: Guntram Schulze-Wegener
: Wilhelm I. Deutscher Kaiser - König von Preussen - Nationaler Mythos
: E.S. Mittler& Sohn
: 9783813210200
: 1
: CHF 14.40
:
: Geschichte
: German
: 520
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wilhelm I. (1797-1888) war seit 1858 Regent, seit 1861 König von Preußen und wurde 1871 im Spiegelsaal von Versailles zum Kaiser des Deutschen Reichs gekrönt. Er zählt zu den herausragenden Persönlichkeiten der Deutschen Geschichte und genoss schon zu Lebzeiten national wie international hohes Ansehen. Diese chronologisch aufgebaute, in sechs Kapitel untergliederte Biografie beruht auf umfangreichen Quellenbeständen und ist die erste umfassende wissenschaftliche Lebensbeschreibung Kaiser Wilhelms I. unter Berücksichtigung der aktuellen Fachliteratur. Auf dem Stand der neuesten Forschung werden die sich wandelnden politischen, staatsrechtlichen, militärischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, religiösen und philosophischen Entwicklungen und Strömungen im 19. Jahrhundert, die Wilhelms Selbstverständnis vom preußischen König- und deutschen Kaisertum prägten, mit einbezogen. Eine vorangestellte Verortung seiner Person in der Geschichte Preußens und Deutschlands (Prolog) und eine abschließende Beurteilung seiner historischen Größe (Epilog) sowie zahlreiche Abbildungen und eine Zeittafel runden dieses Werk ab, das gründliche Recherche mit journalistischer Anschaulichkeit verbindet. Der Titel erscheint als reflowable ebook.

Guntram Schulze-Wegener ist Historiker und war bis 2014 als Chefredakteur für die Zeitschrift 'Militär& Geschichte' tätig. Aktuell verantwortet er als Herausgeber die Zeitschrift 'Schiff Classic'. Er ist Fregattenkapitän der Reserve und erhielt 2006 das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold.

„Es geht mit Geschichtswerken wie mit Gewässern, die erst da Bedeutung gewinnen, wo sie schiffbar werden. (…) Tatsachen wollen wir sehen, Tatsachen von Belang, Dinge, die imstande sind, die Aufmerksamkeit vernünftiger Leute zu fesseln.“1
(Friedrich der Große, Denkwürdigkeiten zur Geschichte des Hauses Brandenburg)

„Nie will ich in Dingen meine Ehre suchen, in denen nur der Wahn sie finden kann.“2
(Wilhelm I., „Lebensgrundsätze“)

Prolog

Ein Preuße in Deutschland

Die Herausgeber von „Meyers Konversations-Lexikon“ trauten sich einiges. Nur zwei Jahre nach dem Tod Wilhelms I. sprach die damals bedeutende Enzyklopädie dem 1888 verstorbenen Kaiser „hervorragende, glänzende Geistesgaben“3 rundweg ab. Er sei „einfach, bieder und verständig“ gewesen, womit die Redakteure eine Bemerkung von Königin Luise zitierten, als ihr zweiter Sohn Wilhelm gerade zwölf Jahre alt geworden war. Eingehendes Interesse habe der Monarch weniger für die Künste und Wissenschaften als vielmehr für militärische und politische Dinge gezeigt. Diesem ungeschminkten Urteil folgte in dem Nachschlagewerk freilich eine wahre Lobeshymne auf den Charakter des verblichenen Kaisers. Allem voran „seine Wahrheitsliebe, Treue, Dankbarkeit, sein sittlicher Mut, seine Standhaftigkeit in gefährlichen, seine Mäßigung in glücklichen Lagen.“ Geradezu sinnstiftend seien die „Bescheidenheit, mit der er das Verdienst der von ihm selbst ausgewählten Gehilfen, wie besonders Bismarcks, Moltkes und Roons, nicht nur selbst anerkannte, sondern auch die mitunter ihn selbst