: Udo Müller-Christian
: Suchet, so werdet Ihr ...
: Books on Demand
: 9783743146891
: 2
: CHF 9.00
:
: Erzählende Literatur
: German
: 504
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Er bekommt einen ungewöhnlichen Auftrag von einer Frau, die, wenn er ehrlich zu sich selbst ist, zu den Wenigen gehört, die ihn in seinem langen Leben interessiert haben. Doch ungewöhnlicher als der Auftrag ist er selbst. Und viel interessanter als der Auftrag ist es für die Auftraggeberin, in seiner Vergangenheit herum zu recherchieren. Doch kann es sein, dass diese Recherche bis in die Zeit vor der Französischen Revolution führt? Und wer steckt letztlich hinter der Auftraggeberin? Wer hat ein Interesse daran, diesem Menschen über die Jahrhunderte hinweg nach zu stellen?

Seit dem achten Lebensjahr hat sich der Autor als Schreibenden gesehen und wenn er Aufsätze für die Schule schrieb, wurde ihm seitens der Lehrer immer wieder vorgeschlagen, Politiker oder Schriftsteller zu werden. Nun war es in einer Arbeiterfamilie in den Sechzigern nicht so einfach, wenn man den Eltern mitteilte, was die Lehrer so sagten. In der Regel führte das zu unangenehmen Konsequenzen oder wochenlangen Diskussionen und einen Ausbildungsplatz als Schriftsteller gab es auch nicht. Als seine Mutter im zweiten Schuljahr vom Klassenlehrer erfuhr, er hätte viel Phantasie, war das eine Katastrophe mittleren Ausmaßes."Du hast zu viel Phantasie!" Man wusste aber nicht viel, was man dagegen tun konnte.

DER BILDSCHIRM FLACKERTE

Der Detektiv saß vor einer Eisdiele und trank einen Cappuccino.

Der Bildausschnitt vergrößerte sich - es wurde zurück gezoomt.

Schnitt...

Der Detektiv fuhr in einem Automobil davon.

Schnitt...

Spurenelimination

Ich sah dem Wagen des Detektivs nachdenklich hinterher, als er um die nächste Ecke bog.

Der Kellner der Eisdiele kam und ich bezahlte meinen Espresso und sein Eis.

Ich fuhr mit meinem Wagen zum Hotel zurück, um auf die eingehenden Meldungen des Observationstrupps zu warten; ich musste sie von ihrer derzeitigen Tätigkeit zurückpfeifen, oder musste das Risiko einer Entdeckung durch Balsamo eingehen, der dann möglicherweise den Auftrag sausen ließ.

Vor drei Monaten hatte erstmals festgestanden, dass dieser Balsamo der richtige Mann für diesen Auftrag sein konnte. Eigentlich hatte er sich als einer der wenigen Detektive in Mitteleuropa erwiesen, die genügend Phantasie hatten, um nicht sofort lachend davonzulaufen.

Wir gaben ihm einige Probeaufträge, die nicht nur eine gehörige Portion Intelligenz erforderten, sondern auch den gezielten Einsatz einer solchen unerlässlich machten.

Ja, er war teuer, aber auch gut und schnell.

Wie unsere Agenten ermittelten, vertrödelte er keine unnötige Zeit, um seine Kunden hin zu halten.

Ich schaltete den Fernseher ein und suchte nach der Kassette? Kris Balsamo.

Als ich die Suche schon fast aufgegeben hatte, fand ich sie unerwarteter Weise im Videorecorder.

Wie kam sie da hinein?

Ich wusste genau, wo ich sie deponiert hatte, jedenfalls nicht im Kassettenfach, weil diese Verhaltensweise nicht nur meinen Prinzipien widersprach, sondern, weil ich Tags zuvor den Tanz der Vampirevon Roman Polanski angesehen hatte.

Schnell, aber nicht überhastet packte ich meine Sachen zusammen, wobei ich trotz meiner Eile keinen Slip, BH oder Kosmetikartikel vergaß und bezahlte an der Rezeption meine Rechnung.

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