokation von Gefühlen und musikalische Expressivität225
4.2.1. Probleme der Identifikation von Evokation und Expressivität225
4.2.2. Signifikanz der evozierten Gefühle im absolutmusikalischen Kontext230
4.2.3. Dimensionale Bestimmtheit menschlicher Affektivität und musikalische Expressivität236
4.2.4. Fallbeispiel: Schuberts Unvollendete, Exposition erster Satz241
4.3. Fazit: Expressivität als tertiäre und quartäre Eigenschaft musikalischer Werke245
5. Wert musikalischer Expressivität: eine Perspektive251
5.1. Der Wert von Musik254
5.1.1. Sieben Arten psychologischer Wertkomponenten von Musik254
5.1.2. Gibt es einen spezifischen Wert absoluter Musik?260
5.2. Dynamisch-heterarchische Anlage unseres Selbst267
5.2.1. Willensfreiheit267
5.2.2. Rationalität von Emotionen277
5.2.3. Affektive Selbsttransformation und Kultur281
5.3. Musikalische Expressivität, die Unfreiheit des involvierten Hörers und menschliche Freiheit284
Literaturverzeichnis288
Personenregister304
Sachregister308