Das Blendwerk des Sommers war erloschen. Die Luft roch nach feuchtem Laub, und am Himmel hing eine Sonne, die zu straucheln schien. Es sah nicht aus, als hätte sie noch die Kraft, die Nebelschleier zu vertreiben, die wie verschreckte Nachtgespenster in den Weinbergen hockten. Ich mochte den Herbst. Der Herbst ist eine gütige Jahreszeit, er schenkt uns die Ernte, für sich selbst will er nichts.
Der Taxifahrer klagte über den Verkehr. Es sollte wohl eine Entschuldigung sein, weil er mich so lange hatte warten lassen. Den Hügel hinab ging es flott dahin, auf der Donaulände zeigte sich aber, dass er nicht gelogen hatte, mit einem Mal waren alle Spuren dicht, und wir steckten im Stau. Ich hatte keine Eile, ich wollte im Stolpitzky frühstücken, dann kurz ins Büro, bevor ich das Auto aus der Werkstatt holte, mehr hatte ich nicht vor. Nun sagte ich mir, ich wäre vielleicht besser zu Hause geblieben. An einem Tag wie diesem sollte man Obst aus taunassen Wiesen klauben, Brennholz stapeln oder sonst eine dieser altmodischen Tätigkeiten verrichten, die man sich als beglückend vorstellt. Da es weiterhin nur im Schritttempo vorwärtsging, stieg ich bei der Friedensbrücke aus. Ich benutzte die U-Bahn selten, weil sie kaum je dorthin fuhr, wo ich hinmusste und mir das Umsteigen zu umständlich war. Vo