: Horst Schmidt-Brümmer
: Kalifornien und Südwesten USA - VISTA POINT Reiseführer A bis Z Reiseregionen, Tagesetappen, Service
: Vista Point Verlag
: 9783957338235
: 11
: CHF 8.90
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: Nord- und Mittelamerika
: German
: 304
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Über das Reiseziel Kalifornien und Südwesten USA: Die ku?hlen Ku?sten Kaliforniens und der heiße trockene Su?dwesten auf einen Streich - was fu?r ein Reisegebiet! Kein Wunder, dass gerade diese Region von jeher zu den beliebtesten Destinationen Nordamerikas gehört. Steile Klippen und Traumstrände, Wu?sten, Nationalparks, urzeitliche und alpine Steinformationen im XXL-Format machen den landschaftlichen Reichtum des Su?dwestens aus, dem der Lifestyle der großen Metropolen - San Francisco, L.A., San Diego, Phoenix, Tucson - ebenso wenig nachsteht wie die ethnischen und kulinarischen Facetten dieses siedlungsgeschichtlich reichen Landstrichs. Kalifornien& Su?dwesten USA: ein Patchwork aus zwei Dutzend Naturparks, sechs Metropolen, ungezählten Western- und Geisterstädten, Stränden und Wellnessoasen.

Horst Schmidt-Bru?mmer, Dr. phil., studierte Germanistik und Anglistik in Mu?nchen und Köln. Nach seiner Tätigkeit als Dozent fu?r deutsche Sprache und Literatur an der University of California in Los Angeles (UCLA) war er seit 1970 als Reisejournalist und Verleger in Köln tätig und publizierte zahlreiche USA-Reisefu?hrer und Bildbände - u.a. u?ber Kalifornien und den Su?dwesten, die Ostku?ste, Texas und die Route 66. Horst Schmidt-Bru?mmer ist im April 2010 gestorben. Seitdem werden seine Bu?cher von erfahrenen Reisejournalisten gru?ndlich u?berarbeitet, um die Qualität seiner Werke zu bewahren und zugleich alle Reiseinformationen auf aktuellem Stand zu halten.

KALIFORNIEN UND DER SÜDWESTEN
REISEN MIT SIEBENMEILENSTIEFELN


Kein Landstrich Nordamerikas hat sich in den Köpfen so bilderreich eingenistet wie der amerikanische Südwesten, Kalifornien eingeschlossen. Und was die Fantasie anregte, weckte zumeist auch die Neugier, den Bildern nachzureisen, um sie auf die Probe zu stellen. Stimmten sie, oder waren sie nur schöne Kulissen für prahlerische Reiseberichte?

Die Antworten fielen und fallen sehr unterschiedlich aus. Aber wie auch immer: Es hat wohl selten Reisende durch die Wüsten, Gebirge und Gewässer des südlichen Westens gegeben, die nicht von den grandiosen Naturlandschaften beeindruckt gewesen wären. Die traumhafte Pazifikküste, die urtümlichen Canyons und Steinkathedralen des Colorado Plateau, der weite offene Horizont und die betörenden Lichtspiele des Himmels tagsüber und nachts – das allein schon ist eine Reise wert.

Der Highway One säumt die wilde Küstenlandschaft von Big Sur

Erst auf den zweiten Blick mag diese überwältigende Szenerie ihre Schattenseiten zeigen: eben das »Wilde« im »Westen«, seine elementaren Naturkräfte, seine gnadenlose Sonne, seine Menschenfeindlichkeit. Kakteen in kargem Geröll, so fotogen sie sich geben, sind nun mal kein Kurpark oder Stadtwald; Wassermangel, Hitze, Moskitos und Klapperschlangen lassen sich durch keinen Vers von Eichendorff romantisch verklären.

Widersprüche lauern auch anderswo. So wurden einige dieser unberührten Weiten des Westens per Gesetz zu Nationalparks erklärt, um sie vor ihrer Vernichtung durch Raubbau oder sonstiger »Erschließung« zu schützen. Das war nicht einfach. Früher wurden die wirtschaftlichen Interessen der Holz-, Erz-, Gas- oder Ölfirmen sogar noch rabiater vertreten als heute. Dennoch: Jede Reise durch den Südwestteil des Kontinents führt durch Kämpferzonen geschützter und bedrohter Natur. Die Stichworte heißen: Austrocknung des Mono Lake, Wasserorgien in Las Vegas, Uran in Utah, Ölförderung an der Pazifikküste. Ja, auch der Tourismus gerät ins Zwielicht, wenn der Massenandrang die löbliche Naturschutzabsicht ins Gegenteil verkehrt. Während sich zur Hauptsaison die Leute im Yosemite-Nationalpark oder am Grand Canyon häufig »auf den Füßen stehen«, gewinnen abgelegenere Gebiete wie die Wildlife Refuges und Wilderness Areas an Bedeutung, die genauso schön, aber weniger überlaufen sind.

Der Yosemite National Park gehört zu den beliebtesten Nationalparks der USA

Wie das »Wilde« zehrt stets auch das »Gezähmte« von den Traditionen des Westens, denn trotz harter Steinpanoramen und garstiger Salzwüsten gab es hier Oasen der Entspannung und des Wohllebens, die schon die Indianer schätzten, als sie sich an den zahlreichen heißen Quellen labten. Heute kann es ihnen jeder in den üppigen Badelandschaften, den Pools, Spas und Fit- und Wellnesscenters der Resorts gleichtun oder die Rituale der kalifornischen Körperkultur mitmachen. Diese bedient sich der Trainingsmaschinen in Venice Beach und der Surfbretter von Malibu ebenso wie der Mountainbikes und Kajaks in Moab (Utah), dem neuen Zentrum der Outdoor-Sportindustrie, die auch mit schwerem Gerät fürs Wochenende ausrüstet. Paradoxerweise erinnert dieser Freizeittrend ebenso an das Cowboy-Ideal von der Unabhängigkeit wie an die NASA-Astronauten, diecosmic cowboys: glänzende Ritter im Cockpit statt im Sattel.

Wind und Wetter haben den Sandstein im Arches National Park geformt

Faszination mit Widersprüchen


Doch weder Canyonwände noch Chilischoten oder Lasso werfendevaqueros machen allein und für sich den Südwesten aus. Sein innerer Zusammenhalt lebt von den Mythen – angefangen bei den frühesten Reiseberichten über Buffalo Bill und andere Schausteller bis hin zumurban cowboy, der in den Designerläden zur Kopie angeboten wird – von schmauchenden Friedenspfeifen bis zur »Marlboro Light«, von Karl May bi