Seit Tagen versuche ich, die Traurigkeit zu ergründen, die mich beim Anblick des Esstisches überkommt, und glaube, eine Ursache in der Unverrückbarkeit des Tisches gefunden zu haben. Er ist zwar theoretisch verrückbar, steht praktisch aber, seit ich denken kann, an derselben Stelle und erfüllt eine einzige Funktion. An diesem Tisch haben wir mittags und abends gegessen. Gefrühstückt und gearbeitet und beisammengesessen wurde am Küchentisch in der Küche, einem Tisch unter dem Manda und ich als Kinder manchmal gehockt haben, wohingegen der Esstisch im Esszimmer nie dazu eingeladen hätte, Teil eines Spiels zu werden.
So selbstverständlich mir die Unverrückbarkeit des Tisches in vielen Jahren erschienen ist, so sehr vermute ich nun darin einen Grund für meine Traurigkeit. Zuerst war das traurige Gefühl da, dann fand ich den Gedanken, der dem Gefühl zugrunde lag, die Absicht des Gefühls. Ich kann gar nicht sagen, was ich gerne an diesem Tisch noch getan oder beobachtet hätte, ich kann nicht einmal sagen, dass ich gerne etwas anderes getan oder beobachtet hätte, ich kann nur sagen und sage es mir seit Tagen immer wieder, dass es mich traurig