: Nina Schulz, Elisabeth Mena Urbitsch
: Spiel auf Zeit NS-Verfolgte und ihre Kämpfe um Anerkennung und Entschädigung
: Assoziation A
: 9783862416219
: 1
: CHF 15.80
:
: Geschichte
: German
: 366
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In eindringlichen Porträts ausgegrenzter NS-Verfolgter, die für unaufgearbeitete Verbrechen des Nationalsozialismus stehen, schildern die preisgekrönten Reportagen des Autorinnen-Duos deren bis heute andauernden Kämpfe um Anerkennung und Entschädigung. Die Politik der Bundesrepublik Deutschland gilt in der öffentlichen Wahrnehmung weltweit als Modell einer gelungenen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Dabei hat die Mehrheit der NS-Verfolgten nie eine Entschädigung erhalten. »Nina Schulz und Elisabeth Mena Urbitsch haben es sich zur Aufgabe gemacht, die ?offenen Rechnungen? der deutschen Erinnerungspolitik an Einzelschicksalen darzustellen« (Irene Stuiber in der Laudatio zur Verleihung des Alternativen Medienpreises 2015).

Die Journalistin Nina Schulz und die Fotografin Elisabeth Mena Urbitsch arbeiten seit 2005 als Team zusammen. Schwerpunkt ihrer Arbeit sind Reportagen zu erinnerungspolitischen Themen. Ihre Reportage »Spiel auf Zeit« zu Überlebenden des Nationalsozialismus und deren Kampf um ihre Ghettorenten wurde 2010 mit dem Alternativen Medienpreis ausgezeichnet. 2015 bekamen sie diesen Preis ein zweites Mal für ihre Reportage »Hasenbrote« aus der Reihe »Offene Rechnungen«, in der sie die andauernden Auseinandersetzungen von NS-Verfolgten um Anerkennung und Entschädigung darstellen.

Vorwort


Das Unsägliche geht, leise gesagt, übers Land.
Ingeborg Bachmann

»Why don’t you write about fashion?– Warum schreiben Sie nicht über Mode?«, fragte uns Uri Chanoch während eines längeren Telefonats vor unserer Recherchereise nach Israel. Das war 2009. Es ging um die hohe Ablehnungsquote von Ghettorente-Anträgen. Uri Chanoch, selbst Überlebender des Holocaust, hat – neben anderen – dasCenter of Organizations of Holocaust Survivors in Israelin der Auseinandersetzung um die Renten vertreten. Seine Frage stand am Ende einer Reihe anderer Fragen: »Wer interessiert sich schon dafür? Und können Sie mit solchen Themen Ihren Lebensunterhalt verdienen?« Sie war solidarisch gemeint. Und verwies gleichzeitig darauf, wie wenig Beachtung das Thema in der Öffentlichkeit fand.

Die Ghettorenten bildeten den Auftakt für unsere Beschäftigung mit dem Thema. So entstanden unsere Reportagen. In ihnen schildern ausgegrenzte NS-Verfolgte, wie sie bis heute um Anerkennung und Entschädigung kämpfen.

Dabei war unser Anliegen, die Perspektiven von NS-Verfolgten in den Mittelpunkt zu stellen und ihre politische und juristische Arbeit, ihre Ver