1 – TopJob
Ich suchte etwas Besonderes für die Party unseres Klienten. Die Mädchen sollten toll aussehen. Also nicht nur so toll wie andere Office Escort Girls, sondern am besten wie bekannte Top-Models. Dabei war ich mir jetzt, kurz vor der Auswahl, immer noch nicht sicher, ob ich damit einen ganz besonders tollen Job an Land gezogen hatte oder einen ganz besonders bescheuerten.
Aber das war nun einmal der Wunsch meines Kunden und da der Kunde König war … musste ich mehr sagen?
Dabei fielen Partys für unsere Kunden eigentlich nicht in meinen Bereich – uneigentlich auch nicht – aber mein bester Freund Jan hatte mal wieder irgendwelche Probleme mit einer seiner Freundinnen, oder Ex-Freundinnen, oder On-Off-Freundinnen. Für jemanden, der zu den bekanntesten und erfolgreichsten Anwälten New Yorks zählte, war er in Bezug auf seine Frauenauswahl eine wandelnde Katastrophe. Weswegen ich zumindest den »Auswahl-Teil« des Jobs an mich gerissen hatte. Wer schon bei seinen eigenen Damen ständig ins Klo griff und sich Silvester und Weihnachten ruinieren ließ, war niemand, den ich gerne auf mein millionenschweres Klientel loslassen wollte. Vielleicht sollte ich ihm demnächst einmal ein »Escort zu Weihnachten« besorgen?!
»Du wirkst gestresst, Tom?!« Meine Sekretärin sah mich an, als verriete sie mir ein gut gehütetes Geheimnis. »Soll ich doch noch bleiben?«
»Du bekommst in wenigen Wochen ein Kind undich wirke gestresst?«, betonte ich und gab mir Mühe ungläubig zu klingen. Vergebens. Natürlich wusste sie, dass ich auch wegen ihr gestresst war. Also nicht direktwegen ihr, sondern eher wegen nicht-ihr … weil sie gleich gehen und erst in einem Jahr zurückkommen würde. Ab Montag kam meine potentielle neue Sekretärin zur Probearbeit.
»Mach dir keine Sorgen, sie ist toll und nett«, beschwichtigte mich die Frau, die seit fast fünfzehn Jahren ihre Arbeit hervorragend erledigte und auf deren Loyalität und Verschwiegenheit ich mich immer hatte verlassen können. Nebenbei hatte sie auch ihre Nachfolgerin ausgesucht, weil das etwas war, was ich nicht übers Herz gebracht hatte. Da konnten einige Menschen n