: Uwe Voehl, Christian Montillon
: Dorian Hunter 59 - Daemon Mechanicus
: Zaubermond Verlag
: 9783955720599
: 1
: CHF 4.10
:
: Horror
: German
: 280
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wer ist George Morales wirklich, und welche Interessen vertritt seine geheimnisvolle Organisation? Was hat es mit den sieben Höllenplagen-Dämonen auf sich? Es scheint nicht nur eine Verbindung zu Asmodi I. zu geben, der sich verborgen hält - sondern auch zu Dorian selbst, zu einem seiner früheren Leben ... Der 59. Band der legendären Serie um den 'Dämonenkiller' Dorian Hunter. - 'Okkultismus, Historie und B-Movie-Charme - ?Dorian Hunter? und sein Spin-Off ?Das Haus Zamis? vermischen all das so schamlos ambitioniert wie kein anderer Vertreter deutschsprachiger pulp fiction.' Kai Meyer enthält die Romane: 235: 'Der siebenteilige Tod' 236: 'Dämonennächte' 237: 'Daemon Mechanicus'

 

Der siebenteilige Tod

 

von Jo Zybell

 

1. Kapitel


 

Ein Sattelschlepper näherte sich aus Richtung des Hafens, ein Viehtransporter. Er stoppte vor einem Rollgittertor. Rinder blökten auf der Ladefläche. Aus dem Inneren der Schlachthäuser hörte man Männergebrüll und das jämmerliche Geschrei von Schafen und Lämmern, die zur Schlachtbank geführt wurden.

Schräg gegenüber, in der Parkanlage der Koranschule, spielten Halbwüchsige Fußball. Vom Khomeini Boulevard her rollte ein mit Dreck beladener Ochsenkarren heran. Auf der Höhe der Schule hielt er an. Zwei Männer stiegen vom Kutschbock, bärtig und mit schmutzig grauen Turbanen bedeckt. Sie zogen zwei lange Haken vom Kutschbock, gingen zum Kanalisationsdeckel in der Mitte der Straße und hievten ihn mit den Haken von der Schachtöffnung. Niemand beachtete sie.

Die Burschen im Schulpark schrien auf – ein Tor war gefallen. Vor dem Schlachthoftor stand mit laufendem Motor der Viehwagen. Seine Presslufthupe tönte über Dächer, Straße und Park, zweimal, dreimal, viermal. Die Fußballer äugten zu dem Truck hinüber. Endlich bewegte sich das Rolltor. Ein paar Straßen weiter, schon ziemlich nahe am Hafen, begann auf dem Minarett einer Moschee ein Muezzin zu singen. Zeit für das Mittagsgebet.

Die beiden Ochsenkarrenfahrer legten den Kanaldeckel ab und hoben den Sinkkasten aus der Fassung. Er war voller feuchtem Laub und Abfall. Der jüngere der beiden Turbanträger ließ seinen Haken fallen, packte den Kasten und schleppte ihn zum Ochsenkarren, um ihn zu leeren. Der andere fingerte eine Zigarette aus der Brusttasche seiner Jacke.

Im Park vor der Schule rangelten die Jungen um den Ball. In der offenen Tür der Koranschule stand der Imam und schrie sich die Kehle heiser, um die Fußballer zur Gebetszeit in die Schule zu rufen. Der Beifahrer des Viehtrucks, ein dürres Männchen in ehemals weißem Muskelshirt und mit grüner Baseballkappe, stand vor dem Rolltor; nachdem es sich zu nur einem Drittel geöffnet hatte, rührte es sich nun nicht mehr. Zwei Männer traten aus dem Schlachthaus und eilten zum Tor. Beide trugen blutige Plastikschürzen, einer hielt einen Werkzeugkasten in der Rechten. Der Fahrer steckte den Kopf aus dem offenen Fenster und stieß Verwünschungen aus, weil das Rolltor klemmte.

Neben dem Ochsenkarren breitete einer der beiden Kutscher eine Gebetsdecke auf dem Bürgersteig aus. Der andere bückte sich vor dem offenen Kanalschacht nach einem Schlüssel, der ihm aus der Tasche gerutscht war, als er nach dem Feuerzeug kramte. Eine Hand erschien am Rand des Kanalschachts, oder nein, eine schlammige, von Geschwüren bedeckte Klaue – sie griff nach dem Unterarm des Turbanträgers und zerrte ihn in die Öff